Madouas gewinnt zum Auftakt
Das Team Groupama-FDJ vollendet eine starke Leistung und dominiert die erste Skoda-Tour-Etappe
Valentin Madouas (Groupama-FDJ) darf sich nach seinem Auftaktsieg bei der 82. Skoda Tour Luxembourg als erster Fahrer das Gelbe Trikot überstreifen. Der 26-jährige Franzose gewann die erste Etappe über 163 Kilometer mit Start und Ziel in Luxemburg-Stadt vor dem Niederländer Sjoerd Bax (AlpecinDeceuninck/auf 3'') und seinem Landsmann Clément Berthet (Ag2rCitroën/auf 7''). Madouas setzte knapp zwei Kilometer vor dem Ziel zur Attacke an. Kurz zuvor leitete sein Luxemburger Teamkamerad Kevin Geniets (auf 8'') seinerseits mit einem taktischen Manöver die umkämpfte Endphase der Etappe ein, wurde aber wieder eingefangen und belegte am Ende als bester einheimischer Fahrer Rang 16.
„Die Attacke von Kevin in der letzten Steigung war sehr wichtig. Sie hat das Rennen noch einmal schwerer gemacht und dafür gesorgt, dass die Konkurrenten ans Limit gehen mussten. Das Tempo sank, als sie ihn wieder eingeholt hatten. Ich merkte, dass ich noch Reserven hatte. Ich konnte anschließend kontern und somit von Kevins Arbeit profitieren“, analysiert Madouas. „Jetzt haben wir das Gelbe Trikot. Das ist schön, doch am Samstag wird abgerechnet. Wenn ich dort ganz oben auf dem Treppchen stehe und im besten Fall Kevin noch eine Etappe gewinnt, dann wäre das fantastisch. Im Zeitfahren werde ich einige Sekunden auf die Rivalen verlieren. Ich muss also theoretisch noch ein paar Sekunden herausholen, um eine Chance auf den Gesamtsieg zu haben. Aber jetzt ist es an den Konkurrenten anzugreifen. Wir befinden uns in der komfortableren Situation.“
Schon früh im Rennen versuchte derweil eine Gruppe von sechs Ausreißern rund um Gil Gelders (Bingoal), Antonio Jesus Soto (Euskaltel), Niklas Eg (Uno-X), Tom
Sexton (Bolton Equities) Justin Wolf (Leopard) und Kasper Viberg Sögaard (Riwal) ihr Glück. Die drei Topteams Trek-Segafredo, Groupama-FDJ und Quick-Step Alpha Vinyl kontrollierten jedoch zu jederzeit das Hauptfeld, sodass der Vorsprung der Gruppe nie mehr als sechs Minuten betrug.
Zwar keine Einzelaktionen aber dafür ein starkes Rennen zeigten Ivan Centrone (Geofco) und Michel Ries (Arkéa) die sich beide mit acht Sekunden Rückstand auf den Tagessieger auf den Plätzen 32 und 35 klassieren konnten. „Für mich ist es wirklich gut gelaufen“, fasst Ries seine Leistung zusammen. „In den wichtigen Momenten konnten wir uns als Mannschaft gut positionieren. Wir haben jetzt drei Fahrer in Lauerstellung. Da ist natürlich noch alles möglich“, erklärt Ries. Einen Grund die Taktik auf den folgenden Etappen zu ändern, sieht der 24-Jährige derzeit nicht. Er ist sich sicher, dass das Zeitfahren am Freitag rund um Remich über den Ausgang der Luxemburg-Rundfahrt entscheiden wird.
Bruderhilfe
Tom Wirtgen (Bingoal) kann ebenfalls mit dem Ausgang der Etappe zufrieden sein, insbesondere weil sein belgischer Teamkamerad Gelders sich das Bergtrikot sichern konnte. „Ich war nicht weit von der Spitzengruppe entfernt. Ich hatte auch Hilfe von meinem Bruder Luc, der sich nicht so gut fühlte und deshalb Teamarbeit leistete“, sagt Tom Wirtgen. „Am letzten Berg waren meine Beine etwas schwer, aber dafür hat Gil das Bergtrikot erkämpft. Unsere Taktik wird es sein, ihn auf den kommenden Etappen zu unterstützen.“Persönlich
hat der ältere der beiden Wirtgen-Brüder die finale fünfte Etappe von Mersch nach Luxemburg-Stadt ins Auge gefasst Er will dort ein gutes Resultat erzielen.
Einer der froh war, einfach nur im Ziel angekommen zu sein, ist der aktuelle Luxemburger Meister Colin Heiderscheid (Leopard/auf 7'41''). „Ich hatte keine hohen Erwartungen an diese bergige Etappe und wollte primär nur das Ziel erreichen“, erklärt Heiderscheid. „Auf der zweiten Etappe (heute) will ich dann vorne mitfahren. Die Anstiege dort sind weniger lang und insgesamt ist das Streckenprofil etwas flacher. Der letzte Berg vor dem Ziel wird die größte Herausforderung“, weiß der Luxemburger Meister. „Wenn ich diesen gut überstehe, dann versuche ich alles, um einen Platz unter den ersten Zehn herauszufahren.“