Die Lese beginnt so früh wie nie
Sonne, Hitze und Trockenheit bescheren Winzern zwei Wochen vor Plan reife Weintrauben
Schengen. „Ich weiß nicht, ob es bisher eine solche frühe Traubenlese in Luxemburg gegeben hat“, sagt Henri Ruppert, Besitzer des Schengener Weingutes, das seinen Namen trägt. Eigentlich war die Ernte erst für Anfang September geplant. Doch der Privatwinzer hat sich, wie mehrere andere auch, dazu entschieden, schon jetzt loszulegen.
Um Punkt 6.45 Uhr, wenige Minuten nach Sonnenaufgang, hat er seine Leute auf seinem Weingut versammelt. Eine Viertelstunde später wird an allen Ecken und Enden gearbeitet. Gegen Mittag ist dann aber bereits wieder Schluss. Temperaturen von über 30 Grad und die erdrückende Sonne rauben die Kräfte.
Vögel geben das Startzeichen
Erst zwei Tage zuvor hatte sich Henri Ruppert für den frühen Start entschieden. Am Montag habe er sich seine Weinreben genauer angeschaut und bemerkt, dass so manche Trauben bereits reif waren. Das zu erkennen ist eine Kunst, die nicht nur Winzer beherrschen, sondern auch Vögel. Wenn sie über die Trauben herfallen, dann sind sie reif zur Ernte. Das Problem: Manche von ihnen, wie etwa Stare, greifen ordentlich zu. Um Kahlfrass zu vermeiden, gilt es, keine Zeit zu verlieren. In Rücksprache mit dem Berufsverband OPVI (Organisation Professionnelle des Vignerons Indépendants ASBL) hat sich Ruppert dann zur sofortigen Lese entschieden. Grund für die frühe Reife sind, wenig überraschend, die hohen
In Schengen ist man überzeugt, in diesem Jahr einem ausgezeichneten Jahrgang entgegenblicken zu können.
Wenn die Vögel über die Trauben herfallen, sind sie reif für die Ernte. Dann gilt es, keine Zeit zu verlieren, sonst sind sie weg. Henri Ruppert, Privatwinzer