Eine Sitzbank für den Bambësch
1 700 Objekte stehen in den hauptstädtischen Wäldern
Luxemburg. Versteckt in den tiefen Wäldern des Bambësch im Viertel Mühlenbach und unweit des traditionsreichen Restaurants Juegdschlass liegt der Dewafhaff. Der ehemalige Bauernhof gehört, neben einem weiteren Standort zwischen Hesperingen und der Polfermillen, dem hauptstädtischen Service Forêts. Wobei sich in dem alten Gutshof nicht nur die Büros der Hauptverwaltung befinden. In dem unauffälligen Landhaus werden ebenfalls besondere Möbel hergestellt, doch dazu später mehr.
Knapp 11 000 Hektar Wald sind im Besitz der Gemeinde Luxemburg, für deren Forstpflege die hauptstädtische Natur- und Forstverwaltung verantwortlich ist. Neben dem Bambësch, welcher mehr als die Hälfte der Waldfläche in Luxemburg-Stadt einnimmt, gibt es noch größere Waldflächen in Hamm und Kockelscheuer. Doch die trockenen Sommermonate haben dem Wald zugesetzt.
Deswegen ist das zuständige Personal regelmäßig in den Wäldern unterwegs und untersucht die Bäume auf Schäden, abgestorbene Baumkronen oder Äste. „33 Mitarbeiter sind bei uns beschäftigt“, sagt einer der verantwortlichen Dienstleiter des Service Forêts, Thierry Kozlik. „Dazu kommen zwei Förster sowie zwei Waldarbeiter, wobei letztere beim Staat eingestellt sind“, so Kozlik.
Umgestürzte oder entwurzelte Bäume, die Wege oder Straßen versperren, werden von den Mitarbeitern entfernt. „Manche der Bäume müssen geschnitten, zurückgestutzt oder gefällt oder auch einfach überwacht werden, um Gefahren für die Besucher zu vermeiden“, sagt Kozlik.
Jedes Jahr wächst der Wald in der Hauptstadt um 6 000 bis 7 000 Kubikmeter. „Davon entnehmen wir dem Wald maximal 60 Prozent“, erklärt der Dienstleiter. Allerdings werden die Bäume nicht aus kommerziellen Gründen abgeholzt. „Die Auswahl geschieht
Thierry Kozlik ist einer der verantwortlichen Dienstleiter des Service Forêts im Bambësch.
eher nach dem Verjüngungsprinzip. Tote oder kranke Bäume werden entfernt, um jüngeren Bäumen Platz zum Wachsen zu bieten.“Der perfekte Wald sei für den Forstmitarbeiter eine Mischung aus alten und jungen Bäumen, der Boden bedeckt mit Pflanzen.
Wenn der Baum fällt
Wurde die Entscheidung getroffen, einen Baum zu fällen, wird dieser nicht arglos liegengelassen. „Zuerst müssen die Bäume trocknen“, sagt Werkstattleiter Laurent Claes. „Das kann je nach Baumart schon mal zehn Jahre dauern.“Gerade beim Eichenholz müssen zuerst die Gerbstoffe raus. Dafür liegen die Holzstämme aufgestapelt am Wegesrand. Passanten würden sich deswegen öfters bei den Gemeindemitarbeitern beschweren: „Auch wenn es so aussieht, als würden wir die
Tote oder kranke Bäume werden entfernt, um jüngeren Bäumen Platz zum Wachsen zu bieten. Thierry Kozlik, Service Forêts