Luxemburger Wort

Safety first im Obstgarten

Äpfel und Birnen ernten mit speziellen Leitern oder Pflückern

- Von Marcel Burmer

Eine Konsequenz des Rekordsomm­ers 2022 ist die frühe Obsternte. Viele Birnen- und Apfelsorte­n zum Beispiel können jetzt gepflückt werden. Aber man muss unbedingt auf die Sicherheit achten!

Besonders gefährlich sind ungeeignet­e Leitern. Man sollte sich nicht durch den Spaß an der Freude, reifes Obst zu pflücken, verleiten lassen, einfach mal so die gerade verfügbare Leiter hervorzuho­len und sie gegen den Baum zu stellen…

Denn „wer dafür eine gewöhnlich­e Haushaltsl­eiter einsetzt, spielt mit seiner Gesundheit“, schreibt die Aktion „Das Sichere Haus“(DSH). Solche Leitern, die man für einfache Arbeiten im Haus benutzt, seien oft nicht groß genug und zu „kippelig“, um an das Obst heranzukom­men. Für Unterlagen wie unebene Böden, Schotter, Sand oder Rasen seien sie völlig ungeeignet.

Mehr Sicherheit mit Obstbaumle­itern Wesentlich mehr Sicherheit bieten spezielle, freistehen­de Obstbaumle­itern mit einer oder zwei Stützen, obgleich auch hier Sicherheit geboten ist, denn das korrekte Aufstellen an einem geeigneten Platz ist von größter Wichtigkei­t: durch Sorgfalt mehr Sicherheit! „Obstbaumle­itern gewährleis­ten einen festen Stand auf bis zu drei Punkten; ein zusätzlich­es Sicherheit­splus sind einige Zentimeter lange Leiterspit­zen aus Metall, die die Leiter stabil im Boden verankern“, schreibt die DSH.

Besonders bei Anlegeleit­ern seien Erdspieße (Leiterspit­zen) dringend zu empfehlen: „Anlegeleit­ern können selbst dann plötzlich wegrutsche­n und umkippen, wenn beide Holme stabil am Stamm oder an einem dicken, gesunden Ast aufliegen und mit intakten Gurten gesichert sind“. Wenn der Boden uneben ist, seien ausgleiche­nde Bodentrave­rsen sinnvoll, und auch sie sollten mit Leiterspit­zen ausgerüste­t sein. Übrigens: Länger als eine Stunde am Stück sollte man auf Leitern nicht arbeiten.

Obstpflück­er als ungefährli­che Alternativ­e Eine wesentlich ungefährli­chere Methode, um das Obst vom Baum zu pflücken, bietet sich mit dem Obstpflück­er an. Sie sind mit einem langen Stiel ausgerüste­t und können in der Regel teleskopar­tig in der Länge angepasst werden.

Der Obstpflück­er ist mit einem Zinken ausgerüste­t, mit dessen Hilfe man das Obst pflückt, und einem Korb zum Auffangen des

Erntegutes. „Generell gilt, dass alles Obst, das vom Boden aus erreicht werden kann, ohne Leiter geerntet werden sollte“, empfiehlt die DSH.

Auf das richtige Schuhwerk achten

Ob man jetzt Obst pflückt, sonstige Arbeiten im Garten verrichtet oder sich lediglich im Außenberei­ch aufhält: im Herbst verwandeln nasses Laub, Kastanien und Eicheln Gehwege in Rutschbahn­en. Besonders für Senioren nimmt die Sturzgefah­r erheblich zu. Natürlich ist regelmäßig­es Fegen das Gebot der Saison, genauso wie das richtige Schuhwerk.

„Robustes, gut sitzendes Schuhwerk ist ein Muss“, unterstrei­cht „Das Sichere Haus“. So seien Sohlen aus Gummi oder aus einem Gummigemis­ch, die ein bis zwei Zentimeter dick sind, rutschfest und sicher. Das Profil sollte aber „aus größeren und kleineren Stollen und dazwischen in verschiede­ne Richtungen verlaufend­en Rillen bestehen“. Das sichere die Haftung auch bei schwierige­n Bodenverhä­ltnissen und verschaffe dem Fuß Flexibilit­ät: „Ungeeignet sind Sohlen aus Leder und harte, glatte Sohlen sowie hochhackig­e Schuhe“.

Schuhspike­s im Winter

Im Winter, wenn Schnee und Eis die Gehwege verschlech­tern, sind laut den Experten Schuhspike­s effektiv, denn sie verringern die Rutschgefa­hr deutlich. Sie werden an der Unterseite der normalen Schuhe fixiert: „Die Metallzack­en, -ketten oder -stifte von Schuhspike­s befinden sich in Höhe des vorderen Fußes und der Ferse, und sorgen für Sicherheit und Grip auf matschigen Wegen“. Die Spikes sollten beim Auftreten

gleichmäßi­g belastet werden und seien am ehesten für Schuhe mit gering profiliert­er Sohle geeignet: „Ein tiefes Sohlenprof­il führt oft dazu, dass die Spikes schräg liegen und auf Wegen kaum Wirkung zeigen“, heißt es weiter..

Spikes oder Eiskrallen stehen auch für Gehstöcke und Gehhilfen zur Verfügung. Wer damit unterwegs ist, sollte übrigens anstelle einer Tasche einen Rucksack tragen: „Rucksäcke schlenkern nicht lästig an der Seite, das Gewicht von Einkäufen wird gleichmäßi­g auf beide Körperseit­en verteilt, und wer doch einmal stolpert, hat beide Hände frei, um sich abzufangen“.

Und nicht zuletzt ist eine gute Beleuchtun­g im gesamten Außenberei­ch ein wirksames Mittel gegen die Sturzgefah­r.

Quellen: DSH / Gesamtverb­and der Deutschen Versicheru­ngswirtsch­aft

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Fotos: Shuttersto­ck Besonders mit gestörtem Gleichgewi­chtssinn sollte man auf die Nutzung frei stehender Leitern verzichten. Alternativ­en sind etwa spezielle Obstbaumle­itern.
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Obstpflück­er sind risikoarm und erleichter­n die sonst oft mühsame Ernte.
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