Duell der Nationalspielerinnen
Käerjengs Teodora Galic und Düdelingens Dea Dautaj sind im Titelkampf der Frauen ganz vorn dabei
Teodora Galic ist eine der Hoffnungsträgerinnen ihrer Mannschaft. Sie startet in ihre zweite Saison beim HB Käerjeng, hat mit dem Topclub bereits das Doublé gewonnen und spielt in der A-Nationalmannschaft. Dabei gehört sie zu den Jüngsten im Team. „Es ist eine Ehre, mit 17 schon solche Chancen zu bekommen“, sagt die Außenspielerin.
In der neuen Saison der Axa League im Frauenhandball wird sie noch mehr Möglichkeiten haben, sich zu beweisen. Sie bekommt mehr Verantwortung – wie die anderen jungen Nationalspielerinnen, die der amtierende Meister und Pokalsieger vor einem Jahr geholt hatte. Denn drei sehr erfahrene Akteurinnen sind nicht mehr in der Mannschaft.
Andreea Marin beendete ihre Karriere, Emilia Rogucka ging wie Torhüterin Solomija Szywerska zu Red Boys Differdingen. „Drei unserer besten und erfahrensten Spielerinnen sind nicht mehr da. Wir haben also ein jüngeres Team als in der vergangenen Saison. Aber ich glaube an diese Mannschaft“, so Trainer Zoran Radojevic.
Galic ist eine von mehreren Nationalspielerinnen, die der HBK 2021 verpflichtete: Neben der ExBundesligaspielerin Tina Welter kamen die ebenfalls erst 17-jährige Lily Melchior und ihre Schwester Laura sowie Torhüterin Laure Flener. Galic musste zu Beginn der vergangenen Spielzeit wegen einer Schulterverletzung länger pausieren. Diesmal aber ist sie von Anfang an in der Startformation, so wie am vergangenen Wochenende beim Supercup gegen Düdelingen. „Das ist natürlich gleich ein ganz anderes Gefühl. Ich freue mich sehr, dass ich mitmachen und weiterkämpfen kann“, sagt die Linkshänderin.
Entscheidung aus sieben Metern Titelanwärter sind die Frauen aus Niederkerschen trotz des etwas verkleinerten Kaders weiterhin, auch wenn Trainer Radojevic die Favoritenrolle mit dem Argument der größeren Routine eher in Richtung Düdelingen schiebt.
„Das ist diesmal der größte Unterschied zwischen uns und der Mannschaft aus Düdelingen. Sie hat erfahrenere Spielerinnen, die immer wissen, was zu tun ist, auch wenn das Team mal im Rückstand ist. Das hat man im Supercup gesehen“, meint er. Tatsächlich holten die HBD-Frauen den ersten Titel der Saison nach Siebenmeterwerfen mit 27:25. Doch das Resultat zeigt vor allem, wie knapp es im bevorstehenden Meisterschaftsduell wieder zugehen wird.
Beim Vizemeister wertete man den Auftakt als Erfolg für die Psyche. „Der Sieg tut sehr gut. Er ist wichtig, weil wir am Ende der vergangenen Saison zwei Spiele gegen Käerjeng verloren haben“, sagt Dea Dautaj. Im Mai verspielte Düdelingen innerhalb weniger Tage beide Titel, jeweils gegen Käerjeng, erst in der Meisterschaft, dann im Pokalfinale. Dabei hatte das Team zuvor über Monate starke Leistungen in der Liga und im europäischen Wettbewerb gezeigt.
„Das war so schade und hat eine Weile nachgewirkt. Wir waren alle sehr niedergeschlagen und brauchten eine Pause, um über uns selbst nachzudenken. Jetzt aber versuchen wir, die Niederlagen zu vergessen, auch wenn wir daraus lernen müssen“, meint die 22-Jährige. „Dass wir jetzt wieder gewonnen haben, war sehr wichtig für die Moral. Sonst baut sich da etwas auf, das nachher zu groß wird“, beschreibt es Trainer Erny Hoffmann.
Dautaj ist ebenfalls schon in jungen Jahren Leistungsträgerin im Verein und der Nationalmannschaft geworden. Düdelingen hat wie Käerjeng zahlreiche Auswahlspielerinnen in ihren Reihen, aber beim Vizemeister spielen sie schon lange zusammen. Dautaj sieht beide Teams gleichauf. „Es hängt sehr von der Tagesform ab und davon, wie wir als Kollektiv funktionieren“, meint sie. „Aber ich finde es toll, dass wir in der Liga zwei so starke Mannschaften haben.“