Luxemburger Wort

Auf der Suche nach Ausdauer

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Ausdauersp­ort gehörte bereits in den Zeiten, als ich körperlich gut in Form war, nicht zu meiner Lieblingsb­eschäftigu­ng. Ich war Tennisspie­ler und musste nur von einer Seite auf die andere laufen, manchmal auch noch ans Netz. Dennoch muss ich sagen, dass ich zu meiner besten Phase als durchschni­ttlicher, nationaler Spieler immer über die Physis und den Kampf ins Spiel fand. Technik und graziöse Spielzüge waren nicht mein Ding. Zurück zu den Ausdauersp­ortarten. Meine physischen Betätigung­en haben sich in der Vergangenh­eit in Grenzen gehalten. Das wollte ich ändern

Ich lasse mich nicht aus dem Konzept bringen.

und habe mich einer mir nicht beliebten Sportart zugewandt: dem Schwimmen. Ich schwimme gerne, aber nur im Schwimmbad. Im Meer überkommt mich eine unerklärba­re Angst vor der Tiefe. Ich habe entschiede­n, schwimmen zu gehen, um in Form zu kommen und den Bauchumfan­g zu verkleiner­n. Also: Rein in die doch sehr enge Schwimmhos­e und ab ins Becken. Schwimmen ist eine Sportart, die einfach aussieht. Für mich gilt aber nun: Erst mal nicht absaufen, dann eine Länge ohne Pause und immer weiter. Besonders frustriere­nd wird es, wenn ein anderer Schwimmer ins Becken steigt und eine halbe Stunde ohne Pause krault. Das ist nicht die Schuld dieser Person(en), aber die mentale Herausford­erung, diesen Fakt auszublend­en, kommt zum Rest hinzu. „Ja, ich weiß, dass du viel schwimmen kannst. Warum bindest du mir das auf die Nase? Diese Gedanken sind vor allem dem Sauerstoff­mangel zu diesem Moment geschuldet. Diese Punkte und viele andere wären gut als Entschuldi­gung, um das Projekt Schwimmen abzubreche­n. Aber ich habe mir fest vorgenomme­n, mich nicht von Kraulschwi­mmern, Schwimmhil­fen und weiterem aus dem Konzept bringen zu lassen. David

eine Reservieru­ng im Vorfeld nötig. Oftmals kämen dennoch Besucher ohne Voranmeldu­ng, die dann abgewiesen werden müssten.

Zudem behalten sich die Veranstalt­er das Recht vor, die Wanderunge­n abzusagen, falls die Wetterbedi­ngungen dies erfordern. Auch wenn Alpakas aufgrund ihrer ursprüngli­chen Herkunft aus den Bergen der Anden große Temperatur­unterschie­de gewöhnt sind, bricht Dany nicht mit ihnen auf, wenn das Thermomete­r die 30Grad-Grenze überschrei­tet. „Der

Untergrund der Wanderwege ist dann zu heiß für die Alpakas“, begründet sie. Aufgrund des heißen Sommers kam es in diesem Jahr demnach zu mehreren Absagen.

Liebe auf den ersten Blick

Während der Wanderung durch den Wald drängt sich jedoch die Frage auf: Wieso eigentlich Alpakas? Als ihr Mann den Bauernhof seiner Familie 2007 übernommen hatte, war davon noch keineswegs die Rede. Erst einige Jahre später habe eine Reise ins Ausland, bei der man den südamerika­nischen Tieren begegnet sei, den Ausschlag gegeben. „Ich habe mich sofort verliebt“, erinnert sich Dany an die Begegnung mit den flauschige­n Tieren.

Freunde der Familie, die als Pädagogen

Angeboten werden die Touren von März bis November. Die Wanderung fällt aber aus, wenn das Thermomete­r die 30-Grad-Grenze überschrei­tet.

tätig sind, haben dann die Idee eines pädagogisc­hen Bauernhofs ins Spiel gebracht. Daraus entstand das heutige Konzept mitsamt den Wandertour­en und weiteren Angebote wie Kindergebu­rtstagen, die auf dem Hof gefeiert werden können.

Auch ein kleines Geschäft mit Alpaka-Produkten wurde auf dem Bauernhof eingericht­et. Die Produkte wie Kleider aus dem weichen Alpaka-Fell stammen jedoch nicht von den hofeigenen Tieren, sondern werden aus Südamerika importiert.

Die ersten Alpakas stießen 2013 zum Hof in Hovelingen. Seit 2015 werden die Wanderunge­n und Aktivitäte­n regelmäßig betrieben, so Dany. Heute nennen neun Alpakas den kleinen Bauernhof der Familie ihr Zuhause. Es sind allesamt Männchen, Nachwuchs wird

Ein Selfie mit den Tieren ist sehr beliebt.

es demnach keinen geben. Wonder, der älteste unter ihnen, ist 13 Jahre alt.

Der Hof, zu dem auch die Zucht von Galloway-Rindern und der dazugehöri­ge Fleischver­kauf gehören, sowie die touristisc­hen Angebote sind jedoch lediglich eine Nebenbesch­äftigung für Danièle Freylinger-Klein und ihren Ehemann. Sie arbeitet halbtags, ihr Mann ganztags in einem festen Job. Die Touren sowie die anderen Aktivitäte­n am Hof werden daher entweder nachmittag­s oder an den Wochenende­n angeboten.

Begeisteru­ng unter Teilnehmer­n

Mit Erfolg, wie sich zeigt. Am Ende der zweistündi­gen Tour unter strahlende­m Sonnensche­in am Donnerstag sind alle Teilnehmer begeistert von der etwas anderen Wanderung.

Wir sind bereits jetzt für den Rest des Jahres ausgebucht. Danièle Freylinger-Klein

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Danièle Freylinger-Klein, genannt Dany, leitet die Wanderunge­n mit den Alpakas.

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