„Wein ist für mich eine Ablenkung“
Die angehende Rieslingkönigin Céline Max aus Ahn freut sich, beim Riesling Open ihr Hobby auszuleben
Ahn. Von der Aufregung ist bei Céline Max kaum etwas zu merken. Die 20-Jährige posiert in den Göllebour-Weinbergen bei Ahn selbstbewusst für ein Foto. Ihr Vater, Robert Max, ist ein Winzer und betreibt ein Weingut im Moseldorf. Knapp sechs Hektar bewirtschaftet er rund um Ahn und baut verschiedene Weinsorten an. Die Tochter eines Winzers zu sein, das ist für die angehende Rieslingkönigin laut ihren eigenen Aussagen ein klarer Vorteil.
„Ich bringe viel Wissen über den Wein mit. Ich kann vieles durch meinen Vater lernen“, sagt Céline Max. „Man muss aber als Rieslingprinzessin und -königin natürlich nicht alles über den Wein wissen“, schiebt das „Ohner Meedchen“gleich nach. Am Freitag wird sie im Wormeldinger Kulturzentrum zur 23. Rieslingkönigin gekrönt.
Kreativ sein ist alles
Sie selbst etwa habe während ihrer vierjährigen Zeit als Rieslingprinzessin viel dazu gelernt. „Wie man zum Beispiel den Kontakt mit Kunden herstellt“, sagt Céline Max. „Man lernt sich selber und andere kennen, es werden neue Freundschaften geschlossen. Darüber hinaus erfährt man viel über verschiedene Weine im In- und Ausland.“Vom Thema Wein wird Céline Max als „Wënzermeedchen“und neue Weinkönigin nicht müde: „Für mich ist es eine Ablenkung, ein weiteres Hobby neben meinen anderen Interessen.“
Im Betrieb ihres Vaters helfe sie gerne mit. Im Keller, bei der Weinlese oder während der Feste. Allerdings mache es ihr viel mehr Spaß, die Webseite und die SocialMedia-Auftritte des Winzers mitzubetreuen. „Weil man in diesen Bereichen kreativ sein kann.“
Überhaupt: Kreativität ist Céline Max' Stärke, wie sie selbst erzählt. Sie malt, zeichnet und fotografiert gerne. Daher hat sich die 20-Jährige ebenfalls entschieden, ihren zukünftigen Beruf mit Kindern zu verbinden. „Von klein auf wollte ich etwas mit Kindern machen, weil ich dabei kreativ sein kann.“
Nachdem sie im vergangenen Jahr das Abitur am hauptstädtischen Lycée Michel Lucius bestanden hatte, zögerte sie nicht lange und ließ sich an der Fliedner Fachhochschule in Düsseldorf einschreiben. Dort will sie ab Oktober Kindheitspädagogik studieren. Ihrer Studienzeit in einer deutschen Großstadt blickt sie mit Spannung entgegen.
Céline Max hat sich bewusst für das Fach entschieden: „Ich habe vorher sehr gerne als Babysitterin gejobbt. Denn die Kinder basteln, malen, probieren vieles aus“, schwärmt sie. Bis vor Kurzem habe sie ebenfalls mit viel Elan in der Crèche Billek in Niederdonven ausgeholfen.
Großstadtfeeling und Vorfreude
Dass sie nun den ruhigeren Rhythmus des „Miseler way of life“gegen die Stadthektik tauschen wird, stört sie nicht: „Ich habe ja schon während meiner Lyzeumszeit das Großstadtfeeling erlebt. Vielleicht werde ich aber doch die Atmosphäre hier vermissen“, meint die angehende Studentin. Sie plant, regelmäßig nach Hause zu fahren – nicht nur in den Semesterferien.
Ob sie alles unter einen Hut bringen kann? „Ich muss mich in diesem neuen Alltag später einleben“, sagt Céline Max. „Ich werde versuchen, möglichst viele Auftritte zu absolvieren, möchte aber mein Studium nicht vernachlässigen.“Einen konkreten Plan habe sie dabei noch nicht. „Es wird spontan sein.“
Von Freitag an wird sie beim Riesling Open viel im Rampenlicht stehen, aufgeregt ist sie deshalb nicht: „Ich empfinde Vorfreude für das Fest“, sagt Céline Max. „Am Tag der Krönung selbst wird aber schon die Aufregung kommen. Spätestens, wenn ich auf der Bühne stehe“, meint sie und schmunzelt.
Erst Auxerrois, danach Riesling
Das traditionelle Riesling Open findet an diesem Wochenende in den Ortschaften Ahn, Ehnen, Machtum, Oberwormeldingen und Wormeldingen statt. Céline Max fiebert dem Event entgegen: „Ich freue mich auf ein Fest, wie vor der Coronazeit. Auf die Leute, die da sind, auf den guten Wein, den es gibt, und um mit den Besuchern anzustoßen.“Ihre Eröffnungsrede für die Inthronisierung habe sie bereits in großen Zügen vorbereitet, es fehle nur noch der Feinschliff. „Als Rieslingkönigin muss man schon mehr reden“, findet die 20Jährige. „Am Anfang war ich schüchtern. Danach wird man selbstbewusster. Mit der Zeit ist man entspannter.“
Das Amt der Weinkönigin ist für Céline Max nichts Veraltetes. „Ich werde erst die 23. Rieslingkönigin sein. Es gibt noch nicht so viele Rieslingköniginnen in der Gemeinde. Man geht mit der Zeit, man passt sich an.“Auch zu der Weinsorte Riesling hat sie eher ein entspanntes Verhältnis. „Man muss sich nicht unbedingt nur mit Riesling auskennen. Wir werben für alle Weine“. Ist die Rebsorte ihr Weinfavorit? „Nein“, verrät Céline Max. „Mein Lieblingswein ist Auxerrois, danach kommt Riesling.“
Für mich ist es eine Ablenkung, ein weiteres Hobby neben meinen anderen Interessen. Céline Max, künftige Rieslingkönigin
So sieht die Brücke aus Richtung Howald aus.
Luxemburg. 5 900 Tonnen schwer und am Scheitelpunkt 40 Meter hoch: Die Brücke neben der Autobahn A3 in Richtung Howald ist nicht zu übersehen. In einigen Wochen wird die Stahlbrücke durch hydraulische Pressen auf das Niveau der Brückenlager gehoben und anschließend über die Düdelinger Autobahn A3 in ihre endgültige Position geschoben. Das „Luxemburger Wort“hatte bereits
im Mai dieses Jahres über den Termin dieses Vorhabens geschrieben. Zwischen dem 7. und 10. Oktober soll es demnach so weit sein. Die Gratiszeitung „L'Essentiel“schreibt ebenfalls von diesem Datum. Auf LW-Anfrage will sich die nationale Eisenbahngesellschaft CFL (Société nationale des chemins de fer luxembourgeois) nicht auf ein festes Datum festlegen, sondern spricht von einem Wochenende Anfang Oktober. Entlang der A3 sind unterdessen bereits die Schilder für die Sperrungen zu sehen.
„Bowstring“-Bauweise
Die neue Brücke in der sogenannten „Bowstring“-Bauweise mit einer Länge von 200 Metern ist Teil des neuen Streckenabschnitts, den die CFL zwischen der Haltestelle Howald und dem Bahnhof Bettemburg baut. Diese Strecke soll vor allem für Züge von und nach Frankreich – auch TGV's – genutzt werden. Zwischen Howald und dem Autobahnrastplatz Aire de Berchem verläuft sie direkt neben der Autobahn, um dann südlich vom Gaspericher Kreuz die A3 zu überqueren. Die Vorbereitungen laufen bereits seit Mai 2019.
Mit Spezialfahrzeugen wird die Brücke etwa fünf Meter angehoben und an ihre endgültige Position geschoben. Bis ein Zug über die Brücke fahren wird, wird es aber noch dauern. Die Inbetriebnahme der Strecke ist für Ende 2026 geplant.