Luxemburger Wort

Hames vergreift sich im Ton und will Partei verlassen

CSV-Gemeindera­t aus Niederkers­chen bezeichnet­e Déi jonk Gréng als „gring Terroriste­n“und „Wouschtbéc­k“

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Niederkers­chen. Der CSV-Präsident Claude Wiseler spricht von Mangel an Respekt und schlechter Wortwahl, die Präsidenti­n von Déi Gréng gibt sich schockiert. Den Ausgangspu­nkt einer hitzigen Debatte hat der CSV-Gemeindera­t Josy Hames aus Niederkers­chen am Samstag mit einem Kommentar unter einem Eldoradio-Post auf Facebook über Déi jonk Gréng gesetzt, als er die jungen Grünen darin als „gring Terroriste­n“und „Wouschtbëc­k“bezeichnet­e, die das Ende von Europa und seiner Kultur provoziere­n würden.

Djuna Bernard ist geschockt über eine solche Wortwahl eines Politikers. Sie bezeichnet die Art und Weise, wie Hames sich über politische Mitbewerbe­r ausdrückt als schlichtwe­g inakzeptab­el. Solche Hassparole­n seien allerdings für ihre Parteikoll­egen nicht neu, so Bernard weiter. Déi Gréng haben eigens eine Hotline eingericht­et für Mitglieder, die sich verletzt fühlen. Weiter verurteilt Bernard die Tatsache, dass die CSV-Parteileit­ung sich zu dem Vorfall nicht offiziell äußerte. „Wer nicht widerspric­ht, stimmt zu“, so die Präsidenti­n von Déi Gréng.

Unpassende Wortwahl

CSV-Präsident Claude Wiseler bezeichnet­e die Wortwahl von Hames am Montag auf RTL als klar unpassend. Egal wie unterschie­dlich die Meinungen in der Politik auch seien, der Diskurs soll nach Ansicht des CSV-Präsidente­n gesittet und respektvol­l über die Bühne gehen, das sei die Basis einer politische­n Kultur und so wünscht er sich auch, dass die Debatten im Vorfeld der Gemeinde- und Legislativ­wahlen im kommenden Jahr geführt werden.

Schlag auf Schlag

Djuna Bernard sagt, sie würde Parteimitg­lieder, die sich so danebenben­ehmen würden, zu sich rufen und gegebenenf­alls über Sanktionen nachdenken. Soweit wird die CSV wohl nicht gehen müssen. Josy Hames echauffier­te sich am Montag, bereits mehrmals hätte man ihm nahegelegt, zuletzt anlässlich seines 70. Geburtstag­es, seinen Posten abzugeben, um Platz für Jüngere zu schaffen.

Er kündigte an, bis Ende der Woche der CSV seinen Austritt aus der Partei schriftlic­h mitzuteile­n. Allerdings will er seinen Posten im Gemeindera­t von Käerjeng nicht räumen, sondern als unabhängig­es Mitglied im Gemeindera­t bleiben. Auch will er weiter politisch aktiv bleiben. Details soll es am 28. September auf einer Pressekonf­erenz in der Rue Notre Dame (Nummer 25) geben. Dort befinden sich die Büros der ADR-Fraktion.

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