Schreiber mit perfektem Auftakt
CYCLOCROSS – Rennen in Deutschland
Bis die Cyclocross-Saison in Luxemburg gestartet wird, dauert es noch bis zum 1. Oktober und dem Urban Night Cross des CT Kayldall. Eine Woche später geht es in Schouweiler beim Rennen der UC Dippach richtig los. Im internationalen Kalender stehen aber bereits die ersten Rennen im Kalender. Das hat Marie Schreiber am Wochenende genutzt, um sich einem ersten Formcheck zu unterziehen. Die 19-Jährige setzte sich bei ihren Starts durch. Am Samstag gewann Schreiber das Rennen der Kategorie C2 in Lützelbach (D) nach 45 Minuten mit zwölf Sekunden Vorsprung auf Aniek van Alphen
Gelungener Formtest für Marie Schreiber.
(NL). Dritte wurde Kristyna Zemanova (CZE/auf 27''). Bei einem Rennen derselben Kategorie fuhr die Luxemburgerin gestern in Bensheim (D) ebenfalls auf Rang eins. Dabei ließ sie erneut van Alphen und Zemanova hinter sich. Schreiber, die ihren Schulabschluss in der Tasche hat, konzentriert sich in den kommenden Wochen auf die Weltcup-Durchgänge, wobei sie auf die ersten beiden Läufe in den USA (9. Oktober in Waterloo und 16. Oktober in Fayetteville) verzichtet. Am 23. Oktober feiert sie in Tabor (CZE) ihren Weltcupeinstand. Die großen Saisonziele sind außerdem die Europameisterschaft am 5. November in Namur (B) und die Weltmeisterschaft am 4. Februar 2023 in Hoogerheide (NL). jg
Die Tifosi auf den Tribünen tobten, sie pfiffen und buhten. Ferrari-Fanliebling Charles Leclerc war bitter enttäuscht, und selbst der Jubel von Partycrasher Max Verstappen fiel etwas verhalten aus. Denn: Ausgerechnet beim Highspeed-Spektakel in Monza rollten Verstappen und Co. im Schneckentempo über die Ziellinie. Nach einer späten Safety-Car-Phase wurde der Kampf um den Sieg beim Ferrari-Heimspiel vor über 100 000 Fans nicht noch einmal freigegeben.
„Das Ende war frustrierend. Das ist schade“, sagte Polesetter Leclerc, dem so ein später Angriff auf Weltmeister Verstappen im Red Bull und die Chance auf den Heimsieg verwehrt wurde: „Ich wäre am Ende gerne noch Rennen gefahren, und ich hätte vor diesen Fans gerne gewonnen. Zufrieden bin ich natürlich nicht.“
Und so gewann Verstappen am Ende völlig ungefährdet erstmals auf der Traditionsstrecke und kann nun unter Umständen schon beim nächsten Rennen in Singapur (2. Oktober) seine Titelverteidigung perfekt machen. „Es hat für mich ein bisschen gedauert, auf dieses schöne Podium in Monza zu kommen“, sagte Verstappen, der bei der Siegerehrung ausgebuht wurde, „das war ein tolles Rennen und ein sehr guter Tag.“
Theoretisch könnte sich Verstappen, der nach einer Strafe nur als Siebter gestartet war, also schon in drei Wochen wieder die WM-Krone aufsetzen.
Wahrscheinlicher ist es in Japan (9. Oktober). Leclerc half auch die Unterstützung von Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella nichts, der die Ferrari-Box besucht hatte. In der Gesamtwertung hat Verstappen nun 116 Punkte Vorsprung auf seinen ersten Verfolger, noch sechs Rennwochenenden stehen in diesem Jahr an.
Nach einer Schweigeminute für die verstorbene Queen Elizabeth II. erwischten Leclerc und Verstappen einen guten Start. Leclerc verteidigte seine Führung, Verstappen war zu Beginn der zweiten Runde schon Dritter, drei Umläufe später dann Zweiter.
Danach ließ es Verstappen bei der Jagd nach Leclerc erst einmal ruhiger angehen und schonte seine Reifen. Leclerc wiederum nutzte eine frühe virtuelle Safety-CarPhase, um an die Box zu kommen. Damit war klar: Die neuen Reifen am Ferrari mussten sehr lange halten.
Charles Leclerc: „Das Ende war frustrierend.“
Chance gewittert
„Reifenflüsterer“Verstappen stoppte zur Hälfte des Rennens und wechselte auf Medium-Reifen, Ferrari reagierte und holte Leclerc kurz danach erneut an die Box – der Monegasse bekam SoftPneus, also die schnellere Mischung. Doch nach dem Strategiewechsel
hatte Leclerc erst einmal knapp 20 Sekunden Rückstand.
„Ich bin schon froh, wenn ich Zweiter werde“, hatte Verstappen vor dem Rennen gesagt. Doch spätestens nach dem ersten frühen Stopp von Leclerc witterte der Niederländer natürlich seine Chance. Der Rivale in Rot kam immer mal ein paar Zehntelsekunden näher, aber von der Spitze weg konnte Verstappen seinen Vorsprung ohne Probleme verwalten.
Dann hätte die späte Safety-CarPhase noch einmal für Spannung sorgen können – die Bergung des Wagens von Daniel Ricciardo dauerte aber zu lang. Und so tuckerten Verstappen und Co. wie bei einer Spazierfahrt ins Ziel, der Schlussspurt fiel aus. Den Tifosi gefiel das gar nicht. sid