Luxemburger Wort

Milliarden­zusagen für die Ukraine

Die USA nehmen sich vermehrt die langfristi­ge Stärkung der Region vor

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Ramstein. US-Verteidigu­ngsministe­r Lloyd Austin hat weitere militärisc­he Hilfe für den Abwehrkamp­f der Ukrainer gegen Russland zugesagt. Es gehe um ein neues Waffenpake­t mit einem Volumen von rund 676 Mio. Euro, sagte Austin gestern auf dem US-Militärstü­tzpunkt im rheinland-pfälzische­n Ramstein. Austin hatte dort die Mitglieder der sogenannte­n Ukraine-Kontaktgru­ppe zu einer Konferenz eingeladen, an der etwa auch Nato-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g und der luxemburgi­sche Verteidigu­ngsministe­r François Bausch in Begleitung von General Steve Thull teilnahmen. Laut Angaben der Regierung hat Luxemburg bis dato rund 15 Prozent seines Verteidigu­ngsbudgets von 2022 für Militärhil­fen an die Ukraine verwendet.

Auch US-Außenminis­ter Antony Blinken sagte gestern langfristi­ge Hilfen für die Ukraine und ihre Nachbarn zu. Die US-Regierung wolle das von Russland angegriffe­ne Land sowie 18 Staaten in Ostund Südeuropa mit 2,2 Milliarden Euro langfristi­g militärisc­h stärken.

Höchster US-Vertreter in Kiew

Blinken war kurz zuvor zu einem unangekünd­igten Besuch in der ukrainisch­en Hauptstadt eingetroff­en. Es sei ein Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj geplant, teilte dessen Pressespre­cher Serhij Nikiforow mit. Der US-Chefdiplom­at traf zuvor bereits seinen ukrainisch­en Amtskolleg­en Dmytro Kuleba und besuchte ein Kinderkran­kenhaus in der Hauptstadt.

Es ist bereits der zweite Besuch Blinkens in Kiew seit dem Beginn des russischen Angriffskr­ieges am 24. Februar. Er solle die Solidaritä­t der USA mit der Ukraine demonstrie­ren, hieß es. Blinken ist der höchste US-Beamte, der bislang in das Kriegsland gereist ist. Anders als viele andere Staats- und Regierungs­chefs hat der amerikanis­che Präsident Joe Biden die Ukraine bislang nicht besucht.

Der Fokus der amerikanis­chen Unterstütz­ung lag lange Zeit vor allem darauf, so schnell wie möglich Waffen und Munition an die Front in der Ukraine zu liefern, oft auch aus US-Beständen. In den vergangene­n Monaten brachten die Amerikaner im großen Stil und schneller Abfolge diverse Pakete mit Waffenlief­erungen für die Ukraine auf den Weg.

Die USA haben insgesamt gewaltige Summen zur Unterstütz­ung der Ukraine locker gemacht. Im Mai hatte der US-Kongress dafür Mittel im Umfang von rund 40 Milliarden Euro gebilligt. Etwa die Hälfte davon entfiel dabei auf den Verteidigu­ngsbereich. Weitere Milliarden­beträge wurden eingeplant, um unter anderem US-Lagerbestä­nde wieder mit militärisc­her Ausrüstung aufzufülle­n, die an die Ukraine geschickt wurde. Andere Mittel wurden unter anderem für humanitäre Hilfe für Flüchtling­e aus der Ukraine veranschla­gt. dpa/stb

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Foto: AFP US-Außenminis­ter Antony Blinken (r.) besuchte ein Kinderhosp­ital in Kiew.

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