Angst vor einem Déjà-vu
Wiltz befürchtet erneuten langen Abstiegskampf
Umbrüche brauchen für gewöhnlich Zeit. Ein Gut, das im Ergebnis-Sport Fußball mitunter begrenzt ist. In Wiltz stand man zum Ende der Vorsaison mit anderthalb Beinen bereits in der Ehrenpromotion, ehe Nationaltorwart Ralph Schon im Barragespiel gegen Junglinster im Elfmeterschießen zum Relegationshelden avancierte und sein Team vor dem Gang in die Zweitklassigkeit bewahrte.
Einer schwachen ersten Jahreshälfte folgte im Sommer der notwendige personelle Umbruch. Die Intention war klar: Eine derartige enttäuschende und nervenaufreibende Saison wie im Vorjahr will man beim nördlichsten Club der BGL Ligue nicht mehr erleben. „Dass der Umbruch nicht leicht werden würde, dessen waren wir uns bewusst. Wenn dann auch noch Verletzungspech hinzukommt, wird es schwer. Chris Philipps und Emir Burkic sind für uns nicht zu ersetzen“, so der Wiltzer Präsident Michael Schenk gestern beim Gastspiel auf der Escher Grenz, als in der Startelf nur vier Akteure aufliefen, die bereits in der Vorsaison das Wiltzer Trikot trugen.
Nach gutem Saisonstart mit vier Punkten aus den ersten beiden Spielen ist Wiltz inzwischen auf Relegationsrang 13 abgerutscht. Der Trend aus der Vorsaison scheint sich fortzusetzen. Von den aktuellen Mannschaften der BGL Ligue haben im Kalenderjahr 2022 lediglich Rosport und Hostert weniger Punkte eingefahren als der FC Wiltz 71. „RM Hamm Benfica und Rodange sind nicht mehr da, die Aufsteiger Kaerjeng und Monnerich haben das Niveau angehoben. Insofern erwarte ich in der unteren Tabellenhälfte im Kampf um den Klassenerhalt eine sehr ausgeglichene Spielzeit und Spannung bis zum letzten Spieltag“, sagt Präsident Schenk. Sein Team nimmt er davon ausdrücklich nicht aus. „Wenn wir so weiterspielen, wird es ganz schwer.“
Beim Gastspiel in Esch war der Wiltzer Präsident von seinem Team derart enttäuscht, dass er nach den ersten 45 Minuten persönlich in der Kabine vorstellig wurde. „Ich gehe regelmäßig in die Kabine. Nach dieser ersten Halbzeit war die Notwendigkeit jedoch besonders groß“, so Schenk vor Wiederanpfiff. „Wir hatten viel zu wenig Bewegung in unserem Spiel“, brachte es Schenk auf den Punkt, wieso Wiltz das Escher Gehäuse im ersten Abschnitt nie in
Gefahr brachte. So lag man dann nach einem artistischen Seitfallzieher von Demba Seck (12.') zur Pause völlig verdient in Rückstand.
Verpasste Chancen
Nach Wiederanpfiff verpasste es Jeunesse trotz guter Chancen, den Sack frühzeitig zuzumachen. Pech
Torschütze Demba Seck (r.) im Kopfballduell mit dem Wiltzer Moise Ngwisani.