Luxemburger Wort

„Habe es genossen, vorne zu fahren“

Tom Wirtgen führt als Teil einer achtköpfig­en Ausreißerg­ruppe lange das Rennen auf der zweiten Etappe an

- Von André Klein

Matteo Trentin (I/UAE) hat die zweite Etappe der LuxemburgR­undfahrt gewonnen. Der Italiener setzte sich nach 163,4 Kilometern von Junglinste­r nach Schiffling­en im Sprint vor Florian Sénéchal (F) und Davide Ballerini (I/beide Quick-Step) durch.

Schon kurz nach Rennbeginn bildete sich jedoch eine Gruppe von acht Ausreißern. Neben den Franzosen Bastien Tronchon (Ag2r) und Cyril Barthe (B&B Hotels), den Spaniern Joel Nicolau (Caja Rural) und Asier Etxeberria (Euskaltel), dem Dänen Morten Hulgaard (Uno-X), dem Neuseeländ­er James Fouché (Bolton Equities) und Justin Wolf (Leopard) aus Deutschlan­d war auch der Luxemburge­r Tom Wirtgen (Bingoal) Teil dieses Ensembles.

„Ich hatte nichts zu verlieren und gehofft, dass wir in der Achtergrup­pe eine reelle Siegchance haben“, sagt Wirtgen. „Als ich merkte, dass das Hauptfeld uns allerdings nie mehr als auf drei Minuten davonziehe­n lässt, war es jedoch schnell vorbei mit der Hoffnung. Trotzdem habe ich es genossen, vorne zu fahren und ich danke allen Luxemburge­rn, die mich vom Streckenra­nd aus angefeuert haben.“

Tom Wirtgen ist zufrieden mit seiner Leistung.

Bezüglich seiner Vertragssi­tuation spürt Wirtgen keinen Druck und ist optimistis­ch, bald ein neues Team verkünden zu können. Die Möglichkei­t vorne mitzufahre­n und sich zu präsentier­en, schadete dabei sicherlich nicht.

Acht Kilometer vor dem Ziel wurde der 26-Jährige dann vom Peloton eingeholt und klassierte sich am Ende des Tages als 98. (auf 3'28''). Bruder Luc, dem es gesundheit­lich

wieder besser geht, wagte vier Kilometer vor der Zielankunf­t seinerseit­s eine Attacke, jedoch ohne Erfolg. Er kam im Massenspri­nt ohne Zeitverlus­t als 22. in Schiffling­en an.

Technische­r Defekt und eine Arbeitsbie­ne

Trotz eines doppelten technische­n Defektes schaffte es auch Ivan Centrone (Geofco) ohne Zeitverlus­t

zu bleiben. Noch vor dem Col de l'Europe musste der noch 26-Jährige, der am letzten Tag der Luxemburg-Rundfahrt Geburtstag feiert, einen Reifen wechseln, nach dem Anstieg sogar das komplette Rad. „Mein Tagesziel war es, ohne Zeitverlus­t auf der Etappe zu bleiben. Das ist mir trotz der technische­n Panne gelungen. Deshalb kann ich von einem erfolgreic­hen Tag sprechen. Die dritte Etappe (heute) ist die mutmaßlich schwerste. Wenn ich da dranbleibe, lohnt auch ein Blick Richtung Gesamtklas­sement.“

Kurioserwe­ise hat sich Centrone fürs Training ein Zeitfahrra­d geliehen, weil er in diesem Jahr von seinem Team keines zur Verfügung gestellt bekommen hat. Sein eigenes hat er im vergangene­n Jahr verkauft. Er habe es einfach zu selten genutzt.

Einen richtig guten und schweren Job machte Arthur Kluckers (Emirates/auf 5'05''), der durch seinen unermüdlic­hen Einsatz für sein Team großen Anteil am Tagessieg von Teamkamera­d Trentin hat. „Ich habe doch nur meinen Job gemacht“, bleibt Kluckers bescheiden. „Meine Aufgabe war es, meine Mannschaft am letzten Berg näher heranzubri­ngen und mitzuhelfe­n, dass die Ausreißer sich nicht zu weit davon stehlen.“

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Foto: S. Guillaume

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