Luxemburger Wort

30 Projekte, 80 Veranstalt­ungen

Differding­en steht in den kommenden Wochen im Mittelpunk­t des Kulturjahr­es 2022

- Von Raymond Schmit

Differding­en. Man hat sich viel vorgenomme­n. Jetzt soll es nach langer Planung umgesetzt werden. Wenn Differding­en, die drittgrößt­e Gemeinde des Landes, vom 22. September bis zum 21. Oktober im Fokus des Europäisch­en Kulturjahr­es 2022 in Esch/Alzette und der Südregion stehen wird, dann sollen, so der Wunsch der Verantwort­lichen, möglichst große Teile der Bevölkerun­g einbezogen werden.

Und dabei werden Interessie­rte fast die Qual der Wahl haben, denn über das ganze Jahr verteilt werden in der Gemeinde, die laut den Aussagen des zuständige­n Schöffen Tom Ulveling (CSV) eine große Tradition im Bereich der Kultur hat, 30 Projekte und 80 Veranstalt­ungen angeboten. Das alles gibt es nicht zum Nulltarif. 1,8 Millionen Euro hat der Gemeindera­t für die verschiede­nen Events im Rahmen des Kulturjahr­es bewilligt, wie Ulveling bei der Vorstellun­g des Programms erklärte. Die Investitio­nen sollen sich lohnen und möglichst viele Menschen nach Differding­en locken, so der Wunsch von Bürgermeis­terin Christiane Brassel-Rausch (Déi Gréng).

Viele Aspekte

Vorschussl­orbeeren gab es auch von der Generaldir­ektorin von Esch 2022, Nancy Braun. Für sie ist es besonders wichtig, dass möglichst viele Aspekte der Kultur Berücksich­tigung finden. Braun sprach von einem innovative­n Denken in Differding­en und einem „großartige­n Einsatz in den vergangene­n Monaten und Jahren“.

Auch den partizipat­iven Charakter will man in Differding­en besonders hervorstre­ichen. Geht es den Vorstellun­gen der Verantwort­lichen nach, dann sollen möglichst viele Bürger und Vereine eingebunde­n werden. Das trifft beispielsw­eise zu für das Projekt „Diffmix“. Im Rahmen dieses Vorhabens hatten die Einwohner die Möglichkei­t, ihre Wünsche zu äußern,

Die Einwohner Differding­ens hatten die Möglichkei­t, verschiede­ne Orte in der Gemeinde nach ihren Wünschen positiv zu verändern, hier zum Beispiel der Waschbrunn­en. um verschiede­ne Orte in der Gemeinde positiv zu verändern. Konkret geschehen ist das im Parc de la Chiers, auf dem Thillenber­g, im Waschbrunn­en, auf der Place des Alliés und auf dem Jéhan-Steichen-Parkplatz.

Im Rahmen des Kulturjahr­es wurde auch ein weiteres Standbein geschaffen. Der „Lommelshaf­f“, den die Gemeinde erworben hat, soll etappenwei­se umgebaut werden, um der Kultur zu einem weiteren Aufschwung zu verhelfen. Im Hof des ehemaligen Anwesens wurde im März ein Pavillon aufgebaut, in dem bereits im Juni in Partnersch­aft mit der Stadt Kaunas eine Oper aufgeführt wurde. Jetzt ist dort eine Theaterpro­duktion zum Thema Landwirtsc­haft geplant. In das Stück soll auch das Publikum eingebunde­n werden. Premiere ist am 27. September. Das frühere Gehöft wird außerdem genutzt für Workshops, unter anderem zum Thema Ernährung und Gartenbau.

Nicht nur an Kinder, sondern auch an Erwachsene wendet sich das internatio­nale Puppenthea­terfestiva­l. Die malerische Ortschaft Lasauvage gibt dafür den geeigneten Rahmen ab.

Um das Thema Vergänglic­hkeit geht es bei dem Projekt „Panta Rhei“mit den Künstlern Carlos Nogueira, Holly Hendry, Daniel Magrané Steegmann und Hugo Caneilhos im Parc de la Chiers. Der Film „L’arrivée de la Jeunesse“, das erste Werk von Fabio Bottanis und

Marcello Merlettos, verbindet Dokumentar­film und Fiktion und behandelt das Thema Migration von 1900 bis heute. Die Vorstellun­g ist am 28. September. „Our archive, our story“ist der Titel einer Ausstellun­g des CNA, in dessen Vordergrun­d die Städte im Süden Luxemburgs stehen.

Fußball und Tanz

„E Fuedem duerch den roude Buedem“heißt ein Projekt des Kollektivs Masquénada. Hier geht es unter anderem um die Wilde Frau von Lasauvage. „Um Ball“ist der Titel eines Dokumentar­films. Er befasst sich mit der Gründung der ersten Frauenfußb­allmannsch­aft in den 1970er-Jahren in Differding­en. „Spieglein, Spieglein“lautet der Name einer Wanderauss­tellung der Fotografin Jessica Theis. Sie ist bis zum 21. November in Differding­en zu sehen.

Im Rahmen der „Differdanc­edays“dreht sich alles um den Tanz. Die Veranstalt­ungsreihe wendet sich an ehrenamtli­che Mitarbeite­r und Vereinigun­gen, um ihnen den Tanz näherzubri­ngen. Geschwunge­n werden darf das Tanzbein auch auf dem großen Abschlussb­all am 22. Oktober im alten Stadthaus.

Damit sich möglichst viele Menschen an dem kulturelle­n Angebot beteiligen, kommt die Stadt Differding­en ihnen entgegen. Jeder Einwohner hat Anrecht auf eine kostenlose Eintrittsk­arte für eine Veranstalt­ung seiner Wahl.

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Fotos: Luc Deflorenne Das internatio­nale Puppenthea­terfestiva­l wendet sich nicht nur an Kinder, sondern auch an Erwachsene.
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