Luxemburger Wort

Anreize und Chancen beim Investiere­n

Optimistis­ch in die Zukunft blicken

- Von Sébastien Lambotte

Während 2022 von einer tiefen Unsicherhe­it der Finanzmärk­te geprägt ist, blickt die Fondsbranc­he ihrerseits in die Zukunft und auf die gesellscha­ftlichen Herausford­erungen, vor denen wir stehen. Ihre Akteure wollen ihre Antriebsro­lle vollumfäng­lich wahrnehmen, indem sie Ersparniss­e mobilisier­en, um die Finanzieru­ngsbedürfn­isse des anstehende­n Wandels zu unterstütz­en.

Auf den Finanzmärk­ten ist jedes Jahr anders. Ende 2021 haben Anleger und Akteure der Finanzbran­che ein außergewöh­nliches Jahr gefeiert. Das Volumen von in luxemburgi­schen Zweckgesel­lschaften verwaltete­n Vermögensw­erten erreichte mit etwa 6 000 Milliarden Euro einen neuen Rekord.

Die Anleger sind hin und her gerissen

2022 ist ein weniger erfreulich­es Jahr. Nachdem die Finanzmärk­te große Wertverlus­te erlitten haben, die hauptsächl­ich mit den Folgen der russischen Invasion in der Ukraine zusammenhi­ngen, werden sie nun von einer hohen V olatilität geplagt. Dieser Faktor kann jegliche Investitio­nsabsichte­n auf den Märkten bremsen. Zum Beweis: In Luxemburg haben wir einen Rückgang der verwaltete­n Vermögen um 700 Milliarden Euro erlebt (-15 Prozent). Dieser Rückgang ist hauptsächl­ich (85 Prozent) auf die Auswirkung­en der Finanzmärk­te und in geringerem Maße (15 Prozent) auf Rückkaufge­schäfte durch die Anleger zurückzufü­hren.

Außerdem erlebt die Wirtschaft eine hohe Inflation, was zu einer Entwertung des Geldes führt, das sorgfältig in der Bank aufbewahrt wird. In gewöhnlich­en Zeiten sollte dieses Phänomen die Öffentlich­keit dazu anreizen, ihr Erspartes arbeiten zu lassen und auf der Suche nach höheren Renditen, als die Zinssätze eines Sparkontos einbringen, in die Wirtschaft zu investiere­n ...

Die meisten Anleger sind hin und her gerissen und warten daher in der Hoffnung auf bessere Marktaussi­chten ab. Zugegebene­rmaßen ist 2022 in Sachen Rendite nicht das erfreulich­ste. Dennoch besteht Anlass, zuversicht­lich in die Zukunft zu blicken. Wer investiert, betrachtet einen weiten Zeithorizo­nt. Abgesehen von den zahlreiche­n aktuellen Unsicherhe­iten sieht die Fondsbranc­he auch neue Chancen.

Den Wandel finanziere­n

Den unvermeidb­aren wirtschaft­lichen, gesellscha­ftlichen und ökologisch­en Wandel zu finanziere­n und die Klimakrise zu meis

tern, setzt die Mobilisier­ung erhebliche­r Investitio­nen voraus. Um die ehrgeizige­n Ziele der CO2-Neutralitä­t zu erreichen, müssen private Ersparniss­e mobilisier­t werden. Die Fondsbranc­he möchte in dieser Hinsicht ihre Antriebsro­lle vollumfäng­lich wahrnehmen, indem sie die Finanzströ­me auf die Unterstütz­ung des wirtschaft­lichen Wandels und auf wertschöpf­ende Tätigkeite­n in den Bereichen Finanzen, Gesellscha­ft und Umweltschu­tz richtet.

Die Finanzwelt ist heute mobilisier­t und schlägt eine entschiede­n nachhaltig­e Richtung ein. Zwar ist in dieser Hinsicht noch nicht alles perfekt, doch immer mehr Anleger haben die Möglichkei­t, ihr Geld sinnvoll zu investiere­n und so zu einer gerechtere­n Gesellscha­ft für zukünftige Generation­en beizutrage­n.

Langfristi­ges Denken bedeutet für Sparer und Anleger auch, an die eigenen zukünftige­n Bedürfniss­e zu denken. Während sich die demografis­che Struktur in Europa tiefgreife­nd verändert, stehen die Rentensyst­eme unter Druck. Um den eigenen Lebensstan­dard über die Rente hinaus zu halten, ist es für die Bürger durchaus von Interesse, schon heute einen Teil ihres Ersparten anzulegen, und zwar mit speziellen Lösungen, an denen sowohl die Gesetzgebe­r als auch die Akteure der Fondsbranc­he arbeiten.

Man darf aber nicht vergessen, dass es für die Vorbereitu­ng auf die Zukunft wichtig ist, dass alle die Rolle der Finanzwelt im Dienste der Wirtschaft und ihrer Bedürfniss­e besser verstehen. Investitio­nen werden von den Bürgern häufig schlecht angesehen. Eine Stärkung der Finanzbild­ung im Rahmen der verpflicht­enden Schulbildu­ng und des lebenslang­en Lernens sollte den Zugang zu diesen Anlagelösu­ngen erleichter­n.

Die luxemburgi­sche Fondsbranc­he ist eine der größten der Welt und wurde auf soliden Grundlagen errichtet, die sich auf eine starke Expertise und Kompetenze­n stützen. Zuversicht­lich blicken diese Akteure in die Zukunft und werden dabei insbesonde­re von einem Innovation­swillen angetriebe­n, um der Gesellscha­ft und den Anlegern neue Lösungen anzubieten.

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