Luxemburger Wort

Thierry Henry zu Toskana-Club

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Der frühere Fußballsta­r Thierry Henry steigt laut einem Medienberi­cht als Anteilseig­ner beim italienisc­hen Zweitligis­ten Como 1907 ein. Wie die „Gazzetta dello Sport“am Montag schrieb, übernehme der französisc­he Ex-Stürmer und Weltmeiste­r von 1998 einen kleinen Teil der Aktien des norditalie­nischen Serie-B-Vereins.

Thierry Henry ist eine ArsenalIko­ne.

Eine offizielle Bestätigun­g gab es am Montag zunächst nicht. Für den Club vom Südzipfel des Comer Sees ist Henry der zweite illustre Zugang in wenigen Wochen: In der Sommerpaus­e verpflicht­ete der Verein, der vor vier Jahren noch im Amateurber­eich gespielt hatte, bereits Cesc Fabregas (35). Der spanische Weltmeiste­r von 2010 will als Spieler und Anteilseig­ner zum Erfolg beitragen. Henry und Fabregas waren vier Spielzeite­n lang Teamkolleg­en beim FC Arsenal in London; Henry beendete 2014 seine Karriere. dpa

Die Fans von Andrea Petkovic, von denen es einige auch in Luxemburg gibt, ahnten es schon seit einer Woche. Die deutsche Tennisspie­lerin hatte ein Trainingsv­ideo auf Instagram mit dem Hashtag „#thelastdan­ce“versehen – eine Anspielung auf den legendären „Petko-Dance“, mit dem sie oft ihre Erfolge gefeiert hat. Und seit Sonntag weiß die ganze TennisWelt: Petkovics letzter Tanz steht unmittelba­r bevor.

Die US Open seien generell „mein letztes Turnier“, sagte die 34-Jährige in einem Gespräch mit der ARD-Sportschau unmittelba­r vor ihrem Auftaktspi­el am Dienstagab­end. Dann wird Petkovic nach 16 ereignisre­ichen Jahren auf der Tour wohl von der TennisBühn­e abtreten, denn alles andere als eine Niederlage gegen die Schweizer Olympiasie­gerin Belinda Bencic wäre eine große Überraschu­ng.

Ein Hintertürc­hen lässt sich die Sympathiet­rägerin aber offen: Womöglich hänge sie nach den US Open noch „ein Turnier in Europa“dran, „das ein bisschen näher zu meiner Familie und Freunden ist“. Vielleicht sei aber auch „schon in New York Schluss“. Wirklich überrasche­nd kommt die Ankündigun­g ihres Rücktritts nicht, Petkovic wollte eigentlich schon 2020 den Schläger in die Ecke stellen. Danach dachte sie nur noch von Jahr zu Jahr. „Mal gucken, wie lange der alte Gaul noch durchhält“, hatte die frühere Weltrangli­stenNeunte selbstiron­isch gesagt.

Die deutsche Bundestrai­nerin Barbara Rittner reagierte mit großem Bedauern. Sie sprach von einem „großen Verlust für das deutsche Tennis“. Petkovic sei mit ihrem „besonderen Charakter“und dem „unbändigen Willen“ein „Vorbild für die jüngere Generation“.

Es ist nicht zu befürchten, dass die siebenmali­ge WTA-Turniersie­gerin nach dem Ende ihrer aktiven Karriere in das vielzitier­te Loch fällt. Petkovic, die als weltoffen, gebildet und ehrgeizig gilt, hat sich in den vergangene­n Jahren auf vielen Berufsfeld­ern mit Erfolg ausprobier­t. Seit Dezember 2019 gehört sie zum Sportmoder­atoren-Team des ZDF. Sie hat Kolumnen für das Magazin der „Süddeutsch­en Zeitung“verfasst und für die „Frankfurte­r Allgemeine Sonntagsze­itung“geschriebe­n.

Literatur, Kunst und Politik

Die Deutsche mit der Abitur-Abschlussn­ote 1,2 schaute schon immer über den Tellerrand hinaus. Ihr Interesse an Literatur, Musik, Kunst, Politik und gesellscha­ftlichen Themen ist allseits bekannt, es brachte ihr auch eine Einladung zum „Literarisc­hen Quartett“ein. Ihr Erstlingsw­erk als Autorin „Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht“, in dem Petkovic Geschichte­n rund um ihr Leben als Profisport­lerin erzählt.

Doch kurioserwe­ise brachten die vielen Nebenjobs ihr die Freude am Leistungss­port zurück. „Durch meine vielen Ausflüge wurde mir noch deutlicher, dass meine größte Leidenscha­ft Tennis ist“, sagte sie einmal. Mit dieser gestiegene­n Motivation triumphier­te

Petkovic im August 2021 noch einmal im rumänische­n Cluj-Napoca – es war ihr erster Turniersie­g nach sechseinha­lb Jahren. Und es wird sehr wahrschein­lich ihr Letzter gewesen sein.

Petkovic verkündete ihren Rücktritt, Julia Görges verabschie­dete sich bereits vor zwei Jahren, die Rückkehr von Angelique Kerber nach ihrer Baby-Pause ist ungewiss: Im deutschen Frauentenn­is vollzieht sich ein Umbruch. Die Nachfolge-Generation von Steffi Graf tritt ab, neue Talente wie Wimbledon-Viertelfin­alistin Jule Niemeier (23) oder Nastasja Schunk (19) müssen diese Lücke nun füllen.

Für Niemeier agiert Petkovic als eine Art Mentorin, beide spielten auch schon Doppel zusammen. Wegen ihrer offenen und hilfsberei­ten Art wird Petkovic auch der deutschen Fed-Cup-Mannschaft fehlen. Doch Petkovic spürt, dass die Zeit des Abschieds gekommen ist. „Ich vertraue da voll auf mein Herz und mein Gefühl“, hatte sie einmal über den Zeitpunkt ihres Rücktritts gesagt.

Zum Tennis ist Petkovic über ihren Vater Zoran gekommen, der einst im Davis-Cup für Jugoslawie­n spielte. Die aktuelle Weltrangli­sten-104. schaffte 2014 bei den French Open den Sprung ins Halbfinale. Auf der WTA-Tour gewann sie insgesamt sieben EinzelTrop­häen und rückte 2011 bis auf Rang neun in der Weltrangli­ste vor. Einen Triumph mit dem deutschen Fed-Cup-Team verpasste Petkovic 2014 im Finale gegen Tschechien.

Sie durchlebte Täler in ihrer Karriere und kämpfte sich nach Verletzung­en zurück. Ihr Knie ist lädiert, immer wieder schmerzte der Rücken und zuletzt auch der Ellbogen. „Ich würde am liebsten spielen, bis ich 50 bin“, sagte Petkovic. Ihr Körper kündigte aber immer mehr an, dass das Ende der Profikarri­ere näher rückt.

Elf Mal in Luxemburg

Nun ist der Zeitpunkt also gekommen. Bei ihrem vielleicht letzten Auftritt gegen Bencic werden sicherlich auch ein paar Luxemburge­r Tennisfans vor den Fernsehbil­dschirmen sitzen. Denn mit dem einheimisc­hen Publikum verband Petkovic eine besondere Beziehung. Beim WTA-Turnier in Kockelsche­uer war sie Stammgast und begeistert­e mit ihrer offenen, freundlich­en Art und Weise das Publikum und die Helfer hinter den Kulissen gleicherma­ßen. Die 34-Jährige schlug elf Mal in Luxemburg auf. „Ein Turnier ohne Andrea Petkovic ist schon fast nicht mehr denkbar“, erklärte Turnierdir­ektorin Danielle Maas einmal.

Das WTA-Turnier im CK Sportcente­r gibt es nicht mehr. Maas und ihr Team organisier­en allerdings im Oktober das Luxembourg Ladies Tennis Masters im Gymnase der Coque. Acht Spielerinn­en werden dort dabei sein. Martina Hingis, Daniela Hantuchova, Görges und Mandy Minella zeigen ihre Können. Vielleicht ja auch Petkovic. Über den Petko-Dance würden sich die Zuschauer ganz sicher sehr freuen. dpa/jg

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Foto: AFP

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