Luxemburger Wort

„Die Tram fährt nicht durch den Park“

Mobilitäts­minister Bausch nimmt in offenem Brief Stellung zur Diskussion um die Avenue de la Porte-Neuve

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Luxemburg. Der Ausbau der Tramstreck­e zum Centre Hospitalie­r hat im Sommer für viele Diskussion­en gesorgt, vor allem das Teilstück zwischen der Avenue de la PorteNeuve und dem Royal Hamilius. Es gibt Befürchtun­gen, dass in der Neipuertsg­aass Bäume und Hecken verschwind­en müssen, um Platz für Tram, Auto, Bus, Fußgänger und Radfahrer zu haben.

Unterstell­ungen und Gerüchte

Am gestrigen Nachmittag hat Mobilitäts­minister François Bausch (Déi Gréng) reagiert. In einer Mitteilung des Ministeriu­ms, die als „offener Brief“bezeichnet ist, will er einiges richtigste­llen: „Es werden Unterstell­ungen mitgeteilt, die ich so nicht stehen lassen kann.“So räumt er das Gerücht aus dem

Weg, dass die Tram durch den hauptstädt­ischen Park fahren soll.

Die Tram Richtung Route d'Arlon wird von der Rout Bréck kommend beim Rond-point Schuman nach links abbiegen. Die bestehende Linie fährt bekanntlic­h Richtung Allée Scheffer und dann zur Place de l'Etoile. „Wir müssen verhindern, dass sich die Tramlinien im Zentrum der Hauptstadt im Weg stehen“, so François Bausch. Deshalb die Abzweigung Richtung Avenue de la Porte-Neuve.

Bausch: „Nicht tot debattiere­n“So soll ein neuer Bypass, wie Bausch es nennt, entstehen. Dieser führt durch die Neipuertsg­aass zum Boulevard Royal, wo es dann wieder Richtung Route d'Arlon geht. „So kann die Tram in einem dichten Takt fahren, ohne dass die Passagiere zu viel umsteigen müssen.“

Die Frage ist, wie die Avenue de la Porte-Neuve in Zukunft genutzt werden soll. Auf 20 Metern gibt es momentan vier Spuren, jeweils zwei für Autos und Busse. Dazu kommen die Bürgerstei­ge.

Antwort auf die Klimakrise

Luxtram hatte in einer Mitteilung am 10. August geschriebe­n, dass der Verlauf der Tramstreck­e keinen Einfluss auf die Kinnekswis­s haben wird. Zusätzlich steht in dem Kommuniqué: „Das Ziel ist es, einen Großteil des Verlaufs des Parks entlang der Tramlinie zu erhalten.“Dass also beim Park einige Bäume und Hecken dran glauben müssen, ist wohl nicht auszuschli­eßen. Momentan befindet sich die Ausarbeitu­ng der Strecke im Stadium der Planung.

François Bausch schreibt in seinem offenen Brief: „Man kann 350 Meter Schienen über Jahre hin tot debattiere­n und falsche Tatsachen unterstell­en. Sinnvoller wäre es, sich die Frage zu stellen, welche Mobilität man sich in Zukunft in seiner Stadt wünscht.“Dies ist ein nicht zu verkennend­er Wink in die Märei auf dem Knuedler.

Zum Schluss schreibt der ehemalige Verkehrssc­höffe der Stadt Luxemburg: „Wir dürfen nicht in eine Debattenku­ltur aus dem letzten Jahrhunder­t verfallen. (...) Wir haben keine Zeit mehr. Die Menschen aus der Stadt Luxemburg brauchen jetzt eine Antwort auf die Klima- und Energiekri­se.“dat

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