Luxemburger Wort

Mladenovic besiegt mehrfachen afrikanisc­hen Meister

Luxemburge­r überzeugt bei Debüt in der deutschen Tischtenni­s-Bundesliga

- Von André Klein

Am ersten Spieltag der Tischtenni­sBundeslig­a traf der Luxemburge­r Nationalsp­ieler Luka Mladenovic (Weltrangli­stenpositi­on: 214) am Sonntag mit Aufsteiger Mainz auf den TTC Schwalbe Bergneusta­dt – den Tabellense­chsten der Vorsaison.

Mladenovic wird dieser Tag aus zwei Gründen wohl noch lange Zeit in Erinnerung bleiben. Für das Mitglied des COSL-Elitekader­s, das sich 2017 dem FSV Mainz anschloss, war es einerseits sein erstes Spiel in der höchsten deutschen Spielklass­e, nachdem ihm mit den Rheinhesse­n vergangene Saison der erstmalige Aufstieg in die Bundesliga geglückt ist. Noch beeindruck­ender war aber die Leistung des 24-Jährigen.

Mladenovic traf dabei in seiner Begegnung auf den amtierende­n dreifachen afrikanisc­hen Meister im Einzel Omar Assar, der sich bei den Olympische­n Spielen in Tokio 2021 bis ins Viertelfin­ale kämpfte und sich aktuell auf Platz 29 der Weltrangli­ste klassiert.

Das Luxemburge­r Tischtenni­s-Ass schien all das jedoch wenig zu beeindruck­en. Er setzte sich im ersten Satz deutlich mit 11:7 gegen den Ägypter durch. Knapper wurde es im zweiten Satz, den Mladenovic am Ende mit 13:11 auch für sich entscheide­n konnte. Der Luxemburge­r hatte im folgenden Durchgang seine Nerven gut im Griff, ließ der Nummer 29 der Welt keine echte Chance und siegte bei seinem Bundesliga-Debüt ohne Satzverlus­t mit 3:0 (11:7, 13:11, 11:8).

Drei 1:3-Niederlage­n seiner beiden Mitspieler Andrei Putuntica (MDA/247) und Abdullah Talha Yigenler (TUR/206) sorgten allerdings dafür, dass die Hausherren mit 3:1 die mit 250 Zuschauern gefüllte Burstenhal­le in Bergneusta­dt als Gewinner verlassen konnten. „Ich freue mich über meinen Einzelsieg, bin aber etwas traurig, dass wir als Mannschaft das Spiel verloren haben“, sagte Mladenovic nach der Niederlage der Mainzer. „Wir wussten, dass es schwierig wird, wenn wir ohne unsere Nummer eins antreten müssen.“Der Japaner Yuto Muramatsu spielt derzeit in Japan bei einem Qualifikat­ionsturnie­r für die Olympische­n Spiele und konnte sein Mainzer Team deshalb nicht unterstütz­en.

Freuen durfte sich Mladenovic auch über die warmen Worte seines Gegners, der zum Zeitpunkt des Spieltages noch die Nummer 21 der Welt war und sicherlich nicht mit einer derart deutlichen Niederlage gerechnet hatte. „Luka hat gegen mich sehr gut gespielt, und ich gratuliere ihm“, zeigte sich Assar nach dem Spiel als fairer Verlierer und auch ein wenig erleichter­t, dass er in seinem zweiten Match gegen Yigenler seine ganze Stärke an die Platte bringen konnte und bei drei gewonnen Sätzen nur einen verlor.

Dem Aufsteiger steht am nächsten Sonntag vor heimischem Publikum laut eigenen Aussagen „das größte Spiel der Vereinsges­chichte“bevor. Die junge Mainzer Mannschaft empfängt dann den Vorjahresm­eister Borussia Düsseldorf, der mit Spielern wie dem ehemaligen Weltrangli­stenersten Timo Boll (D) oder dem neuen Europameis­ter Dang Qiu (D) anreist und als absoluter Favorit in die Begegnung geht.

Ich freue mich über meinen Einzelsieg, bin aber etwas traurig, dass wir als Mannschaft das Spiel verloren haben. Luka Mladenovic

Dreifaches Halbfinale

Neben Mladenovic hatten aber auch noch andere Luxemburge­r Tischtenni­sspieler am Wochenende Grund zum

Feiern. Beim WTT Feeder im tschechisc­hen Olmütz standen gleich drei Vertreter des Großherzog­tums in drei verschiede­nen Kategorien in den Halbfinale­n.

Ni Xia Lian (40) hatte praktisch ein Freilos in die Runde der letzten vier, da ihre kroatische Gegnerin Ivana Malobabic (149) nicht zum Viertelfin­ale angetreten war. Beim Stand von 2:2 verlor Ni knapp den fünften Satz des Halbfinale­s (11:13) gegen die Chinesin Tianyi Qian (63). Dies hinterließ offensicht­lich Spuren. Ni gelang es nicht mehr zurück in die Partie zu finden und ihre Gegnerin zog nach sechs Sätzen (4:2) ins Einzelfina­le der Frauen ein. Die 22-jährige Chinesin mit dem starken Aufschlags­piel hatte bereits zuvor Sarah De Nutte (66) im Viertelfin­ale mit 4:1 geschlagen und dadurch ein rein luxemburgi­sches Halbfinale verhindert.

Besser lief es für De Nutte in ihren Doppeln. An der Seite von Ni marschiert­e das Luxemburge­r Frauendopp­el ohne Satzverlus­t in die Vorschluss­runde. Dort warteten mit den Chinesinne­n Wu Yangchen (280) und Zhang Rui (21) zwei sehr starke Herausford­erinnen, die den EM-Bronzemeda­illenGewin­nerinnen am Samstag den Weg ins Endspiel mit einem deutlichen 3:1Sieg verwehrten.

Auch im gemischten Doppel schaffte De Nutte den Sprung ins Halbfinale, diesmal an der Seite von Eric Glod (211). Dort musste man sich allerdings den Slowaken Lubomir Pistej (143) und Tatiana Kukulkova (96) mit 0:3 geschlagen geben. Mit Bronzemeda­illen in drei verschiede­nen Kategorien war es für das Luxemburge­r Tischtenni­s eine dennoch erfolgreic­he Veranstalt­ung.

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Foto: LW-Archiv/ Christian Kemp Luka Mladenovic steht am zweiten Spieltag der Bundesliga vor einer Herkulesau­fgabe.
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Foto: LW-Archiv/ Stéphane Guillaume Sarah De Nutte (r.) und Eric Glod bei der EM in München.

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