„Habe es genossen, vorne zu fahren“
Tom Wirtgen führt als Teil einer achtköpfigen Ausreißergruppe lange das Rennen auf der zweiten Etappe an
Matteo Trentin (I/UAE) hat die zweite Etappe der LuxemburgRundfahrt gewonnen. Der Italiener setzte sich nach 163,4 Kilometern von Junglinster nach Schifflingen im Sprint vor Florian Sénéchal (F) und Davide Ballerini (I/beide Quick-Step) durch.
Schon kurz nach Rennbeginn bildete sich jedoch eine Gruppe von acht Ausreißern. Neben den Franzosen Bastien Tronchon (Ag2r) und Cyril Barthe (B&B Hotels), den Spaniern Joel Nicolau (Caja Rural) und Asier Etxeberria (Euskaltel), dem Dänen Morten Hulgaard (Uno-X), dem Neuseeländer James Fouché (Bolton Equities) und Justin Wolf (Leopard) aus Deutschland war auch der Luxemburger Tom Wirtgen (Bingoal) Teil dieses Ensembles.
„Ich hatte nichts zu verlieren und gehofft, dass wir in der Achtergruppe eine reelle Siegchance haben“, sagt Wirtgen. „Als ich merkte, dass das Hauptfeld uns allerdings nie mehr als auf drei Minuten davonziehen lässt, war es jedoch schnell vorbei mit der Hoffnung. Trotzdem habe ich es genossen, vorne zu fahren und ich danke allen Luxemburgern, die mich vom Streckenrand aus angefeuert haben.“
Tom Wirtgen ist zufrieden mit seiner Leistung.
Bezüglich seiner Vertragssituation spürt Wirtgen keinen Druck und ist optimistisch, bald ein neues Team verkünden zu können. Die Möglichkeit vorne mitzufahren und sich zu präsentieren, schadete dabei sicherlich nicht.
Acht Kilometer vor dem Ziel wurde der 26-Jährige dann vom Peloton eingeholt und klassierte sich am Ende des Tages als 98. (auf 3'28''). Bruder Luc, dem es gesundheitlich
wieder besser geht, wagte vier Kilometer vor der Zielankunft seinerseits eine Attacke, jedoch ohne Erfolg. Er kam im Massensprint ohne Zeitverlust als 22. in Schifflingen an.
Technischer Defekt und eine Arbeitsbiene
Trotz eines doppelten technischen Defektes schaffte es auch Ivan Centrone (Geofco) ohne Zeitverlust
zu bleiben. Noch vor dem Col de l'Europe musste der noch 26-Jährige, der am letzten Tag der Luxemburg-Rundfahrt Geburtstag feiert, einen Reifen wechseln, nach dem Anstieg sogar das komplette Rad. „Mein Tagesziel war es, ohne Zeitverlust auf der Etappe zu bleiben. Das ist mir trotz der technischen Panne gelungen. Deshalb kann ich von einem erfolgreichen Tag sprechen. Die dritte Etappe (heute) ist die mutmaßlich schwerste. Wenn ich da dranbleibe, lohnt auch ein Blick Richtung Gesamtklassement.“
Kurioserweise hat sich Centrone fürs Training ein Zeitfahrrad geliehen, weil er in diesem Jahr von seinem Team keines zur Verfügung gestellt bekommen hat. Sein eigenes hat er im vergangenen Jahr verkauft. Er habe es einfach zu selten genutzt.
Einen richtig guten und schweren Job machte Arthur Kluckers (Emirates/auf 5'05''), der durch seinen unermüdlichen Einsatz für sein Team großen Anteil am Tagessieg von Teamkamerad Trentin hat. „Ich habe doch nur meinen Job gemacht“, bleibt Kluckers bescheiden. „Meine Aufgabe war es, meine Mannschaft am letzten Berg näher heranzubringen und mitzuhelfen, dass die Ausreißer sich nicht zu weit davon stehlen.“