Umstrittenes Recht
Luxemburg hat ein liberales Gesetz, aber kaum Daten über Schwangerschaftsabbrüche
Luxemburg. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA, das Abtreibungsrecht zu kippen, nachdem es 50 Jahre in der US-Verfassung gesichert war, hatte Ende Juni ein politisches Erdbeben ausgelöst und zu einem weltweiten Aufschrei geführt. Unter dem Slogan „My body – my choice“wurde auch in Luxemburg vor der amerikanischen Botschaft demonstriert. In mehreren US-Bundesstaaten wurde der Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen seither ganz oder fast vollständig eingeschränkt – auch bei Vergewaltigungen oder Fällen von Inzest.
Auf europäischer Ebene hat Luxemburg seit dem Inkrafttreten am 17. Dezember 2014 eines der liberalsten Gesetze über den freiwilligen Schwangerschaftsabbruch. Mit einem Tabu bleibt das Thema dennoch belegt. Statistiken fehlen und die Überarbeitung der Nomenklatur der CNS lässt auf sich warten, wie aus der Antwort auf eine parlamentarische Frage hervorgeht. siM