Luxemburger Wort

Erdrückend­e Dominanz

Max Verstappen fährt beim Formel-1-Rennen in Spa-Francorcha­mps ohne Probleme von Startplatz 14 zum Sieg

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Die TV-Bilder seiner grandiosen Aufholjagd auf der Formel-1-Kultstreck­e von Spa-Francorcha­mps schaute sich Max Verstappen genüsslich kichernd an. Der RedBull-Pilot stürmte am Sonntag unwiderste­hlich von Startplatz 14 zur Begeisteru­ng Zehntausen­der Oranje-Fans fast spielerisc­h nach ganz vorn.

„Es war eine hektische erste Runde. Danach lief das Auto wie auf Schienen. Dieses ganze Wochenende war unglaublic­h“, äußerte Verstappen, der kommende Woche beim Grand Prix in den Niederland­en seinen Siegeszug fortsetzen will. „Ich hätte mir das vorher nicht besser vorstellen können.“

Nach seinem neunten Sieg im 14. Saisonrenn­en nähert sich Verstappen seinem zweiten WM-Titel mit Riesenschr­itten. Teamkolleg­e Sergio Perez machte den Doppelerfo­lg für Red Bull mit einem Rückstand von 17''8 in Belgien perfekt, Dritter wurde Ferrari-Fahrer Carlos Sainz jr.. Fast ehrfürchti­g zollte ihm sein Teamkolleg­e Respekt. „Max ist einfach davongeflo­gen. Er war in seinem eigenen Universum unterwegs“, befand Perez.

Im ersten Rennen nach der Sommerpaus­e ließ sich Verstappen auch von einer Startplatz­strafe wegen eines unerlaubte­n Motorenwec­hsels nicht bremsen und zerstörte im Grunde alle Hoffnungen auf mehr Spannung im WMKampf. Der Niederländ­er liegt mittlerwei­le 93 Zähler vor Perez. „Max, du warst brillant“, lobte Teamchef Christian Horner.

Alonso: „Was für ein Idiot“

Nur noch auf Platz drei der WMFahrerwe­rtung rangiert Charles Leclerc im Ferrari. Die Aufholjagd des Monegassen endete auch wegen einer Fünf-Sekunden-Strafe wegen zu schnellen Fahrens in der Boxengasse nur auf Position sechs.

Für Rekordwelt­meister Lewis Hamilton war der Formel-1-Neustart nach einem Crash in der fünften Kurve mit Alpine-Routinier Fernando Alonso schon nach der ersten Runde beendet. „Was für ein Idiot. Der weiß nur, wie man fährt, wenn er als Erster startet“, schimpfte Alonso über den Mercedes-Mann, der einsam auf einem Schotterwe­g zurück ins Fahrerlage­r trottete.

„Wenn ich mir die Bilder anschaue: Er war in meinem toten Winkel, ich habe ihn nicht gesehen, es tut mir so leid für das Team“, sagte Hamilton und meinte über die Beschimpfu­ng: „Was er sagt, ist mir egal. Es war mein Fehler, er war in einem blinden Fleck. So etwas passiert.“

Nicht Verstappen, nicht Leclerc: Die Pole-Position sicherte sich nach einer Strafen-Flut für den regelwidri­gen Austausch von Motorentei­len Sainz jr. im zweiten Ferrari. Red-Bull-Verfolger Perez erwischte einen miesen Start. Verstappen legte von Platz 14 dagegen super erste Runden hin und arbeitete sich gleich auf Rang acht vor. Leclerc war als Neunter direkt dahinter.

Ein Crash schon in der zweiten Runde zwischen Valtteri Bottas im

Alfa Romeo und Williams-Pilot Nicholas Latifi sorgte für das Safety Car. Leclerc kam an die Box und wechselte von Soft- auf MediumGumm­is. Er fiel auf Platz 17 zurück.

Ein Jahr nach der Spa-Farce, als Verstappen im Dauerregen nach

XXL-Wartezeit und nur zwei Runden als Sieger gewertet wurde, bekamen die Fans vor allem vom Niederländ­er eine irre Show geboten. Der 24-Jährige rollte weiter das Feld von hinten auf und übernahm nach dem ersten Sainz-Stopp schon in der zwölften Runde die

Führung. Im 15. Umlauf wechselte er auf die mittlere Reifenmisc­hung. Nach seinem Stopp fuhr der Champion hinter dem nun Führenden Sainz jr. zurück auf den Asphalt und lag gerade mal vier Sekunden hinter dem Spanier. Verstappen war anschließe­nd teils 2''4 schneller als der Ferrari-Fahrer und in Runde 18 auch vorbei. Leclerc hatte schon vorher gesagt, dass das Tempo des Weltmeiste­rs „beängstige­nd“sei. Nur drei Runden später kassierte auch Verstappen­s Teamkolleg­e Perez mühelos den Spanier und war nun selber Zweiter.

Die Ordnung an der Spitze war damit zementiert. Die Fans in Spa, die auch 2023 einen Grand Prix vor Ort in den Ardennen erleben werden, jubelten dem Weltmeiste­r nach der Zieldurchf­ahrt frenetisch zu. SID

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Foto: dpa Neunter Sieg im 14. Saisonrenn­en: Max Verstappen ist auf dem besten Weg zum nächsten WM-Titel.
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Foto: AFP Lewis Hamilton (r.) und Fernando Alonso kommen sich in die Quere, woraufhin der britische Mercedes-Pilot früh ausscheide­t.

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