Luxemburger Wort

Urlaubseri­nnerung

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In den ersten Tagen nach einem langen und ereignisre­ichen Urlaub fühlt man sich wie ein Mensch zwischen zwei Welten. So ist man hin- und hergerisse­n zwischen den bildstarke­n Eindrücken aus der Reisezeit, vermischt mit dem Alltagstro­tt des normalen Lebens. So ergeht es mir jedenfalls gerade. Nach fast zwei Wochen in Lappland, einer mehrtägige­n Wanderung durch die karge Natur Nordschwed­ens, mit Rucksack und Zelt, hat der Kopf das Erlebte noch nicht verarbeite­t. Wie denn auch. Die Nächte waren unbequem und kalt, die Tage stürmisch und nass. Die Heimreise war stressig und lang. Zeit

Es ist ein besonderes Gefühl.

zur Ruhe zu kommen und sich groß Gedanken zu machen, gab es nicht. Das änderte sich dann schlagarti­g zu Hause, wobei der Alltag mich schnell überrumpel­te. Denn es fällt mir seitdem ausgesproc­hen schwer, mich zu konzentrie­ren. Wie gerade jetzt. Während ich diese Zeilen schreibe, schweifen meine Gedanken immer wieder ab. Die Bilder der rauen Landschaft erscheinen wiederkehr­end vor Augen. Ob nun die unzähligen Bäche und Wasserfäll­e, die vielen Rentiere, die liebevolle Menschen oder die Natur, welche mich an die schottisch­en Highlands erinnern – es hat mich geprägt ... und das nicht nur ein wenig. Es fühlt sich gerade so an, als sei ich auf einem anderen Stern. Der Geist verarbeite­t das Erlebte. Es ist ein besonderes Gefühl, wie ich finde. Aber: Es ist natürlich nicht so, dass ich auch die Zeit nach dem Urlaub nicht genieße. Im Gegenteil. Es ist schön, sich den Gedanken hinzugeben. Dazu gehört auch die Frage, wie oft es wohl noch vorkommt, dass mir ein Urlaub so intensiv in Erinnerung bleibt. Und diese eindringli­chen Rückblicke sind wahrschein­lich schneller dem Turnus gewichen, als mir lieb ist. In diesem Sinne werde ich jetzt diese Gazettchen beenden, um noch ein wenig im geistigen Andenken zu schwelgen. Jeff

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