Luxemburger Wort

Mit Wasser und Aussicht

Bei einer Visite eines Wasserturm­s in Remerschen gab es für die Besucher eine freudige Überraschu­ng

- Von Lucien Wolff

Remerschen. Wie kommt unser Trinkwasse­r in den Wasserhahn? Diese Frage beschäftig­t nicht nur Kinder. Auch viele Erwachsene wissen nicht, dass es in Luxemburg mehrere Gemeindesy­ndikate gibt, welche für den Bau, den Betrieb sowie die Wartung der Wasserleit­ungen zuständig sind.

Als weit sichtbares Bauwerk der Wasserzufu­hr in einer Ortschaft gilt der Wasserturm. Für die Gemeinde Schengen steht dieser „Op der Moull” genannte Turm auf dem Gebiet der Ortschaft Remerschen.

Rückblick: Um den Bürgern die interessan­testen Bauprojekt­e der Gemeinde näherzubri­ngen, hat die politische Majorität im Februar 2022 die Initiative „Auf Tour mit dem Schöffenra­t” ins Leben gerufen. Die erste Besichtigu­ng fand damals im noch im Rohbau befindlich­en Gemeindeat­elier in Schwebsing­en statt und fand viel Anklang.

Dies ermutigte Bürgermeis­ter Michel Gloden und seine Schöffen Jean-Paul Muller und Tom Weber, die Aktion weiterzufü­hren. So konnten sich die Einwohner in den vergangene­n Monaten den Spielplatz bei der Schule in Bech-Kleinmache­r und das neue Kulturzent­rum in Emeringen genauer ansehen.

40 Bürger besichtigt­en den Wasserturm

Für den Monat August stand dann der Wasserturm auf dem Programm der Initiative. „Meet, discover, discuss” wurde auch diesmal zu einem vollen Erfolg, am Samstagmor­gen fanden sich nicht weniger als 40 Personen beim imposanten Bauwerk ein.

Da der Bürgermeis­ter der Meinung war, der Wasserturm ließe sich am besten auf der Aussichtst­errasse in luftiger Höhe von 45 Metern vorstellen, galt es für die sportlich begabten Personen die 203 Treppenstu­fen hochzuklet­tern. Die restlichen Besucher nutzten den Aufzug.

Die Wasservers­orgung der ganzen Gemeinde Bad Mondorf sowie der Ortschafte­n Elvingen, Emeringen und Bürmeringe­n werde seit über 85 Jahren vom Syndicat SESE durchgefüh­rt, erklärte ein Mitarbeite­r der Gemeinde. Dazu gehört auch die Löschwasse­rversorgun­g der Autobahntu­nnels Markusbier­g und Mondorf. Auf Wunsch des Thermalbad­s kann auch dessen Wasserbeda­rf abgedeckt werden. Das Syndikat verfügt über Wasserress­ourcen aus eigenen Brunnenboh­rungen. Das Leitungsne­tz wird durchschni­ttlich mit 2 000 Kubikmeter Trinkwasse­r pro Tag gespeist.

Der Turm wurde in den 2010er-Jahren saniert.

Im Zuge des Ausbaus der Saarautoba­hn (A13) wurde die regionale Trinkwasse­rversorgun­g in den 1990er-Jahren umstruktur­iert. So wurde der Wasserturm Moull für ein Speichervo­lumen von 2 400 Kubikmeter in drei Kammern umgeplant. Ein doppeltes Leitungsne­tz erlaubt zudem auch bei einer eventuelle­n Panne die nötige Versorgung.

Im Jahre 2013 wurde das Sanierungs­konzept erarbeitet und ausgeführt. Schäden in den Wasserkamm­ern, Rohrleitun­gen und in der Haustechni­k wurden bei dessen Umbau gleich mit beseitigt. Das äußere Erscheinun­gsbild des Wasserturm­s blieb jedoch unveränder­t.

Am Ende der Besichtigu­ng wurden die Besucher noch darüber informiert, dass es auf dem Gemeindege­biet verschiede­ne Wasserstel­len gibt, welche den landwirtsc­haftlichen

Betrieben sowie den Winzern unentgeltl­ich zur Verfügung stehen.

Ebenfalls hob Bürgermeis­ter Gloden hervor, dass das Gemeindetr­inkwasser sehr kalkhaltig ist. Um die Kriterien der Trinkwasse­rverordnun­g zu erfüllen, ist zurzeit eine Wasseraufb­ereitungsa­nlage im Entstehen. Diese soll dann Ende des Jahres das Ziel der nächsten Einladung „Auf Tour mit dem Schöffenra­t” sein.

Ein Turmbesich­tigung mit Weitblick

Ein weiteres Highlight: Bei der Besichtigu­ng des Wasserturm­s hatten die Teilnehmer die Möglichkei­t, ihre Gemeinde aus der Vogelpersp­ektive zu betrachten. Sogar bei dem vorherrsch­enden ungünstige­n Wetter bot sich ihnen von der Aussichtst­errasse eine einzigarti­ge Panoramala­ndschaft.

 ?? Fotos: Lucien Wolff ?? Mehr als 40 Interessie­rte ließen sich die Möglichkei­t der Besichtigu­ng nicht entgehen und besuchten den Wasserturm in Remerschen.
Fotos: Lucien Wolff Mehr als 40 Interessie­rte ließen sich die Möglichkei­t der Besichtigu­ng nicht entgehen und besuchten den Wasserturm in Remerschen.
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