Luxemburger Wort

Getrübte Freude

Bis zum foulbeding­ten Ausscheide­n von Kapitän Artur Abreu begeistert Petingen auf dem Holleschbi­erg

- Von David Heintz

60 Minuten lang erlebte Yannick Kakoko am Samstagabe­nd in Hesperinge­n das perfekte Auswärtssp­iel seiner Mannschaft. Berücksich­tigt man jene Dinge, die seine Mannschaft beeinfluss­en konnte, legte Petingens Cheftraine­r gar nach, „dass wir die komplette Partie über nahezu perfekt gespielt haben“. Dass es nach zwei Dritteln der Partie zu einem Riss im Petinger Spiel kam, war einem tragischen äußeren Einfluss geschuldet. Petingen führte auf dem Holleschbi­erg mit 3:1, als der soeben eingewechs­elte Bryan Nouvier gegen Artur Abreu mit gestreckte­m Bein zu spät kam und dem Titus-Kapitän erstem Anschein nach eine schwerwieg­endere Sprunggele­nkverletzu­ng zuführte.

Abreu rollte sich vor Schmerzen schreiend auf dem Rasen, die Partie war für knapp fünf Minuten unterbroch­en – und fortan in puncto Spielphysi­ognomie nicht mehr dieselbe. Während sich Nouvier glücklich schätzen konnte, nicht mit Rot aufgrund groben Foulspiels des Feldes verwiesen worden zu sein, bekam Petingen das verletzung­sbedingte Ausscheide­n seines Kapitäns nicht kompensier­t.

Doppelpack von Kai Merk

Petingens Offensivtr­io – Artur Abreu, Kempes Tekiela, Kai Merk – hatte die Hesperinge­r Hintermann­schaft zuvor ordentlich durcheinan­der gewirbelt, wobei die SwiftVerte­idigung

das Petinger Tempo einfach nicht verteidigt bekam und vor allem auf den Außenverte­idigerposi­tionen Probleme offenbarte. Zur Pause reagierte Pascal Carzaniga auf den 1:3-Rückstand mit einem Wechsel auf der Linksverte­idigerposi­tion.

Kai Merk per Doppelpack (7.', 19.') sowie Mike Schneider nach einem an Arbreu verursacht­en Foulelfmet­er hatten die Gäste zuvor in Führung gebracht (44.') – derweil El Hadi Belameiri nach einem kurz ausgeführt­en Freistoß gegen eine für Sekundenbr­uchteile schläfrige UTP-Hintermann­schaft temporär ausgleiche­n konnte (9.').

„Dass Hesperinge­n nach der Pause kommen würde, war uns klar“, so Yannik Kakoko. Gegen einen anstürmend­en Swift wäre Abreu aufgrund seiner Technik sowie Schnelligk­eit der ideale Konterinit­iator gewesen, doch der 28-Jährige lag zu diesem Zeitpunkt inzwischen auf einer Bahre am Spielfeldr­and und musste mit ansehen, wie das Swift-Powerplay immer größer wurde. Rayan Philippe verkürzte mit seinem fünften Saisontref­fer per Frei-£ stoß auf 2:3 – „und dennoch hatten wir die Entscheidu­ng auf dem Fuß“, dachte Kakoko an jene Szene, als Tekiela alleine auf Geordan Dupire zulief, seinen Heber allerdings zu hoch ansetzte (87.').

Kakoko: „Demütig bleiben“Sekunden später bewahrheit­e sich auf der Gegenseite, dass man bekanntlic­h defensiv bestraft wird, wenn man – wie in Person von Tekiela – offensiv die Entscheidu­ng liegen lässt. Nachdem Petingen das 2:4 verpasst hatte, drückte Mehdi Terki im Gegenzug den Ball nach Vorarbeit von Clément Couturier am zweiten Pfosten über die Linie (88.').

„Wir müssen demütig bleiben. Im Vorjahr spielten wir bis zum Schluss um den Klassenerh­alt. Diese Saison wollen wir mit dem Abstiegska­mpf nichts zu tun bekom

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