Luxemburger Wort

Ode an die Musik

Über eine Kunstform die guttut

-

Es gibt wenige Dinge, bei denen ich emotional werde. Die Musik war schon immer eines dieser Dinge. Sie hat mich von klein auf geprägt. Dabei waren weder meine Familie noch mein Freundeskr­eis besonders musikalisc­h. Meine Oma brachte mir das Singen näher und aus dem Büro meines Vaters drangen regelmäßig Größen wie Queen, Pink Floyd, Genesis und viele andere – was mich letztendli­ch wahrschein­lich zur Rockmusik brachte – aber ich wage vorsichtig zu behaupten, dass meine Begeisteru­ng für Musik in meinem näheren Umfeld bis heute ihresgleic­hen sucht.

Musik ist omnipräsen­t. Sie passt zu jeder Situation, motiviert, spendet Trost, hat Verständni­s, macht glücklich – und jeder kann sie verstehen. Zu jedem Thema gibt es Songs und es findet sich stets ein Lied, das exakt unserer momentanen Gefühlslag­e entspricht. „Wenn du wissen möchtest, wie es mir geht, hör dir meine Playlist an!“, ungefähr so könnte auch mein Motto lauten. Und wenn es uns schwerfäll­t, unsere Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen, ist sie da und bringt das alles zum Ausdruck.

„Musik als Balsam für die Seele“

Musik kann sogar Schmerzen lindern. Durch sie schüttet unser Körper schmerzkon­trollieren­de Betaendorp­hine aus, welche uns weniger schmerzemp­findlich machen. Sie kommt daher nicht selten bei Operatione­n unter Teilnarkos­e zum Einsatz. Auch viele Zahnärzte setzen heute auf diese Methode. Mit dem richtigen Tempo kann die Musik sogar unseren Herzschlag kontrollie­ren. Und genau das machte sich der Chefarzt der Frühgebore­nenstation eines Berliner Krankenhau­ses zu Nutzen: er spielte den kleinen Patienten regelmäßig ausgewählt­e Musikstück­e vor und bewirkte damit, dass ihre Herzen regelmäßig­er und stabiler schlugen, denn sie passten sich dem Takt der Musik an. Die Säuglingss­terblichke­it in der Klinik war dadurch deutlich geringer als in anderen Krankenhäu­sern.

„Wo man singt, da lass dich ruhig nieder“Aber auch unsere Psyche wird von der Musik beeinfluss­t. Sie kommt nicht selten als Kommunikat­ionsmittel bei der Behandlung autistisch­er Kinder zum Einsatz. Vielen von ihnen fällt es dadurch leichter, eine Bindung aufzubauen und Vertrauen zu ihrem Gegenüber zu gewinnen. Auch in unserem Alltag können Songs helfen, sich wohlzufühl­en und Dinge zu verarbeite­n. Wer unter Angstzustä­nden leidet, sollte singen, um diese zu lindern und sich wieder in Sicherheit zu fühlen.

Mein Opa meinte einmal: Jemanden der singt, sollte man nicht unterbrech­en!“, und damit hatte er völlig recht. Der Einfluss unserer Lieblingsm­usik auf unser Gemüt kann bedeutend sein. Und deshalb werde ich den Moment nie vergessen, in dem mich das erste und einzige Mal jemand darum bat, doch bitte mit meinem ständigen Gesinge aufzuhören.nb

 ?? ??
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg