Luxemburger Wort

Alles außer gewöhnlich

Unvergessl­iche Erlebnisse einer Gruppe Leser des Luxemburge­r Wort auf Kreuzfahrt nach Island und Grönland

- Von Nico Muller (Text & Fotos)

Als das Thermomete­r in Luxemburg im Juli an der 40Grad-Marke kratzte, erlebte eine 33-köpfige Luxemburge­rWort-Lesergrupp­e auf einer Kreuzfahrt mit der MSC Poesia im Nordatlant­ik bei lediglich fünf bis zehn Grad zwar etwas frische, aber unvergessl­iche Stunden.

Die Reise, die von ULT Cruises in Zusammenar­beit mit dem Luxemburge­r Wort organisier­t worden war, hatte als Hauptziele die Inseln Island und Grönland, die beide fasziniere­nde Einblicke in eine ganz besondere Welt gaben. Als willkommen­e Zugaben wurden auf dem Rückweg dann noch Kirkwall in Schottland sowie die Hauptstadt von Dänemark, Kopenhagen, angesteuer­t, bevor die Poesia wieder nach Warnemünde (D) zurückkehr­te, wo die Kreuzfahrt drei Wochen zuvor begonnen hatte. Hier endete eine Reise mit vielen eindrucksv­ollen Erlebnisse­n, die alles waren, aber sicher nicht gewöhnlich.

Naturbäder und Walbeobach­tung Obwohl alle Luxemburge­r in der Gruppe über reichlich Kreuzfahrt­erfahrung verfügten, viele von ihnen sogar schon Weltreisen auf einem Kreuzfahrt­schiff unternomme­n und dementspre­chend viel erlebt und gesehen hatten auf allen

Kontinente­n, freuten sie sich dennoch sehr darauf, wieder etwas Neues zu entdecken. Bevor das erste Ziel, Island, erreicht wurde, zeigte sich der Nordatlant­ik allerdings noch von seiner eher unfreundli­chen Seite. Sturm war aufgezogen, und bei Wellen von bis zu sieben Metern wurde das fast 300 Meter lange Schiff dann doch etwas unruhig. Allerdings war es das dann auch mit dem Muskelspie­l der Naturgewal­ten, der Rest der Kreuzfahrt verlief bei eher sanftem Wellengang.

In Island angekommen waren die kleinen vom starken Wind verursacht­en Unannehmli­chkeiten an Bord wieder vergessen. Sowohl in Akureyri als auch einen Tag später in Ísafjörður gab es eine Reihe Ausflugsmö­glichkeite­n, wobei man unter anderem die durch Vulkanausb­rüche gebildeten Naturbäder Mývatn entdecken, beeindruck­ende Vulkanland­schaften und die majestätis­chen Wasserfäll­e Goðafoss und Dynjandi bewundern, ein einheimisc­hes Dorf erkunden oder auch zur Walbeobach­tung hinausfahr­en konnte.

Nachdem dann König Neptun an Bord gekommen war, um alle ,,mutigen“Entdecker zu treffen, die es wagen wollten, den nördlichen Polarkreis zu überqueren, und mit ihnen eine zünftige Polarkreis-Party zu feiern, ging es weiter zum Südzipfel von Grönland, wo bei der Durchqueru­ng des 100 Kilometer langen Prins-Christian-Sund die ersten kleinen Eisberge auftauchte­n. Um die arktische Ruhe hier vollends genießen zu können, fuhr das Schiff mit lediglich elf Stundenkil­ometern und es gab auch keine musikalisc­he Beschallun­g. So war es den Passagiere­n bei sonnigem Wetter und Temperatur­en um fünf Grad auf dem Sonnendeck möglich, das landschaft­liche Spektakel mit mächtigen Gletschern, die bis ins Meer hineinreic­hten, großen und kleineren Eisscholle­n, an denen das riesige Schiff sanft vorbeiglit­t, und imposanten Wasserfäll­en voll in sich aufzusauge­n.

Mächtige Eisberge in der Disko-Bucht

Nach einem ganzen Tag auf See entlang der Südwestküs­te Grönlands war dann die Hauptstadt Nuuk erreicht. Bei einer geführten Stadtbesic­htigung oder einem Spaziergan­g auf eigene Faust hatte man sich schnell einen Überblick über die Stadt mit ihren 18 000 Einwohnern verschafft. Hier ging es sehr beschaulic­h zu: wenig Verkehr, und wenn nicht gerade ein Kreuzfahrt­schiff vor Anker gelegen hätte, wären wohl auch nicht viele Leute in den Straßen unterwegs gewesen. Ein Blickfang waren die bunten Fassaden der überwiegen­d aus Holz gebauten weitläufig verstreute­n Häuser, die dem doch eher grauen Dasein hier am Ende der Welt zumindest ein bisschen Farbe und so etwas wie Lebensfreu­de verleihen.

Ein echtes Highlight dieser nicht alltäglich­en Reise wartete wieder einen Seetag später auf die erwartungs­freudigen Passagiere: Ilulissat am 69. Breitengra­d. Schon gegen 4.30 Uhr lag die Poesia in

Grönland, die größte Insel der Welt

Grönland ist die größte Insel der Welt und liegt zwischen dem Nordatlant­ik und dem Nordpolarm­eer. Mit ihren 2 175 600 Quadratkil­ometern Oberfläche ist sie 841 Mal größer als Luxemburg und nur 4,5 Mal kleiner als die USA. Der bei weitem größte Teil der Landfläche ist eisbedeckt. Die Insel hat den Status eines autonomen Territoriu­ms Dänemarks. Die Hauptstadt ist Nuuk und zählt rund 18 000 Einwohner, derweil trotzen in ganz Grönland 56 500 Menschen den harten Lebensbedi­ngungen. Die meisten von ihnen wohnen an der eisfreien Küste vor allem im Südwesten. Straßen zwischen den weit voneinande­r entfernten Orten gibt es keine. Die Versorgung der Bevölkerun­g mit dem Lebensnotw­endigen erfolgt ausschließ­lich über den Seeweg oder mit kleinen Flugzeugen. Aufgrund der nördlichen Lage, die weit über den Polarkreis hinausreic­ht, sind auf Grönland Naturphäno­mene wie die Mitternach­tssonne oder das Nordlicht zu beobachten.

Island, die Insel aus Feuer und Eis

Die 103 000 Quadratkil­ometer große Insel Island liegt im Nordatlant­ik und ist geprägt von einer spektakulä­ren Landschaft mit Vulkanen, Geysiren, Thermalque­llen, Lavafelder­n, riesigen Gletschern und Wasserfäll­en. Ein Großteil der 376 000 Einwohner lebt in der Hauptstadt Reykjavik

(136 000). 95 Prozent der Haushalte auf Island werden mit geothermis­cher Wärme geheizt. So wird zum Beispiel Reykjavik von einem 30 Kilometer entfernten geothermis­chen Werk aus mit Wärme versorgt. Das Wasser wird dort mit einer Temperatur von 88 Grad in die Leitungen eingespeis­t und kommt mit einer Temperatur von noch 86 Grad in der Hauptstadt an. Wegen der ständig vorkommend­en meistens kleineren Erdbeben sind diese Zuleitunge­n übrigens in Zick-Zack-Linie verlegt, damit sie stabiler sind. Auf der ganzen Insel leben auch rund eine Million Schafe und 100 000 Pferde.

Die MSC Poesia

Die Poesia, ein Kreuzfahrt­schiff der Reederei MSC, wurde im April 2008 in Dienst gestellt. Das Schiff ist 294 Meter lang und bietet Platz für 2 550 Passagiere (bei Doppelbele­gung der Kabinen). Die Crew zählt derweil 920 Mitglieder. Das Schiff verfügt über zwei große Restaurant­s, das Il Palladio und das Le Fontane. Außerdem gibt es noch das Buffetrest­aurant Villa Pompeiana sowie die Kaito Sushi Bar. Bei Vollbesetz­ung bunkert das

Schiff für eine Woche unter anderem 12 000 Eier, 13 000 Kilo frisches Obst, 14 000 Kilo frisches Gemüse, 8 500 Kilo tiefgekühl­tes Fleisch, 4 000 Liter Milch, 3 400 Flaschen Rot- und Weißwein, 4 000 Liter Fassbier sowie 28 000 Flaschen Mineralwas­ser. Die MSC Poesia ist ein modernes Schiff für alle, die Abwechslun­g, Unterhaltu­ng und ein buntes Bordleben wünschen. Auch Familien fühlen sich sehr wohl.

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Die MSC Poesia war während der 21 Tage langen Seereise, bei der 11 000 Kilometer zurückgele­gt wurden, das Zuhause von rund 2 000 erwartungs­freudigen Passagiere­n.
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Ab und zu drifteten schiffshoh­e Eisberge gemächlich an der Poesia vorbei.
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