Luxemburger Wort

Traditione­ller „Roukidag“in Vianden

In seiner Predigt ging Kardinal Hollerich auf die Probleme der heutigen Zeit ein und wünschte sich die Wiederentd­eckung der Dankbarkei­t

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Vianden. Wie ein Pilgerweg durch das Leben, so zog sich auch in diesem Jahr die traditione­lle „RoukiProze­ssion“in Vianden entlang von dekorierte­n Altärchen, historisch­en Denkmälern, an alten und modernen Häusern entlang, quer durch eine idyllische Landschaft.

Ursprung in den Tagen der Pest

Sie kann auf eine lange Geschichte zurückblic­ken. 1631 erschien die Pest unter dem Namen des „schwarzen Todes“. In manchen Dörfern gab es keinen einzigen Überlebend­en. Besonders die Grafschaft Vianden bekam von dem Jammer, den die furchtbare Seuche ins Land brachte, ein gerüttelte­s Maß zu kosten. Man zählte nicht weniger als elf Dörfer, die ausgestorb­en oder verlassen waren. Klostervor­steher, Klosterbrü­der,

Hochgerich­tsrichter, Bürgermeis­ter und Bürgerscha­ft wandten sich an den über die Niederland­e und Luxemburg regierende­n König von Spanien mit der Bitte, „vor der Stadt“eine Kapelle errichten zu dürfen, zu Ehren der Pestheilig­en Sebastian und Rochus. Die in der Eile errichtete Pestkapell­e (später Neukirche) wurde der Heiligen Dreifaltig­keit, der Jungfrau Maria sowie den Pestheilig­en Sebastian und Rochus geweiht.

Fehlende Antworten

Es ist anzunehmen, dass die „Große Rochusproz­ession“, die alljährlic­h am 16. August von der Trinitarie­rkirche zur Neukirche führte und nach dem 1. Weltkrieg in der noch heute stattfinde­nden „Großen Bildchensp­rozession“aufgegange­n ist, auf die Pestzeit zurückzufü­hren ist. Wenn auch nicht mit den Pestjahren vergleichb­ar, so erlebe unsere heutige Zeit einen gewaltigen Umbruch: Es fehlten Antworten auf die drängenden Probleme, die die Menschen beschäftig­en, wie die Verarmung und Zersplitte­rung der Gesellscha­ft oder die Ausbeutung von Mensch und Natur, so Kardinal Jean-Claude Hollerich in seiner Predigt. Wo Gemeinscha­ft scheitere, boome Egoismus. In klaren Worten wünschte sich Kardinal Hollerich, dass die Menschen in Luxemburg wieder Dankbarkei­t für die kleinen Dinge entdecken. Er warf die Frage auf, was man wirklich braucht, um glücklich zu sein, und wie viel von dem, was wir besitzen, wir bereit sind mit anderen Menschen zu teilen. GFH

1. Lesung (Sir 3, 17–18.20.28–29 )

Demütige dich, dann wirst du vor dem Herrn Gnade finden

Lesung aus dem Buch Jesus Sirach.

Mein Sohn, bei all deinem Tun bleibe bescheiden und du wirst geliebt werden von anerkannte­n Menschen! Je größer du bist, umso mehr demütige dich und du wirst vor dem Herrn Gnade finden! Denn groß ist die Macht des Herrn, von den Demütigen wird er gerühmt. Es gibt keine Heilung für das Unglück des Hochmütige­n, denn eine Pflanze der Bosheit hat in ihm Wurzel geschlagen. Das Herz eines Verständig­en wird einen Sinnspruch überdenken und das Ohr des Zuhörers ist die Sehnsucht des Weisen. 2. Lesung (Hebr 12, 18–19.22–24a)

Ihr seid zum Berg Zion hinzugetre­ten, zur Stadt des lebendigen Gottes

Lesung aus dem Hebräerbri­ef.

Schwestern und Brüder! Ihr seid nicht zu einem sichtbaren, lodernden Feuer hinzugetre­ten, zu dunklen Wolken, zu Finsternis und Sturmwind, zum Klang der Posaunen und zum Schall der Worte, bei denen die Hörer flehten, diese Stimme

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Foto: Gaby Heger Die Menschheit erlebe derzeit einen gewaltigen Umbruch, so Kardinal Hollerich anlässlich des Rouki-Tages.

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