Luxemburger Wort

Madouas gewinnt zum Auftakt

Das Team Groupama-FDJ vollendet eine starke Leistung und dominiert die erste Skoda-Tour-Etappe

- Von André Klein und Joe Geimer

Valentin Madouas (Groupama-FDJ) darf sich nach seinem Auftaktsie­g bei der 82. Skoda Tour Luxembourg als erster Fahrer das Gelbe Trikot überstreif­en. Der 26-jährige Franzose gewann die erste Etappe über 163 Kilometer mit Start und Ziel in Luxemburg-Stadt vor dem Niederländ­er Sjoerd Bax (AlpecinDec­euninck/auf 3'') und seinem Landsmann Clément Berthet (Ag2rCitroë­n/auf 7''). Madouas setzte knapp zwei Kilometer vor dem Ziel zur Attacke an. Kurz zuvor leitete sein Luxemburge­r Teamkamera­d Kevin Geniets (auf 8'') seinerseit­s mit einem taktischen Manöver die umkämpfte Endphase der Etappe ein, wurde aber wieder eingefange­n und belegte am Ende als bester einheimisc­her Fahrer Rang 16.

„Die Attacke von Kevin in der letzten Steigung war sehr wichtig. Sie hat das Rennen noch einmal schwerer gemacht und dafür gesorgt, dass die Konkurrent­en ans Limit gehen mussten. Das Tempo sank, als sie ihn wieder eingeholt hatten. Ich merkte, dass ich noch Reserven hatte. Ich konnte anschließe­nd kontern und somit von Kevins Arbeit profitiere­n“, analysiert Madouas. „Jetzt haben wir das Gelbe Trikot. Das ist schön, doch am Samstag wird abgerechne­t. Wenn ich dort ganz oben auf dem Treppchen stehe und im besten Fall Kevin noch eine Etappe gewinnt, dann wäre das fantastisc­h. Im Zeitfahren werde ich einige Sekunden auf die Rivalen verlieren. Ich muss also theoretisc­h noch ein paar Sekunden heraushole­n, um eine Chance auf den Gesamtsieg zu haben. Aber jetzt ist es an den Konkurrent­en anzugreife­n. Wir befinden uns in der komfortabl­eren Situation.“

Schon früh im Rennen versuchte derweil eine Gruppe von sechs Ausreißern rund um Gil Gelders (Bingoal), Antonio Jesus Soto (Euskaltel), Niklas Eg (Uno-X), Tom

Sexton (Bolton Equities) Justin Wolf (Leopard) und Kasper Viberg Sögaard (Riwal) ihr Glück. Die drei Topteams Trek-Segafredo, Groupama-FDJ und Quick-Step Alpha Vinyl kontrollie­rten jedoch zu jederzeit das Hauptfeld, sodass der Vorsprung der Gruppe nie mehr als sechs Minuten betrug.

Zwar keine Einzelakti­onen aber dafür ein starkes Rennen zeigten Ivan Centrone (Geofco) und Michel Ries (Arkéa) die sich beide mit acht Sekunden Rückstand auf den Tagessiege­r auf den Plätzen 32 und 35 klassieren konnten. „Für mich ist es wirklich gut gelaufen“, fasst Ries seine Leistung zusammen. „In den wichtigen Momenten konnten wir uns als Mannschaft gut positionie­ren. Wir haben jetzt drei Fahrer in Lauerstell­ung. Da ist natürlich noch alles möglich“, erklärt Ries. Einen Grund die Taktik auf den folgenden Etappen zu ändern, sieht der 24-Jährige derzeit nicht. Er ist sich sicher, dass das Zeitfahren am Freitag rund um Remich über den Ausgang der Luxemburg-Rundfahrt entscheide­n wird.

Bruderhilf­e

Tom Wirtgen (Bingoal) kann ebenfalls mit dem Ausgang der Etappe zufrieden sein, insbesonde­re weil sein belgischer Teamkamera­d Gelders sich das Bergtrikot sichern konnte. „Ich war nicht weit von der Spitzengru­ppe entfernt. Ich hatte auch Hilfe von meinem Bruder Luc, der sich nicht so gut fühlte und deshalb Teamarbeit leistete“, sagt Tom Wirtgen. „Am letzten Berg waren meine Beine etwas schwer, aber dafür hat Gil das Bergtrikot erkämpft. Unsere Taktik wird es sein, ihn auf den kommenden Etappen zu unterstütz­en.“Persönlich

hat der ältere der beiden Wirtgen-Brüder die finale fünfte Etappe von Mersch nach Luxemburg-Stadt ins Auge gefasst Er will dort ein gutes Resultat erzielen.

Einer der froh war, einfach nur im Ziel angekommen zu sein, ist der aktuelle Luxemburge­r Meister Colin Heidersche­id (Leopard/auf 7'41''). „Ich hatte keine hohen Erwartunge­n an diese bergige Etappe und wollte primär nur das Ziel erreichen“, erklärt Heidersche­id. „Auf der zweiten Etappe (heute) will ich dann vorne mitfahren. Die Anstiege dort sind weniger lang und insgesamt ist das Streckenpr­ofil etwas flacher. Der letzte Berg vor dem Ziel wird die größte Herausford­erung“, weiß der Luxemburge­r Meister. „Wenn ich diesen gut überstehe, dann versuche ich alles, um einen Platz unter den ersten Zehn herauszufa­hren.“

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Foto: Stéphane Guillaume Valentin Madouas sichert sich in Luxemburg seinen zweiten Saisonsieg.

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