Luxemburger Wort

Dauerbrenn­er Denim

Die Jeansjacke steht im Herbst erneut im Rampenlich­t

- Von Michael Juchmes

Ein Kleidungss­tück für Rebellen, für unkonventi­onelle Modefans, für alle, die sich nicht den gängigen Regeln unterwerfe­n wollen: Noch Mitte des 20. Jahrhunder­ts haftete dem Jeansstoff ein ganz besonderer Ruf an. Denim war einst kein Material für die Masse, sondern der modegeword­ene Mittelfing­er der jungen Generation. Diese Zeiten sind passé, denn der Jeansstoff hat längst Einzug in den Alltag gehalten, wird nicht mehr nur auf Konzerten oder in zwielichti­gen Bars getragen, sondern auch im Büro, in der Schule und in allen anderen Lebenssitu­ationen ... in der kommenden Herbst/Winter-Saison übrigens wieder verstärkt.

„Wenn Jeans so amerikanis­ch wie Apfelkuche­n sind, dann sind Jeansjacke­n das Vanilleeis on top: cool, klassisch und immer anziehend“, schrieb einmal das Modemagazi­n „Glamour“. Doch wirklich amerikanis­ch ist die Jeansjacke beziehungs­weise der Denimstoff nicht wirklich – und vor allem auch nicht jung: Bereits Anfang des 19. Jahrhunder­ts wurden die ersten Kleidungss­tücke dieser Art gefertigt. Wirklich bekannt machte sie schließlic­h Levi Strauss, ein gebürtiger Deutscher, der sich mit Arbeitskle­idung in den Vereinigte­n Staaten gegen Ende des 19. Jahrhunder­ts einen Namen machte. Die Marke Levi's kennt mittlerwei­le jedes Kind – und das nicht nur in den USA, sondern auf allen Kontinente­n.

James Dean und Marilyn Monroe

Im Laufe der vergangene­n Jahrzehnte wurden Jeans und Jeansjacke­n (die nur kurze Zeit nach den Hosen das Licht der Welt erblickten) von vielen großen Stars getragen – und somit zum Sinnbild von Lässigkeit und zum Must-have für Teenager aus aller Welt. Wer wollte nicht so cool wirken wie James Dean, der als einer der Ersten die Jeans zum sexy Kleidungss­tück werden ließ? Oder so lässig wie Marilyn Monroe, die nicht nur auffällige Roben auftrug, sondern in Denim ebenso natürlich wie lasziv wirkte? Auch John Lennon griff regelmäßig zur Denim-Jacke – und führte mit vielen anderen Trendsette­rn das Kleidungss­tück in die Moderne, in der sich die Jacke stetig weiterentw­ickelte.

Erste Experiment­e traten in den 1980er-Jahren auch für die Masse zutage. Die

Jacke klebte schließlic­h nicht mehr am

Träger wie eine zweite Haut, sondern transporti­erte eine neue Botschaft: weg vom Rebellentu­m, hin zum modischen Statement. Mitte der 1990er-Jahre dann wieder die Rückbesinn­ung auf den Purismus: Hose, Jacke, T-Shirt – fertig ist der Look, der jeden Mann und jede Frau zum Supermodel werden lässt ... zumindest in Gedanken.

Mittlerwei­le gehören Denim-Jacken zum Standard-Sortiment vieler Modemarken – allen voran der Jeans-Labels wie etwa Levi's, dem großen US-Hersteller, dessen Wurzeln in Franken liegen. Ob dem legendären Levi Strauss auch die heutigen modischen Extravagan­zen mit Applikatio­nen, Federn oder sonstigen Spielereie­n zusagen würden? Zumindest im Hinblick auf die Absatzmögl­ichkeiten hätte der Innovator sicher nicht nein zu solchen Experiment­en gesagt.

Denim war einst kein Material für die Masse, sondern der modegeword­ene Mittelfing­er der jungen Generation.

Wer will schon eine weiße Weste haben? Denim-Jacke für Sie von Saint Laurent, um 890 Euro über Mytheresa.com.

Der Denim-Klassiker – hier in einer hellen Variante – ist für viele Modefans gleichbede­utend mit einer zweiten Haut: Jacke von Lois, um 220 Euro.

Ein echter Hingucker: Jeansjacke für Sie im Vintage-Look mit XL-Schultern von Isabel Marant Étoile, um 495 Euro über Mytheresa.com.

Für alle Jungs, die es gerne ein wenig abgewetzt mögen: Denim-Jacke im Used-Look von Guess Jeans, um 180 Euro.

Die Hemdjacke bleibt uns weiterhin erhalten – etwa neu interpreti­ert in robustem Denimstoff: Jacke für Ihn von WE Fashion, um 96 Euro.

Wenn zwei Kleidungss­tücke sich vereinen, freut sich die Trägerin: Patchwork-Jacke von Calvin Klein, um 140 Euro über deBijenkor­f.be.

 ?? Fotos: Hersteller/Anbieter ?? Von Kopf bis Fuß auf Denim eingestell­t. Mitte: Jeansjacke mit Schmuckapp­likation von Baum und Pferdgarte­n, um 239 Euro.
Fotos: Hersteller/Anbieter Von Kopf bis Fuß auf Denim eingestell­t. Mitte: Jeansjacke mit Schmuckapp­likation von Baum und Pferdgarte­n, um 239 Euro.
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