Einblick in frühere Zeiten
Eine Handy-App erklärt die Geschichte der traditionsreichsten Gebäude in der Hauptstadt
Luxemburg. Noch heute versprüht die Hauptstadt mit ihren traditionsreichen Geschäften den Charme der Belle Époque des frühen 19. Jahrhunderts. Doch wie sahen das Leben und die Gebäude der Stadt vor vielen Jahrzehnten aus?
Mit dem eigenen Smartphone und einer speziellen App kann der Interessierte in die Vergangenheit eintauchen und so unter anderem die Place Guillaume II, das Hôtel des Postes oder das Grand Café neu entdecken. Das von der Stadt Luxemburg entwickelte Programm nennt sich „Luxembourg Time Traveler“und bietet den Nutzern die Möglichkeit, via Geolokalisierung und Augmented Reality den Sprung in die Vergangenheit zu tun.
Interaktive Elemente in Echtzeit
Was kompliziert klingt, ist es nicht. Die Geolokalisierung ist eine Einschätzung des Standortes, die ausschließlich auf den IP-Daten des Handys basiert; dazu werden dann neben dem Bild der Handykamera noch passende Archivfotos und weitere interaktive Elemente dem Nutzer in Echtzeit angezeigt. Aus diesem Grund funktioniert die App auch nur, wenn man sich in der Nähe einer dieser Fotopunkte, genannt Hotspots, befindet.
Unter dem unscheinbaren Namen „VdL-AR“muss zuerst die Applikation für Android oder Apple-Telefone in den App-Stores heruntergeladen werden. Nach der Installation werden noch zusätzliche Daten benötigt. Danach kann die Zeitreise auf Deutsch, Englisch oder Französisch beginnen.
Für einen kleinen Test starten wir an der Place d'Armes, wo gleich mehrere Hotspots auf uns warten. Beginnen wir mit dem Grand Café, hier wird die erweiterte Realität (Augmented Reality) zum ersten Mal ausprobiert.
Die App zeigt dem Nutzer den richtigen Blickwinkel an, damit die beiden Bilder – die aktuelle Aufnahme mit der Handykamera und das Archivfoto – perfekt übereinanderliegen. Mit dem Finger können nun beide Bilder verglichen
Mehr als 31 Hotspots sind in der App verzeichnet. werden. Am besten gelingt dies beim Cercle. Hier braucht es allerdings etwas Abstand zum Gebäude, um die Realität mit dem Archivfoto vergleichen zu können. Insgesamt 31 Hotspots sind über die ganze Innenstadt verteilt.
Smart-City-Strategie
Und darin liegt der Reiz der App. Besucher sollen durch die Hauptstadt schlendern und an den einzelnen Sehenswürdigkeiten in vergangene Zeiten eintauchen können. Zu jedem Hotspot gehören zudem ein oder mehrere Bilder sowie Informationen zur Geschichte, Architektur und Handel.
„Die Nutzer haben nicht nur eine Fülle von Infos zu Hand, sondern können auch die bekanntesten Geschäfte und Plätze der Hauptstadt von der Belle Époque bis heute kennenlernen“, sagt der Erste Schöffe Serge Wilmes (CSV). „Das Projekt passt zudem perfekt zu unserer Smart-City-Strategie. Sie zielt darauf ab, neue Technologien in verschiedenen Bereichen wie Mobilität, Bildung oder Tourismus zu nutzen“, betont er.
Nutzer muss in der Nähe sein
Neben den Fotos und Artikeln kann der Nutzer noch einige Quizfragen zu den einzelnen Hotspots beantworten. Das geht auch von zu Hause aus. Allerdings müssen zuvor alle auf der Karte verzeichneten Sehenswürdigkeiten besucht worden sein. Die Schwierigkeit: Die Informationsblätter zu den Hotspots sind nur verfügbar, wenn sich der Nutzer in der Nähe dieser Plätze befinden. Da heißt es also beim Lesen der Artikel zu den Sehenswürdigkeiten sorgfältig aufpassen.
Die Nutzer können die bekanntesten Geschäfte und Plätze der Hauptstadt von der Belle Époque bis heute kennenlernen. Schöffe Serge Wilmes (CSV)