Not am Mann beim Dienst an der Waffe
Armee sucht binnen sechs Jahren zusätzlich zur regulären Rekrutierung weitere 120 Berufssoldaten
Der Armee fehlen 120 Berufssoldaten sowie pro Jahr ein Dutzend Volontäre, und das stellt Luxemburgs Streitkräfte angesichts zukünftiger Engagements vor Herausforderungen. Das geht aus der Antwort von Verteidigungsminister François Bausch (Déi Gréng) auf eine entsprechende parlamentarische Anfrage des Piraten-Abgeordneten Marc Goergen hervor.
Die für Berufssoldaten vorgesehenen Posten in den operationellen Einheiten seien dennoch größtenteils besetzt. Unbesetzte Stellen gebe es derzeit vorrangig im Generalstab und beim künftigen binationalen Bataillon, das Luxemburg bis 2028 gemeinsam mit Belgien aufstellt. Die 120 freien Posten seien demnach auch in einer Sechs-Jahres-Perspektive zu betrachten, denn die Armee plant, jedes Jahr 20 Berufssoldaten einzustellen.
Zukünftige Engagements werfen Schatten voraus
Im Freiwilligendienst fehlen laut Minister Bausch etwa vier Soldaten pro Rekrutierungswelle – bei Einstellungsverfahren pro Jahr ergeben sich zwölf fehlende Volontäre. Wenn dies sich nicht ändere, könnte der Mangel in diesem Bereich sich aber vergrößern, gibt Bausch zu bedenken. Grund hierfür wären dann ebenso die zukünftigen Engagements der Armee.
Um dem Rechnung zu tragen, sei im neuen Armeegesetz, das sich derzeit auf dem Instanzenweg befindet, vorgesehen, die Dienstzeit für Armeevolontäre von drei auf vier Jahre zu verlängern.
Technische Berufe werden ausgebaut
Ferner sollen auch in Zukunft mehr Kaporäle als Berufssoldaten für technische Posten in der Armee eingestellt werden. Dies etwa als Mechaniker-Gehilfen, Kanoniere, Sanitäter oder Lastwagenfahrer. Dadurch könne dann sichergestellt werden, dass die Armee auch in Zukunft über den erforderlichen Personalbestand verfüge, so Bausch.
Außerdem setze man an darauf, die Armeestatuen zu modernisieren und die einzelnen Arbeitsregelungen zu verbessern. Das entsprechende Gesetz werde dieser Tage auf den Instanzenweg gebracht. Die Reformen kämen den Soldaten am meisten zugute, da diese dadurch bessere Entschädigungen und Kompensierungen als in der Vergangenheit erhalten. Allerdings hebt Bausch auch hervor, dass es weniger die Löhne, Prämien und Urlaubsbedingungen seien, die zur Attraktivität der Armee
beitragen würden. Vielmehr sei es die Kernarbeit, des militärischen Berufs. Dazu gehörten auch das Training, die Übung und die operationellen Einsätze. Trotz ihrer bescheidenen Größe würde die umfangreiche Auswahl an Arbeitsbereichen für die Armee sprechen – von militärischer Aufklärung, Logistik, Kommunikationsund Informationssystemen, Drohnen bis zur Fliegerei.
Luxemburgische Armee gehört zu den kleineren
Bescheiden ist die Luxemburger Armee rein zahlenmäßig im Vergleich zu anderen Streitkräften ganz sicher: 2021 wurden 878 Männer und Frauen in den Reihen der Armee gezählt: 392 Berufssoldaten, 301 Volontäre und 181 Zivilisten.