Mladenovic besiegt mehrfachen afrikanischen Meister
Luxemburger überzeugt bei Debüt in der deutschen Tischtennis-Bundesliga
Am ersten Spieltag der TischtennisBundesliga traf der Luxemburger Nationalspieler Luka Mladenovic (Weltranglistenposition: 214) am Sonntag mit Aufsteiger Mainz auf den TTC Schwalbe Bergneustadt – den Tabellensechsten der Vorsaison.
Mladenovic wird dieser Tag aus zwei Gründen wohl noch lange Zeit in Erinnerung bleiben. Für das Mitglied des COSL-Elitekaders, das sich 2017 dem FSV Mainz anschloss, war es einerseits sein erstes Spiel in der höchsten deutschen Spielklasse, nachdem ihm mit den Rheinhessen vergangene Saison der erstmalige Aufstieg in die Bundesliga geglückt ist. Noch beeindruckender war aber die Leistung des 24-Jährigen.
Mladenovic traf dabei in seiner Begegnung auf den amtierenden dreifachen afrikanischen Meister im Einzel Omar Assar, der sich bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 bis ins Viertelfinale kämpfte und sich aktuell auf Platz 29 der Weltrangliste klassiert.
Das Luxemburger Tischtennis-Ass schien all das jedoch wenig zu beeindrucken. Er setzte sich im ersten Satz deutlich mit 11:7 gegen den Ägypter durch. Knapper wurde es im zweiten Satz, den Mladenovic am Ende mit 13:11 auch für sich entscheiden konnte. Der Luxemburger hatte im folgenden Durchgang seine Nerven gut im Griff, ließ der Nummer 29 der Welt keine echte Chance und siegte bei seinem Bundesliga-Debüt ohne Satzverlust mit 3:0 (11:7, 13:11, 11:8).
Drei 1:3-Niederlagen seiner beiden Mitspieler Andrei Putuntica (MDA/247) und Abdullah Talha Yigenler (TUR/206) sorgten allerdings dafür, dass die Hausherren mit 3:1 die mit 250 Zuschauern gefüllte Burstenhalle in Bergneustadt als Gewinner verlassen konnten. „Ich freue mich über meinen Einzelsieg, bin aber etwas traurig, dass wir als Mannschaft das Spiel verloren haben“, sagte Mladenovic nach der Niederlage der Mainzer. „Wir wussten, dass es schwierig wird, wenn wir ohne unsere Nummer eins antreten müssen.“Der Japaner Yuto Muramatsu spielt derzeit in Japan bei einem Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele und konnte sein Mainzer Team deshalb nicht unterstützen.
Freuen durfte sich Mladenovic auch über die warmen Worte seines Gegners, der zum Zeitpunkt des Spieltages noch die Nummer 21 der Welt war und sicherlich nicht mit einer derart deutlichen Niederlage gerechnet hatte. „Luka hat gegen mich sehr gut gespielt, und ich gratuliere ihm“, zeigte sich Assar nach dem Spiel als fairer Verlierer und auch ein wenig erleichtert, dass er in seinem zweiten Match gegen Yigenler seine ganze Stärke an die Platte bringen konnte und bei drei gewonnen Sätzen nur einen verlor.
Dem Aufsteiger steht am nächsten Sonntag vor heimischem Publikum laut eigenen Aussagen „das größte Spiel der Vereinsgeschichte“bevor. Die junge Mainzer Mannschaft empfängt dann den Vorjahresmeister Borussia Düsseldorf, der mit Spielern wie dem ehemaligen Weltranglistenersten Timo Boll (D) oder dem neuen Europameister Dang Qiu (D) anreist und als absoluter Favorit in die Begegnung geht.
Ich freue mich über meinen Einzelsieg, bin aber etwas traurig, dass wir als Mannschaft das Spiel verloren haben. Luka Mladenovic
Dreifaches Halbfinale
Neben Mladenovic hatten aber auch noch andere Luxemburger Tischtennisspieler am Wochenende Grund zum
Feiern. Beim WTT Feeder im tschechischen Olmütz standen gleich drei Vertreter des Großherzogtums in drei verschiedenen Kategorien in den Halbfinalen.
Ni Xia Lian (40) hatte praktisch ein Freilos in die Runde der letzten vier, da ihre kroatische Gegnerin Ivana Malobabic (149) nicht zum Viertelfinale angetreten war. Beim Stand von 2:2 verlor Ni knapp den fünften Satz des Halbfinales (11:13) gegen die Chinesin Tianyi Qian (63). Dies hinterließ offensichtlich Spuren. Ni gelang es nicht mehr zurück in die Partie zu finden und ihre Gegnerin zog nach sechs Sätzen (4:2) ins Einzelfinale der Frauen ein. Die 22-jährige Chinesin mit dem starken Aufschlagspiel hatte bereits zuvor Sarah De Nutte (66) im Viertelfinale mit 4:1 geschlagen und dadurch ein rein luxemburgisches Halbfinale verhindert.
Besser lief es für De Nutte in ihren Doppeln. An der Seite von Ni marschierte das Luxemburger Frauendoppel ohne Satzverlust in die Vorschlussrunde. Dort warteten mit den Chinesinnen Wu Yangchen (280) und Zhang Rui (21) zwei sehr starke Herausforderinnen, die den EM-BronzemedaillenGewinnerinnen am Samstag den Weg ins Endspiel mit einem deutlichen 3:1Sieg verwehrten.
Auch im gemischten Doppel schaffte De Nutte den Sprung ins Halbfinale, diesmal an der Seite von Eric Glod (211). Dort musste man sich allerdings den Slowaken Lubomir Pistej (143) und Tatiana Kukulkova (96) mit 0:3 geschlagen geben. Mit Bronzemedaillen in drei verschiedenen Kategorien war es für das Luxemburger Tischtennis eine dennoch erfolgreiche Veranstaltung.