Unsere neue Katze
Ich habe keine Haustiere. Lediglich ein paar Goldfische hatte ich als Kind. Einer davon wurde sogar 15 Jahre alt. Ja, Sie haben richtig gelesen, 15 Jahre. Für einen Goldfisch ist dies ein wirklich beträchtliches Alter. Das war es dann aber auch schon. Während die meisten anderen Kinder in der Schule stets mit ihren Hunden und Katzen angaben, blieb mir nichts anderes übrig, als auf meine Goldfische zu verweisen. Dies, obwohl ich mir immer eine Katze wünschte. Meine Eltern entschieden sich aber stets dagegen, einen Stubentiger anzuschaffen. Eine Entscheidung, die ich als Kind zwar bedauerte, als Erwachsener, der im Berufsleben tätig ist, aber durchaus nachvollziehen kann. Nun könnte sich das Blatt jedoch ein wenig wenden. Seit einigen Wochen macht es sich nämlich eine Katze bei uns vor dem Eingangsbereich gemütlich. Anfangs waren es nur sporadische Besuche, bei denen sich die Katze langsam an die neue Umgebung herantastete. Mittlerweile gehören die Besuche jedoch
Man kann die Uhr getrost nach der Katze stellen.
zu einem allabendlichen Ritual. Man kann die Uhr nach der Katze stellen. Immer um 20 Uhr legt sie sich auf einem kleinen Mäuerchen vor der Eingangstür nieder. Dort scheint es ihr besonders gut zu gefallen. Sie wälzt sich von einer Seite zur anderen, streckt die Pfoten aus, liegt auf dem Rücken und genießt die letzten Sonnenstrahlen des Abends. Versucht man sich ihr zu nähern, macht sie sich jedoch schreckhaft davon. Doch es gibt Hoffnung, denn je mehr Zeit vergeht, desto zutraulicher wird die Katze. Neulich konnte ich mich sogar bis auf einige Schritte annähern, ehe der Vierbeiner die Flucht ergriff. Die Samtpfote scheint sich also allmählich an uns zu gewöhnen. Vielleicht wird es dann doch noch etwas mit einer Katze, auch wenn es nicht die eigene ist. Glenn