Esch will in eine neue Ära starten
Zum Auftakt der Handballsaison gewinnt der Meister knapp gegen Titelkonkurrent Düdelingen
Die neue Pflichtspielära des HB Esch beginnt mit einem Erfolg. Nachdem das Budget saisonübergreifend von 800 000 auf 400 000 Euro halbiert wurde, darf der 26:25Auftaktsieg des aktuellen Meisters gegen ambitionierte Düdelinger keinesfalls als selbstverständlich erachtet werden.
In Person von Torwarttrainer Rajko Milosevic agiert der einzige Profi im Kader des HB Esch an der Seitenlinie. Auf der Platte tragen 2022/23 jedoch ausschließlich Akteure das Trikot des Meisters, die einem geregelten Berufsleben nachgehen oder studieren.
Mit halbierten finanziellen Mitteln derart positiv in die Saison zu starten, ließ beim Coach der Escher, Danijel Grgic, dementsprechend Steine der Erleichterung purzeln.
„Ich bin sehr zufrieden, mit dem uns aktuell zur Verfügung stehenden Kader derartig in die Saison zu starten. Die Leistung, die wir über weite Strecken gebracht haben, war gut. Man muss Patrick Schultz ein
Freude bei den Eschern um Luca Tomassini (l.).
Lob zollen. Wenn er nicht im Kasten von Düdelingen gewesen wäre, hätten wir locker mit sieben, acht Toren gewonnen. Wir haben zwei wichtige Punkte gegen einen Meisterschaftsfavoriten eingefahren – damit können wir hervorragend leben.“
Dass der temporäre maximale Vorsprung (18:11, 35.'; 19:12, 37.') gegen Spielende dahinschmolz und Esch die Partie aus der Hand zu geben drohte (25:25, 59.'), zweifelt
Grgic nicht an: „Wir haben viele Chancen ausgelassen. Kurzzeitig haben wir unseren Kopf verloren, wir haben uns aber nicht komplett aus der Ruhe bringen lassen. Wenn man über 45 Minuten das bessere Team ist, geht der Sieg letztlich in Ordnung.“
„Nicht der richtige Moment“Grgic verweist darauf, dass man aktuell aufgrund fehlender Qualität in der Breite von seinem Team nicht erwarten kann, 60 Minuten auf Toplevel zu agieren. „Durch Mangel an Alternativen ist dies unmöglich. Auf der Bank habe ich nur junge Spieler. Ein Spiel gegen den HBD ist aber sicherlich nicht der richtige Moment, um sie ins kalte Wasser zu werfen. In derartigen Partien kann ich keinen jungen Spieler einsetzen. Diese müssen durch Training sowie leichtere Spiele an das Niveau herangeführt werden.“
Ein Beispiel hatte Grgic schnell parat. „Nehmen Sie den jungen Liam Schuster. Er kommt rein, spielt zwei Pässe und bekommt umgehend eine Zwei-Minuten-Strafe (23:22, 51.'). Dies könnte man als Dummheit bezeichnen – vielmehr ist es aber Unerfahrenheit. Solche auch negativen Erfahrung müssen die jungen Spieler sammeln, um zu wachsen.“
Dass der HB Esch auch in der neuen (Finanz-)Ära am Saisonende um Titel mitspielen wird, davon ist Neuzugang Jacques Tironzelli überzeugt. „Das Budget wurde halbiert. Trotzdem wollen wir um mindestens einen Titel spielen.“