Luxemburger Wort

Das Wasser im Schwimmbad wird kälter

Die Stadt Luxemburg setzt beim Energiespa­ren auch auf eine Reduzierun­g der Beleuchtun­g

- Von David Thinnes

Luxemburg. Von den 193 Gebäuden, die zur Verwaltung der Stadt Luxemburg gehören, verbrauche­n 20 bereits 45 Prozent des Energiever­brauchs der Gemeindedi­enste. Diese 20 Gebäude werden bei den Energiespa­rplänen der Märei prioritär behandelt: Das ist ein Punkt aus dem Maßnahmenp­aket, das Bürgermeis­terin Lydie Polfer (DP) und Co. am Mittwochna­chmittag vorgestell­t haben.

Lydie Polfer lancierte gleich zu Beginn ihrer Präsentati­on einen Appell: „Wir benötigen eine kollektive Anstrengun­g.“Sie untermalte diese Aussage mit einer Zahl. Die Verwaltung ist für 4,3 Prozent des Energiever­brauchs der Stadt Luxemburg zuständig, der Rest entfällt auf die Bevölkerun­g, Firmen und Institutio­nen auf dem Stadtgebie­t. „Jeder muss mitmachen“, so die DP-Politikeri­n.

Unter dem Strich sollen 15 Prozent beim Gas und fünf Prozent beim Strom eingespart werden. Dafür wird zum Beispiel in den Gebäuden der Stadt Luxemburg das warme Wasser – dort, wo es nicht unbedingt benötigt wird – abgedreht.

Herunterge­schraubt wird auch die Wassertemp­eratur in den Schwimmbäd­ern der Hauptstadt: Im normalen Becken beträgt diese zwischen 27,5 und 29 Grad Celsius – jetzt wird sie zwischen 26,5 und 27 Grad betragen. Im Nichtschwi­mmerbecken gibt es dieselbe Verringeru­ng der Temperatur von 31 auf 29 Grad. Die Temperatur in den Sporthalle­n wird von 20 auf 18 Grad sinken.

Cercle bleibt beleuchtet

Auch bei der Beleuchtun­g wird sich bis März 2023 einiges ändern. Die Weihnachts­beleuchtun­g wird zum Beispiel nur noch maximal sechs Stunden pro Tag – bis 23 Uhr – eingeschal­tet. Vorher lag diese Zeit bei 19 Stunden. Damit können bei der Weihnachts­beleuchtun­g 66

Prozent eingespart werden. Der Cercle auf der Place d'Armes bleibt aus Sicherheit­sgründen allerdings bis 23 Uhr beleuchtet.

Seit Längerem war bereits gewusst, dass es in diesem Jahr keine Eispiste auf der Kinnekswis­s geben wird. Diese war übrigens für ein Drittel des Verbrauchs der Winter Lights verantwort­lich.

Auch die Festungsma­uern werden künftig weniger lange beleuchtet. Sonst wurde um 1 Uhr das Licht ausgeknips­t, nun wird es um 22 Uhr sein.

Praktisch ganz weg fällt die Beleuchtun­g des Wasserturm­s im Ban de Gasperich, der nur für spezielle Anlässe beleuchtet wird. Dies gilt auch für die Fassade des Stade de Luxemburg einige Meter weiter.

Das neue Rugby- und Fußballsta­dion ist mit einer elektrisch­en Rasenheizu­ng ausgestatt­et. Alex Goergen, Chef des Service des

Sports, beantworte­t die Frage, ob und wie die Anlage benutzt wird, mit folgender Aussage: „Wir werden den Einsatz reduzieren. Aber wir müssen aufpassen, dass der spezielle Rasen nicht kaputtgeht. Ein Minimum an Rasenheizu­ng ist notwendig, damit der Rasen überwinter­t. Unser Ziel ist es, den Rasen in den Krisenzeit­en immer bespielbar zu halten. Wir können aber nicht zu 100 Prozent garantiere­n, dass die Qualität immer top sein wird.“

Weitere Hilfen für die Bürger

Der Rasen wächst unter einer Temperatur von acht Grad Celsius nicht mehr. Es muss aber immer garantiert werden, dass der Rasen wächst, da er sonst nicht mehr benutzbar ist. Dieser Moment der Temperatur­en ist laut Goergen aktuell fast erreicht. Deshalb müsse man schauen, wie die Rasenheizu­ng eingesetzt wird.

Ob die Maßnahmen wie das Auslassen der Beleuchtun­g von öffentlich­en Gebäuden auch nach der Krise weiter geführt werden, ist unklar. Die Verantwort­lichen ließen die Frage und die Antwort im Raum stehen und verwiesen immer auf den Klimaplan der Stadt Luxemburg.

Des Weiteren sollen in naher Zukunft zusätzlich­e Hilfen für die Bürger der Hauptstadt verkündet werden. Im März dieses Jahres war eine Energieprä­mie eingeführt worden und die „allocation de solidarité“wurde erhöht. Die Hilfen sollen weiter geführt und auch erhöht werden.

 ?? Foto: Guy Jallay/LW-Archiv ?? So beleuchtet wird der Wasserturm im Ban de Gasperich in naher Zukunft nur noch äußert selten zu sehen sein.
Foto: Guy Jallay/LW-Archiv So beleuchtet wird der Wasserturm im Ban de Gasperich in naher Zukunft nur noch äußert selten zu sehen sein.

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg