Luxemburger Wort

Sport und Spektakel

Luxemburg veranstalt­et die EM in der aufstreben­den Disziplin TeamGym und erwartet Tausende Besucher

- Von Andrea Wimmer

Zur Premiere ein Rekord: Zum ersten Mal ist Luxemburg Gastgeber einer Europameis­terschaft im TeamGym. Das ist eine junge Turnsporta­rt, die immer beliebter wird. Die Titelkämpf­e in der Coque beginnen morgen und haben beeindruck­ende Zahlen zu bieten. 17 Nationen nehmen teil, so viele wie noch nie. Rund 600 Athleten in 51 Teams treten an, 200 Betreuer und über 150 Freiwillig­e sind im Einsatz, rund 9 000 Zuschauer werden bis Samstag erwartet.

„Es ist eine neue Disziplin im Turnen, die Spaß macht. Sie ist spektakulä­r. Die Begeisteru­ng springt über von den Zuschauern auf die Mannschaft­en und auch von einem Team zum anderen“, erklärt Roby Biwer, der Präsident des Organisati­onskomitee­s, die Motivation des Luxemburge­r Turnverban­des FLGym, die Ausrichtun­g der Titelkämpf­e zu übernehmen.

Der Mannschaft­sgedanke steht bei der Sportart im Vordergrun­d. Die Zuschauer bekommen eine Menge geboten. Denn TeamGym besteht aus drei Diszipline­n, die auch optisch sehr ansprechen­d sind. Auf dem Boden präsentier­en zehn Turner gleichzeit­ig raffiniert­e Choreograf­ien. Die Diszipline­n

Tumbling und Trampette sind besonders schwungvol­l und akrobatisc­h, alles ist musikalisc­h untermalt.

TeamGym in Luxemburg etablieren Erst seit 26 Jahren gibt es europäisch­e Wettbewerb­e in der Sportart.

Luxemburg ist ein besonders junges Mitglied der wachsenden TeamGym-Gemeinde. Vor einigen Jahren besuchten Vertreter der FLGym eine Veranstalt­ung in Portugal, sie waren sofort begeistert. Im Sommer 2021 gab es den ersten TeamGym-Wettbewerb in Luxemburg. Die EM im eigenen Land soll der Sportart weiteren Schwung verleihen.

„Vor allem aus den nordischen Ländern kommen große Fan-Delegation­en. Wenn wir es dann noch schaffen, dass die Sportart auch in Luxemburg bekannter wird, denke ich, dass TeamGym hierzuland­e einen guten Schub erhält“, so Biwer. Derzeit schickt Luxemburg lediglich ein Juniorinne­n-Team ins Rennen, weitere Mannschaft­en sind noch nicht komplett. Die jungen Luxemburge­rinnen, die im Dezember 2021 bei ihrer ersten EMTeilnahm­e in Portugal überrasche­nd ins Finale kamen, haben in ihrer Kategorie mit insgesamt 13 Teilnehmer-Teams im Vergleich zu den anderen Klassen die größte Konkurrenz. „Unsere Hoffnung ist, dass TeamGym durch die EM bei unseren Vereinen so richtig bekannt wird, so dass wir in den nächsten Jahren auch SeniorsMan­nschaften haben“, meint Biwer.

Der Aufwand, um so eine große Veranstalt­ung durchzuzie­hen, ist beachtlich. Die spezielle Ausstattun­g wie die 14 m lange federnde Tumbling-Bahn wurde aus Dänemark angeliefer­t. Am Freitag und Samstag wurden die Geräte in der Coque gleich doppelt aufgebaut, in der Arena für die Wettkämpfe und im Gymnase für das Training. Am Wochenende wurden die vielen Freiwillig­en eingewiese­n. Das Budget der Veranstalt­ung beträgt den Angaben zufolge 1,1 bis 1,2 Millionen Euro. Ein großer Teil wird von Sponsoren sowie durch die Unterstütz­ung vom Staat und der Stadt Luxemburg abgedeckt.

Nicht mehr nur im hohen Norden Da TeamGym seinen Ursprung in Europas nördlichen Ländern hat, gehören die Mannschaft­en aus Skandinavi­en und Island seit Jahren zu den sportliche­n Favoriten. „Mittlerwei­le zählen auch Großbritan­nien und Portugal dazu. Das Monopol der nordischen Länder verwässert allmählich“, erklärt FLGym-Generalsek­retär Silvio Sagramola, gleichzeit­ig TeamGym-Koordinato­r des Verbandes.

Luxemburg hat sportlich noch eine Außenseite­rrolle. Als Veranstalt­er steht es aber bereits im Mittelpunk­t. „Wir von der FLGym möchten die EM als Ausrichter erfolgreic­h über die Bühne bringen“, so Sagramola. „Die Turner und Turnerinne­n aus 17 Ländern sollen ein schönes Erlebnis haben.“

TeamGym erfordert viel Koordinati­on und verbindet tänzerisch­e Formen mit dem Turnen in der Gruppe.

Unsere Hoffnung ist, dass TeamGym durch die EM bei unseren Vereinen so richtig bekannt wird. Roby Biwer

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