Ministerium stärkt Idee für neues Tierasyl
Landwirtschaftsminister Claude Haagen bezieht Stellung zu überfüllten Strukturen
Luxemburg. Die Tierasyle in Luxemburg platzen aus allen Nähten. Der akute Platzmangel, der sich an allen vier Standorten des Landes zeigt, ist vor allem eine Folge der Pandemie. Im Zuge des ersten Lockdowns 2020 schafften sich viele Menschen Haustiere an, nach kurzer Zeit wurden diese dann jedoch wieder abgegeben. Die Tierheime kommen bei der Bewältigung des Andrangs nun nicht mehr hinterher.
Keine Auffangstation im Norden
Prekär ist die Lage insbesondere im Norden des Landes, dort gibt es nämlich gar keine Auffangstruktur für Haustiere. Tierschutzorganisationen fordern deswegen eine neue Einrichtung, um dieses Defizit zu beheben.
Die ADR-Abgeordneten Fernand Kartheiser und Jeff Engelen hakten in einer parlamentarischen Frage diesbezüglich beim zuständigen Landwirtschaftsminister Claude Haagen (LSAP) nach. Dessen Antwort macht zumindest ein wenig Hoffnung auf eine Lösung, bleibt jedoch unkonkret.
Das Landwirtschaftsministerium sei bereit, Anfragen für ein neues Asyl zu unterstützen, so Haagen. Jedes Projekt, das die vorgeschriebenen Bedingungen erfülle, werde von staatlicher Seite finanziell unterstützt, erklärt der LSAP-Politiker weiter. Konkrete Pläne nannte der Minister in seiner Antwort jedoch nicht.
Zudem hakten Jeff Engelen und Fernand Kartheiser wegen des 2018 in Kraft getretenen Tierschutzgesetzes nach. Durch dieses wurde erstmals die Würde des Tieres anerkannt. Tiere werden zudem nicht mehr als Sache, sondern als Lebewesen angesehen.
Auch dürfen sie nicht mehr aus ökonomischen Gründen getötet werden. Nicht explizit verboten ist hingegen der Onlinehandel mit Tieren, wie Haagen auf Nachfrage hin betont.
Onlinekauf ist nicht verboten
„Das Tierschutzgesetz verbietet den Verkauf von Hunden und Katzen
in Geschäften, auf Märkten sowie auf öffentlichen Plätzen. Das Internet gehört jedoch zu keiner dieser Kategorien“, erklärt der Landwirtschaftsminister. Zugleich erinnert er aber an die zahlreichen Risiken, die der Onlinekauf von Haustieren mit sich bringe.
In seiner Antwort stellt Haagen eine neue Sensibilisierungskampagne in Aussicht. Diese soll Haustierbesitzer über ihre Pflichten aufklären. Bereits 2018 gab es eine solche Kampagne. „Es ist aber sicherlich angebracht, wieder daran zu erinnern“, so der Minister.