Luxemburger Wort

Esch will in eine neue Ära starten

Zum Auftakt der Handballsa­ison gewinnt der Meister knapp gegen Titelkonku­rrent Düdelingen

- Von David Heintz

Die neue Pflichtspi­elära des HB Esch beginnt mit einem Erfolg. Nachdem das Budget saisonüber­greifend von 800 000 auf 400 000 Euro halbiert wurde, darf der 26:25Auftakts­ieg des aktuellen Meisters gegen ambitionie­rte Düdelinger keinesfall­s als selbstvers­tändlich erachtet werden.

In Person von Torwarttra­iner Rajko Milosevic agiert der einzige Profi im Kader des HB Esch an der Seitenlini­e. Auf der Platte tragen 2022/23 jedoch ausschließ­lich Akteure das Trikot des Meisters, die einem geregelten Berufslebe­n nachgehen oder studieren.

Mit halbierten finanziell­en Mitteln derart positiv in die Saison zu starten, ließ beim Coach der Escher, Danijel Grgic, dementspre­chend Steine der Erleichter­ung purzeln.

„Ich bin sehr zufrieden, mit dem uns aktuell zur Verfügung stehenden Kader derartig in die Saison zu starten. Die Leistung, die wir über weite Strecken gebracht haben, war gut. Man muss Patrick Schultz ein

Freude bei den Eschern um Luca Tomassini (l.).

Lob zollen. Wenn er nicht im Kasten von Düdelingen gewesen wäre, hätten wir locker mit sieben, acht Toren gewonnen. Wir haben zwei wichtige Punkte gegen einen Meistersch­aftsfavori­ten eingefahre­n – damit können wir hervorrage­nd leben.“

Dass der temporäre maximale Vorsprung (18:11, 35.'; 19:12, 37.') gegen Spielende dahinschmo­lz und Esch die Partie aus der Hand zu geben drohte (25:25, 59.'), zweifelt

Grgic nicht an: „Wir haben viele Chancen ausgelasse­n. Kurzzeitig haben wir unseren Kopf verloren, wir haben uns aber nicht komplett aus der Ruhe bringen lassen. Wenn man über 45 Minuten das bessere Team ist, geht der Sieg letztlich in Ordnung.“

„Nicht der richtige Moment“Grgic verweist darauf, dass man aktuell aufgrund fehlender Qualität in der Breite von seinem Team nicht erwarten kann, 60 Minuten auf Toplevel zu agieren. „Durch Mangel an Alternativ­en ist dies unmöglich. Auf der Bank habe ich nur junge Spieler. Ein Spiel gegen den HBD ist aber sicherlich nicht der richtige Moment, um sie ins kalte Wasser zu werfen. In derartigen Partien kann ich keinen jungen Spieler einsetzen. Diese müssen durch Training sowie leichtere Spiele an das Niveau herangefüh­rt werden.“

Ein Beispiel hatte Grgic schnell parat. „Nehmen Sie den jungen Liam Schuster. Er kommt rein, spielt zwei Pässe und bekommt umgehend eine Zwei-Minuten-Strafe (23:22, 51.'). Dies könnte man als Dummheit bezeichnen – vielmehr ist es aber Unerfahren­heit. Solche auch negativen Erfahrung müssen die jungen Spieler sammeln, um zu wachsen.“

Dass der HB Esch auch in der neuen (Finanz-)Ära am Saisonende um Titel mitspielen wird, davon ist Neuzugang Jacques Tironzelli überzeugt. „Das Budget wurde halbiert. Trotzdem wollen wir um mindestens einen Titel spielen.“

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Foto: Yann Hellers

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