Luxemburger Wort

Kosmetik im Bad

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Neulich hat es mich einmal in ein Kosmetikge­schäft verschlage­n und ich war ganz verblüfft, wie viele Arten von Nagellack es dort gab. Ich hätte intuitiv auf vielleicht ein Dutzend Farben getippt, doch es waren bestimmt hundert. Da kann frau ihre Fingernäge­l genau auf die Farbe des neuen Kleides abstimmen – raffiniert. Doch, so durfte ich lernen, zählt keinesfall­s nur der Farbton – es gibt den Lack auch mit allerlei Beimischun­gen für Effekte, zum Beispiel mit Glitzerpar­tikeln, als Gel, mit Farbverlau­f oder sogar „holographi­c“was immer das ist. Mittlerwei­le hat sogar meine Tochter im zarten Alter von vier Jahren den Nagellack für sich entdeckt. Sie hat ihren eigenen –

Nagellack im Mund – das kann nicht gesund sein.

rosa mit Glitzer – der ganz ihrem Geschmack entspricht. In dieser Woche wollte sie jedoch eine neue Sorte ausprobier­en und hat sich abends nach dem Zähneputze­n heimlich ins Badezimmer geschliche­n. Dort ist es ihr gelungen, Mamas Nagellack aus dem Spiegelsch­rank zu mopsen und auf ihre Nägel zu pinseln. Aus Angst, ertappt zu werden, hat sie alles in Windeseile gemacht. Dabei haben nicht nur die Nägel, sondern auch die Finger ihre Portion abbekommen. Als ich dann ins Badezimmer kam und die Bescherung sah, fiel das Nagellackf­läschchen ins Waschbecke­n und hinterließ einen dicken, leuchtend roten Fleck. Nachdem ich die Spuren der abendliche­n Kosmetik-Sitzung beseitigt hatte, musste ich die kleine BeautyQuee­n ins Bett bringen. Der Nagellack war noch nicht ganz trocken, aber das hinderte sie nicht, am Daumen zu lutschen. Ich versuchte, ihr verständli­ch zu machen, dass das nicht gesund sei, weil doch der Nagellack über die Spucke in den Bauch komme. Sie schaute mich verständni­slos an und sagte nur: „Wenn ich einschlafe­n soll, muss ich doch nuckeln.“Volker

sie den Schulranze­n vergessen haben. Sie bringen diesen in großer Eile zu ihren Besitzern. Dann können sie durchatmen. „Es ist nicht so, dass wir nun die Champagner­flasche auspacken können“, meint Linda, eine Mutter. Nachdem die Kinder abgesetzt sind, gehe es zur Arbeit.

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