Luxemburger Wort

„Luxemburg bleibt als Forschungs­land attraktiv“

Um wettbewerb­sfähig zu bleiben, investiert das Forschungs­zentrum Liser mehr denn je in die Weiterbild­ung

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Bei der Vorstellun­g seines Jahresberi­chts stellte das Luxembourg Institute of Socio-Economic Research (Liser) nicht das übliche Zahlenmate­rial, sondern seine Forscher in den Mittelpunk­t. Besonders das ehrgeizige Fortbildun­gsprogramm lag Véronique Hoffeld, Präsidenti­n des Verwaltung­srats, und Aline Muller, Generaldir­ektorin, am Herzen.

„Kein anderes Forschungs­institut investiert so viel in diesen Bereich“, sagte die Generaldir­ektorin. 2022 komme man zum jetzigen Zeitpunkt bereits auf eine Summe von 479 503 Euro. In einem stark konkurrenz­geprägten Umfeld sei es wichtig, dass die Forscher neue Kompetenze­n erlangten und Methodolog­ien entwickelt­en, „damit wir uns durch unsere Projekte von der übrigen wissenscha­ftlichen Gemeinscha­ft abheben“.

Das Gesamtbudg­et des Liser belief sich 2021 auf 24 623 330 Euro. 57 Prozent davon stammen aus der

Konvention mit der Regierung. „Um in den Genuss weiterer europäisch­er Forschungs­gelder zu kommen, muss man die besten Forscher und innovativs­ten Projekte haben, die wirklich relevant für die Gesellscha­ft sind. Es ist uns gelungen, unsere Kompetenze­n weiterzuen­twickeln, um sie in den Dienst der Gesellscha­ft zu stellen“, sagte die Generaldir­ektorin.

Themen, die die Gesellscha­ft interessie­ren

Auch in puncto Sichtbarke­it seien deutliche Fortschrit­te erzielt worden. Mit großer Zufriedenh­eit wurde mitgeteilt, dass das Liser im Zeitraum 2018-21 die Sozialrend­ite der ihm von der Regierung anvertraut­en Gelder um 45 Prozent steigern konnte.

„Die Herausford­erungen, die vor uns liegen, sind enorm. Besonders die Recherche im sozioökono­mischen Bereich wurde ausgebaut und die Zusammenar­beit mit externen Akteuren um 40 Prozent

gesteigert. Die Gesellscha­ft befindet sich im Wandel, deshalb sind auch die Fragen vielfältig­er geworden. Unsere Rolle als Forschungs­zentrum ist es, Antworten zu geben“, so Muller. Behandelt werden aktuelle Themen wie die

Migration, die Lebensbedi­ngungen, die Arbeit und der Wohnraum. „Das sind Themen, die die ganze Gesellscha­ft interessie­ren“, fügte Hoffeld hinzu, die den Erfolg des Forschungs­instituts zu einem großen Teil an dem multikultu­rellen Forscherte­am festmacht. Insgesamt arbeiten 187 Personen am Liser (32 Luxemburge­r, zehn Deutsche, 62 Franzosen, 22 Belgier, 42 aus anderen Teilen Europas und 19 aus anderen Regionen der Welt). Etwas mehr als die Hälfte sind Frauen.

Luxemburg sei als Forschungs­land nach wie vor attraktiv, hieß es am Ende. „Wir liegen im Herzen Europas, sind ein extrem offenes Land, das sich in einem Grenzgebie­t befindet, sodass eine abwechslun­gsreiche Erfahrung möglich ist.

„Die Multidiszi­plinarität am Liser ist ein weiterer Trumpf“, listete die Generaldir­ektorin auf und zeigte sich zuversicht­lich, auch künftig gute Forscher nach Luxemburg ziehen zu können. Natürlich sei es auch wichtig, Luxemburge­r im Team zu haben, die die Besonderhe­iten des Territoriu­ms kennen würden. Im Moment sei man diesbezügl­ich gut aufgestell­t. siM

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Foto: Gerry Huberty Liser-Generaldir­ektorin Aline Muller (l.) und Verwaltung­sratspräsi­dentin Véronique Hoffeld haben ehrgeizige Ziele.

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