Im Mekka der Videospieler
Warum sich die Gamescom in Köln trotz Fernbleibens von Nintendo und Co. lohnt
In den vergangenen zwei Jahren fand die Gamescom aufgrund der Pandemie rein digital statt. Seit dem 24. August können Spielefans nun wieder vor Ort die Neuheiten der Games-Branche entdecken, die während der Corona-Zeit ein großes Wachstum erlebt hat: 2021 hat die Branche fast 200 Milliarden US-Dollar umgesetzt – und angesichts einer wachsenden Spielerschaft, die weltweit mehr als drei Milliarden bei einem Durchschnittsalter von etwa 34 Jahren beträgt, ist das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht.
Die Gamescom gilt als wichtigste Videospielmesse der Welt – und als echter Wirtschaftsfaktor. Allerdings gab es im Vorfeld einige Anzeichen dafür, dass die diesjährige Auflage wenig attraktiv für das Publikum sein könnte. Schließlich sind einige große Namen ferngeblieben; dazu zählen neben Publishern wie Electronic Arts sowie Activision Blizzard auch die japanischen Unternehmen Nintendo und Sony, also zwei der drei großen Konsolenhersteller.
Es stellt sich die Frage, warum derart wichtige Unternehmen nicht in Köln präsent sind: Liegt es an der Inflation, wodurch ein Messeauftritt noch teurer als zuvor geworden ist? Ist es eine Nachwehe der Pandemie, die die Planung erschwert hat? Oder ist eine Messe wie die Gamescom nicht mehr relevant genug? Schließlich hat mittlerweile fast jedes größere Videospielunternehmen ein eigenes Showcase-Format, bei dem diese via YouTube und Co. zu einem von ihnen gewählten Zeitpunkt Neuheiten präsentieren.
Chance für Firmen aus der zweiten oder dritten Reihe Allerdings ist die Abwesenheit der Großen die perfekte Gelegenheit für diejenigen, die sonst in der zweiten oder dritten Reihe stehen. Dies gilt insbesondere für Indie-Spiele: Alleine in der „Indie Arena Booth“sind über 130 Games aus 30 Ländern zu sehen. Das Tolle daran: Hier kann man oft mit den Entwicklern direkt ins Gespräch kommen und ihnen wertvolles Feedback geben. Positiv sind dabei etwa „The Wandering Village“sowie „Endling – Extinction is Forever“(bereits erhältlich) aufgefallen. Kleine Publisher wie Humble Games zeigen vielversprechende Titel wie „Infinite Guitars“und „Coral Island“. Und bei Sega kann man erstmals das neue „Sonic Frontiers“anspielen.
Auch größere Publisher nutzen die Abwesenheit der Branchengiganten und präsentieren an ihrem Stand Spiele. THQ Nordic, die wohl einen der gelungensten Messeauftritte haben, etwa das Echtzeitstrategiespiel „Tempest Rising“, das stark an die „Command & Conquer“-Reihe angelehnt ist.
Das Unternehmen Koch Media, das seit einigen Tagen den neuen Namen Plaion trägt, lässt ebenfalls die Muskeln spielen. Hier sind es Titel wie das Remake von „System Shock“oder auch der etwas andere City-Builder „Floodland“, die zugleich überzeugen und überraschen. Auch das lange erwartete
„Dead Island 2“stößt bei Besuchern und Presse auf viel Interesse. Letzteres wurde bei der Eröffnungsshow, der Opening Night Live (ONL), enthüllt und fast schon frenetisch bejubelt. Immerhin war das Spiel rund zehn Jahre in Entwicklung – wobei der Entwickler mehrmals wechselte.
Viele Neuvorstellungen, aber wenige Blockbuster
Die ONL Anfang der Woche bot die Aussicht auf mehrere Neuankündigungen und Updates zu heiß erwarteten Titeln. Und diese folgten auch. Mehr als 30 Spiele wurden enthüllt oder zumindest neue Trailer gezeigt. Highlights und Überraschungen waren Titel wie „Under The Waves“, „Lies of P” – für das Besucher am Xbox-Stand an den folgenden Messetagen Stunden anstanden –, „Scars Above“, „Killer Clowns From Outer Space“und „Wyrdsong“. Auch „Dune: Awakening“, ein Survival MMO, das im bekannten ScienceFiction-Universum von Schriftsteller Frank Herbert angesiedelt ist, wurde erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und lauthals gefeiert.
Etwas bizarr mutete die Ankündigung von „Everywhere“an, einem kryptischen Projekt des ehemaligen GTA-Chefentwicklers Leslie Benzies. Der Trailer zeigte sehr unterschiedliche Szenen, von Renn- bis Shooter-Passagen. Laut dem Entwickler soll das Spiel große Freiheiten und den Spielern die Möglichkeit bieten, eigene Inhalte zu erstellen. Das klingt ambitioniert! Ein Genre, dem man das Spiel zuschreiben kann, ist bislang nicht auszumachen. Es erinnert an „Ready Player One“oder ein modernes „Second Life“. Angesichts des aufkommenden MetaverseTrends
vielleicht kein ganz abwegiger Gedanke.
Große Blockbuster-Überraschungen, bei denen Fans wie Presse die Kinnlade nach unten klappt, gab es somit leider keine. Insgesamt hätten man sich mehr echtes Gameplay und weniger RenderTrailer gewünscht. Aber das ist ein Trend der letzten Jahre. Apropos Trend: In den nächsten Monaten scheinen die Gamer dutzende Science-Fictionoder zumindest futuristische Spiele zu erwarten. Immerhin hatte gefühlt jeder zweite Titel ein solches Szenario.
Keine neuen Besucherrekorde zu erwarten
Insgesamt wirken die Hallen bei der Gamescom im Vergleich zu früheren Messen etwas leerer, die Stände reduzierter. Nur wenige Entwickler haben aufwendige Kulissen gebaut. Auch die Zahl der Besucher scheint geringer auszufallen: Bis zum Messestart am Dienstag war offiziell nur der Samstag ausverkauft. Rabattaktionen werden zwar nochmals hunderte oder tausende Karten unter die Leute gebracht haben, an Rekordbesucherzahlen, wie etwa noch 2019, wird man dieses Jahr nicht anknüpfen können. Das möchten die Veranstalter aber auch nicht, wurde das tägliche Kontingent an Karten doch reduziert. Dennoch bleibt der Verdacht, dass die Gamescom dieses Jahr weniger anziehend ist, als es noch vor drei Jahren der Fall war.
Es bleibt zu hoffen, dass die Messe am Ende ein finanzieller Erfolg sein wird. Denn sollte die Gamescom verschwinden oder zu einer reinen Fachbesuchermesse werden, würde die VideospielLandschaft um eines seiner wichtigsten Events ärmer werden. Und das wäre äußerst schade.
Bei dieser Krankheit wird das Blut aus den Bauchorganen, voll beladen mit Giftstoffen aus der Verdauung, unter Umgehung der Leber direkt wieder zum großen Kreislauf befördert. Da diese Toxine hochgiftig für das Nervensystem sind, erklärte sich hiermit Jupps spezielles Gebaren.
Eine eiweißreduzierte Diät und die regelmäßige Gabe von Milchzucker verbesserten die Symptome rasch. Der Hund soll nun mit einer hochspezialisierten Operation geheilt werden: Ein kleiner Ring, der sich allmählich zuzieht, wird um den Shunt, das Gefäß, welches das Bauchblut aus der Leber leitet, gelegt. In etwa einem Monat wird der Blutfluss aus dem Darm dann, wie es sich gehört, nur noch durch die Entgiftungsstation Leber gehen und Jupp wird dann ziemlich sicher wieder völlig der „Alte“sein.
Alleine in der „Indie Arena Booth“sind über 130 Spiele aus 30 Ländern zu sehen.