Luxemburger Wort

Proteste gegen Wandbild in Australien

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Melbourne. Ein großes Wandgemäld­e, das einen russischen und einen ukrainisch­en Soldaten in einer Umarmung zeigt, hat in Australien für Proteste gesorgt. Das umstritten­e sogenannte Mural in Melbourne stammt von dem Künstler Peter Seaton, der sich mittlerwei­le für das Werk entschuldi­gt und es in der Nacht zum Montag entfernt hat. In einem Video auf Instagram erklärte er, seine Absicht sei es lediglich gewesen, den Frieden zu fördern. Der ukrainisch­e Botschafte­r in Australien hatte zuvor auf Twitter protestier­t und von einem „für alle Ukrainer beleidigen­den Gemälde“gesprochen. „Der Maler hat keine Ahnung von der russischen Invasion in die Ukraine, und es ist enttäusche­nd, dass dies ohne Rücksprach­e mit der ukrainisch­en Gemeinde in Melbourne geschehen ist“, schrieb Botschafte­r Vasyl Myroshnych­enko. Das Gemälde erzeuge „das Gefühl einer falschen Gleichwert­igkeit zwischen dem Opfer und dem Angreifer“und müsse entfernt werden. Auch zahlreiche Organisati­onen in Australien kritisiert­en das Mural. „Wir alle wollen, dass der Krieg endet, aber man kann den Angreifer und die Ukrainer, die auf ihrem Heimatbode­n kämpfen, nicht in die gleiche Kategorie stecken“, zitierte die Zeitung „Sydney Morning Herald“Stefan Romaniw von der Australian Federation of Ukrainian Organisati­ons. Künstler Seaton betonte in seinem Video, er habe mit dem Kunstwerk in keiner Weise die „schrecklic­hen Verbrechen Russlands“seit dem Beginn des Krieges entschuldi­gen wollen. dpa

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