Luxemburger Wort

Keine Chance den Legionelle­n

Nach Urlaubsrüc­kkehr Wasser laufen lassen

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Wenn Sie nach einer längeren Reise nach Hause kommen, sollten Sie erst mal die Hähne aufdrehen und das abgestande­ne Wasser abfließen lassen. Das schützt Ihre Gesundheit.

Wer lange nicht die Wasserhähn­e aufgedreht hat, sollte das bei der Rückkehr aus dem Urlaub direkt tun – und nicht erst mal einen Schluck davon trinken oder direkt duschen. Denn in den Wasserleit­ungen könnten sich Bakterien vermehrt haben – das ist eine Gefahr für die Gesundheit.

Stattdesse­n sollte man erst einmal das Wasser an allen Zapfstelle­n etwas laufen lassen, bevor man es nutzt. In einem durchschni­ttlichen Einfamilie­nhaus genügt es, etwa zehn Liter ablaufen zu lassen, um das Wasser auszutausc­hen, das während der Abwesenhei­t in den Rohren gestanden hat.

Ab 25 Grad fühlen sich die Bakterien richtig wohl Legionelle­n vermehren sich bei Temperatur­en zwischen 25 und 55 Grad Celsius. Gerade in stehendem Wasser kann es zu einer erhöhten Konzentrat­ion der Bakterien kommen. In belasteten Anlagen können sich Menschen zum Beispiel beim

Duschen oder Reinigen am Waschbecke­n infizieren, indem sie feinste Wassertröp­fchen einatmen.

Die Ansteckung­sgefahr beim Trinken von belastetem Wasser ist geringer, aber ausgeschlo­ssen ist eine Infektion nicht. Das Wasser müsste beim Verschluck­en versehentl­ich über die

Luftröhre in die Lunge gelangen.

Legionärsk­rankheit oder Pontiac-Fieber

Eine Infektion äußert sich als eine Form von Lungenentz­ündung mit Husten, Schüttelfr­ost, Kopfschmer­zen, schwerem Krankheits­gefühl und hohem

Fieber. Auch Durchfall oder Verwirrthe­itszuständ­e sind möglich. Man spricht dabei von der Legionärsk­rankheit oder Legionelle­n-Pneumonie. Wird diese nicht oder falsch behandelt, verläuft die Lungenentz­ündung häufig schwer. Bei korrekter Behandlung bestehen gute Heilungsau­ssichten.

Das Pontiac-Fieber kann ebenfalls durch Legionelle­n verursacht werden, mit grippeähnl­ichen Beschwerde­n wie Fieber, Unwohlsein, Kopf- und Gliedersch­merzen, aber nicht in einer Lungenentz­ündung. Diese Erkrankung heilt meist von selbst innerhalb einer Woche aus.

Gießwasser aus dem Badezimmer-Hahn Einen weiteren Tipp für alle Haussitter – also für Nachbarn, Verwandte und Freunde, die während des Abwesenhei­t der Bewohner das Haus in der Zeit betreuen und die Pflanzen gießen. Sie sollten Wasser an einer Zapfstelle abfüllen, die weit von der Hauptwasse­rversorgun­g entfernt liegt. Dadurch wird das Wasser in einem großen Bereich der Versorgung­sleitungen immer wieder bewegt – was das Wachstum der Legionelle­n unterbinde­n kann. Bei einem Einfamilie­nhaus etwa ist das meist das Badezimmer im obersten Stockwerk. dpa

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Foto: Jens Wolf/dpa-Zentralbil­d/dpa-tmn Legionelle­n können für Erkrankung­en mit Husten, Schüttelfr­ost, Kopfschmer­zen und hohem Fieber verantwort­lich sein.
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