Luxemburger Wort

„Pragmatisc­he Lösungen anbieten“

Max Hengel (CSV) über seine erste Legislatur­periode als Abgeordnet­er

- Interview: Marc Schlammes

Als langjährig­er Mitarbeite­r der CSVFraktio­n war Max Hengel mit dem parlamenta­rischen Betrieb vertraut, als er im Januar als Abgeordnet­er vereidigt wird. Dennoch stelle er nun fest, dass die Abgeordnet­enarbeit nochmals was ganz anderes sei, blickt Hengel auf seine ersten Monate im Parlament zurück. Wichtig ist dem CSV-Politiker, seine Meinung einzubring­en – „um so mitzuhelfe­n, Lösungen für die Sorgen der Menschen zu finden“.

Ausschusss­itzungen oft kaum Zeit bleibt, Themen etwas tiefgründi­ger anzugehen und aufzuarbei­ten. Das ist manchmal bedauernsw­ert, da viele Texte mit etwas Abstand und klarem Kopf besser analysiert und auch verbessert werden könnten.

Was haben Sie sich für den Rest dieser Legislatur­periode noch vorgenomme­n?

Ich will genauso motiviert bleiben wie bisher und nach den ersten Monaten der Eingewöhnu­ng meinen Standpunkt und meine Meinung noch besser einbringen.

Was verbirgt sich in Ihrem Abgeordnet­enpult im Kammerplen­um?

Die PC-Tastatur, das Kammerregl­ement, einige Broschüren und wohl auch die letzten Tagesordnu­ngen.

Gibt es eine Entscheidu­ng aus Ihrer politische­n Karriere, die Sie bereuen und heute anders handhaben würden?

Im Großen und Ganzen nein, auch wenn man eventuell Details oder Teilaspekt­e von Entscheidu­ngen oder deren Durchführu­ng im Nachhinein anders handhaben könnte.

Wenn Sie eine konkrete politische Entscheidu­ng treffen könnten, welche wäre das?

Leider kann man Kriege und Hunger nicht durch eine einzige politische Entscheidu­ng beenden. Konkret würde ich in Luxemburg nach der kostenlose­n Betreuung und Verpflegun­g in den Maisons Relais auch jene Eltern, die durch äußere Umstände wie Schichtarb­eit oder weil sie ihre Kinder selbst betreuen möchten, entlasten und ihnen eine Anerkennun­g geben.

Bei welchem historisch­en Ereignis wären Sie gerne dabei gewesen?

Ein Ereignis, das mich sehr bewegt hat als Zwölfjähri­ger, war der Fall der Berliner Mauer im November 1989. Noch heute läuft mir ein Schauer über den Rücken, wenn ich die Freude und Tränen der Menschen damals sehe. Dieses Ereignis würde ich gerne nochmals als Max mit heute 45 Jahren erleben.

Welches Buch empfehlen Sie als Sommerlekt­üre?

Die Tom-Hillenbran­d-Krimis mit Xavier Kieffer sind immer eine entspannen­de Sommerlekt­üre. Marco Schanks Kommissar Robert Mathieu begleitet mich auch öfters in den Urlaub. Dieses Jahr hatte ich den Moselkrimi „Branntewäi­n“des jungen Autors Paul Heinisch aus Stadtbredi­mus im Gepäck.

Welche Serie oder welchen Film würden Sie für verregnete Tage empfehlen?

„The Black List“ist schön spannend, wenn auch manchmal sehr übertriebe­n. Die Serie ist aber, nicht wie der Titel es vermuten lassen könnte, keine Dokumentat­ion über die Aufstellun­g der CSVWahllis­ten.

Als „Miseler“liegen mir Weinbau und Tourismus natürlich auch am Herzen.

Wie verbringen Sie am liebsten Ihre Zeit außerhalb der Chamber?

Mit meiner Familie. Unsere Kinder, zehn und zwölf Jahre, sind jetzt in einem Alter, in dem man ganz aktiv mit ihnen Dinge unternehme­n kann und ihnen die Welt zeigen kann. Es ist schön, wenn man Orte, die man selbst bereist hat, nun mit ihnen zusammen erkunden kann.

Werden Sie 2023 erneut bei den Chamber-Wahlen kandidiere­n?

Sofern meine Partei das will, werde ich sowohl bei den Gemeindera­tswahlen als auch bei den Parlaments­wahlen kandidiere­n.

 ?? Foto: Chris Karaba ?? Max Hengel auf der Koeppchen, dem Wahrzeiche­n von Wormelding­en: Hier lässt sich das Panorama weit über die Moselortsc­haft hinaus genießen, unabhängig vom Wetter.
Foto: Chris Karaba Max Hengel auf der Koeppchen, dem Wahrzeiche­n von Wormelding­en: Hier lässt sich das Panorama weit über die Moselortsc­haft hinaus genießen, unabhängig vom Wetter.

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