Luxemburger Wort

FBI gibt Details zu Trump-Ermittlung­en preis

Ein wichtiges Dokument verrät, was die Ermittler beim ehemaligen US-Präsidente­n suchten

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Nach der Durchsuchu­ng des Anwesens von Donald Trump hat ein Verfahrens­dokument neue Details zu den Ermittlung­en gegen den ehemaligen US-Präsidente­n offenbart. Das Justizmini­sterium in Washington machte am Freitag auf Anordnung eines Richters das Dokument teilweise publik, auf dessen Grundlage vor drei Wochen die Durchsuchu­ng in Trumps Privatanwe­sen Mar-a-Lago in Palm Beach genehmigt wurde. Von den mehr als 30 Seiten ist etwa die Hälfte geschwärzt, um sensible Informatio­nen zu schützen.

Das Dokument gibt auch Auskunft über den Anfangsver­dacht der Bundespoli­zei FBI gegen den 76-Jährigen. Demnach enthielten 14 von 15 Kisten an Dokumenten, die Trump bereits aus Mar-a-Lago ans Nationalar­chiv übermittel­t hatte, vertraulic­he und teils streng geheime Unterlagen. 184 Dokumente seien eingestuft gewesen – 67 als „vertraulic­h“, 92 als „geheim“und 25 als „streng geheim“.

Dem FBI zufolge fanden sich als geheim eingestuft­e Unterlagen zusammen mit anderen Papieren. Deshalb habe Grund zur Annahme bestanden, dass sich auf dem Anwesen weitere eingestuft­e Dokumente

befänden. Ein Richter im Bundesstaa­t Florida hatte die TeilVeröff­entlichung des Papiers am Donnerstag angeordnet – angesichts des großen öffentlich­en Interesses. Mehrere Medien hatten die Veröffentl­ichung vor Gericht beantragt. Die Bundespoli­zei FBI hatte am 8. August Mar-a-Lago durchsucht, wo sich Trump seit seinem Abschied aus dem Weißen Haus im Januar vergangene­n Jahres häufig aufhält. Da er die Unterlagen in seinem privaten Anwesen aufbewahrt­e, könnte er gegen das Gesetz verstoßen haben. Dies wird nun untersucht. Trump vermutet politische Gründe und wehrt sich mit einer Klage.

Angesichts des großen Drucks in dem politisch heiklen Fall hatte

Justizmini­ster Merrick Garland zuvor bereits die Veröffentl­ichung des Durchsuchu­ngsbefehls und des Belegs über die beschlagna­hmten Gegenständ­e angestreng­t. Demnach fanden die Agenten unter anderem einen Satz Dokumente der Geheimhalt­ungsstufe „Top Secret/SCI“, die streng geheim sind und nur in besonderen Regierungs­einrichtun­gen eingesehen werden dürfen. Vier der beschlagna­hmten Dokumenten­Sätze waren als „Top Secret“(„streng geheim“) eingestuft, drei als „geheim“, die verblieben­en drei als „vertraulic­h“.

Dass Ermittler das Haus eines früheren Präsidente­n durchsuche­n, gilt als beispiello­s in der USGeschich­te. Der Einsatz sorgte für großes Aufsehen. Trump beschuldig­te die Regierung seines demokratis­chen Nachfolger­s Joe Biden, das FBI für politische Zwecke zu missbrauch­en. Seit Wochen befeuert er Spekulatio­nen, dass er bei der nächsten Präsidente­nwahl in gut zwei Jahren wieder antritt. Trump weist alle Vorwürfe von sich: Er behauptet, alle Dokumente seien freigegebe­n gewesen, die Geheimhalt­ung sei also aufgehoben worden. dpa

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Foto: AFP Die Agenten fanden offenbar einen Satz Dokumente der Geheimhalt­ungsstufe „Top Secret/SCI“, die streng geheim sind und nur in besonderen Regierungs­einrichtun­gen eingesehen werden dürfen.

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