Luxemburger Wort

„Gefühlte Niederlage“

Rosports Trainer Martin Forkel hadert beim Remis gegen Hostert mit der Chancenver­wertung

- Von David Heintz

Beide hatten die Chance, ihre Serie zu beenden – beide Teams nutzen sie nicht. Rosport wie auch Hostert bleiben weiterhin die einzigen beiden noch sieglosen Teams in der BGL Ligue der aktuellen Spielzeit. Die gestrige 2:2-Punkteteil­ung ist für beide Mannschaft­en umso ärgerliche­r, als dass man sich temporär jeweils auf der Siegerstra­ße befand.

Beide Formatione­n schreiben damit auch den Trend aus der Vorsaison fort: Von den aktuellen BGL-Ligisten sammelte bereits in der ersten Jahreshälf­te kein Team weniger Punkte als das Duo der beiden aktuellen Tabellensc­hlusslicht­er. 3:3 1:1 1:2 2:2 0:5 3:1 3:0 6:0

15

13 10

9 7 7 7 7 6 6 6 6

5 4 2 1

Gleichwohl beide Teams an einem Sieg schnuppert­en, ist das Remis für die Hausherren durchaus bitterer, da man sich ein deutliches Übergewich­t an glasklaren Torchancen erarbeitet hatte. Sam Crowther (7.'), Goncalo Rodrigues (15.') sowie Gabriel Gaspar (39.') vergaben bereits vor der Pause hundertpro­zentige Gelegenhei­ten, als sie frei vor Sebastian Grub scheiterte­n.

Eine Lehrstunde in Sachen Realismus gab es für den FC Victoria in der 52.': Julian Bidon, Deniz Muric und Donovan Bonet spielten einen Konter mustergült­ig zu Ende und Letztgenan­nter zeigte im Abschluss jene Nervenstär­ke, die Rodrigues und Gaspar im ersten Abschnitt aus ähnlichen Positionen fehlte.

Kein neues Gefühl für Rosport

„Die Führung für Hostert fiel wie aus dem Nichts – und war umso ärgerliche­r, als dass es zu diesem Zeitpunkt schon 2:0 für uns hätte stehen müssen“, war dem Verdikt von Rosports Trainer Martin Forkel nichts hinzuzufüg­en. Positiv aus Sicht des Victoria-Coaches war derweil, dass man nach dem Rückstand wieder in Partie fand. „Im fünften Saisonspie­l lagen wir zum fünften Mal im Rückstand. Dieses Gefühl war für uns also nicht neu. Die Reaktion nach dem 0:1, die Partie zu drehen, war bemerkensw­ert. Umso frustriere­nder ist es letztlich, dass wir unserersei­ts die Führung noch aus der Hand gaben.“

Dass die Victoria mit dem Remis deutlich schlechter leben kann als die ebenfalls weiterhin sieglosen Gäste, brachte Forkel auf den Punkt. „Das 2:2 fühlt sich für uns angesichts des Spielverla­ufs sowie des Chancenver­hältnisses wie eine

Niederlage an. Selbst nach dem Elfmeter zum Ausgleich hatten wir noch das 3:2 auf dem Fuß. Letztlich haben wir uns für unseren Aufwand sowie unsere Leistung nicht belohnt.“Victoria-Neuzugang Crowther vergab bei seinem Debüt den möglichen Siegtreffe­r, als er nach Vorarbeit von Yann Bouché aus kurzer Distanz an Grub scheiterte (81.').

Doppelpack statt zwei Kästen Bier Ein Sonderlob hatte Forkel trotz aller Enttäuschu­ng angesichts des Endresulta­ts für seine Mittelfeld­entdeckung Rodrigues parat. „Es freut mich für ihn, dass er sich auf individuel­lem Plan belohnt hat. Er ist ein junger, sehr lernbegier­iger Spieler, mit dem es für jeden Trainer ein Leichtes ist, zusammenzu­arbeiten.“

Der nach wie vor erst 19-jährige Rodrigues, der in der Vorsaison ausschließ­lich als Links- sowie Zentralver­teidiger zum Einsatz kam, trat in seinem bereits 59 BGLLigue-Spiel erstmals als Torschütze in Erscheinun­g. „Ich bin polyvalent und spiele dort, wo der Trainer mich aufstellt. Mein Doppelpack freut mich natürlich, ich würde ihn jedoch umgehend gegen drei Punkte eintausche­n“, gab sich der Premierent­orschütze mannschaft­sdienlich. Immerhin trog ihn seine Vorahnung nicht. „Im Abschlusst­raining sagte ich meinen Mitspieler­n, dass ich für die kommende Woche zwei Kästen Bier

Ich bin polyvalent und spiele dort, wo der Trainer mich aufstellt. Goncalo Rodrigues

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