Einfache Gegentore
Berchem muss im Rückspiel der ersten Runde des European-Cups kaltschnäuziger vor dem Tor werden
Im Hinspiel der ersten Runde des European-Cups hat Berchem vor eigener Kulisse gegen den niederländischen Vertreter Drenth Groep Hurry-Up mit 30:32 (12:16) verloren. Die Ausgangsposition vor dem Rückspiel am Samstag in Zwartemeer ist nicht optimal, doch das Weiterkommen haben die Roeserbänner längst noch nicht aufgegeben.
So sprach Rückraumspieler Lé Biel sogar von „einer guten Ausgangsposition. Vor fünf Jahren hatten wir beim Hinspiel auch auf zwei Tore verloren und kamen dann im Rückspiel in Crauthem eine Runde weiter. Es ist also nichts verloren, wir haben unsere Optionen“.
Dabei begannen die Roeserbänner bei ihrem Saisondebüt nervös und brauchten sechs Minuten, um durch Slobodan Ervacanin zum ersten Tor zu kommen. Auch in der Folge fehlten Spielfluss und Abstimmung beim Vorjahresdritten der Meisterschaft. Zumal Florian Jung und Biel glasklare Möglichkeiten kläglich vergaben.
Die Niederländer kamen immer wieder über ihre linke Angriffsseite zu einfachen Torerfolgen, weil
Brent Riksten und René Jaspers bei ihren Würfen kaum Gegenwehr hatten. „Wir haben dem Gegner zu viele einfache Tore gestattet, waren nicht nah genug an den Gegenspielern. Die Tore fielen zu schnell“, sah Biel auch drei Gegentreffer, die ins verwaiste Tor geworfen wurden.
Viel Sand im Getriebe offenbarten die Roeserbänner auch in den letzten zehn Minuten vor der Halbzeit. Das verletzungsbedingte Fehlen von Christos Tsatsos machte sich derweil schmerzlich bemerkbar. Yann Hoffmann kam erst in der 42.' in die Partie. Eigentlich wollte der Rückraumspieler eine
Ben Weyer steuert sieben Tore für Berchem bei.
Auszeit nehmen, weshalb er nicht die ganze Vorbereitung absolvierte. Mit zwei Treffern deutete Hoffmann dennoch sein großes Potenzial an.
Coach lobt die Moral
Mit der Hereinnahme von Scott Meyers ins Berchemer Tor kam im zweiten Durchgang mehr Stabilität zwischen die Pfosten. Der junge Torwart zeichnete sich mit neun Paraden aus und half mit, dass Berchem bis auf einen Treffer in der Schlussphase herankam.
Chefcoach Marko Stupar lobte trotz der Niederlage die „Moral der Truppe, die fast noch zum Ausgleich geführt hat“. So kämpfte sich Berchem tatsächlich mit Willen und Leidenschaft ins Spiel zurück und kam dreimal bis auf einen Treffer heran. Dank Meyers und den Treffern von Ervacanin und Ben Weyer stand die Partie gegen Ende auf der Kippe.
So haben die komplett in minzgrün-weiß gekleideten Roeserbanner noch immer die Möglichkeit, kommende Woche in den Niederlanden doch die nächste Runde zu erreichen. „Es ist alles möglich, wenn wir die Abschlüsse besser und mehr mit Köpfchen ausspielen.“LuS