Luxemburger Wort

Die zweitbeste Lösung

Im Sommer soll die Container-Sporthalle in Echternach am neuen Standort bezugsfert­ig sein

- Von Volker Bingenheim­er Parkproble­me absehbar Grafik: LW

Echternach. Nach dem Gerangel um den Standort für eine provisoris­che Sporthalle hat sich der Echternach­er Gemeindera­t nun mit der Detailplan­ung befasst. Die ersten Arbeiten auf dem Gelände Am Breil direkt an den zwei Fußballfel­dern haben bereits Ende August begonnen. Die Zeit drängt, denn die Halle in Containerb­auweise soll im Juli 2023 fertig sein.

Bürgermeis­ter Yves Wengler (CSV) konnte dem Gemeindera­t eine gute Nachricht überbringe­n: Die Kosten der Sporthalle sind durch den Ortswechse­l nicht angestiege­n. Da die Gemeinde die Containerh­alle schon Ende 2021 bestellt hatte, wirkten sich die Preissteig­erungen im Bausektor nicht mehr auf das Projekt aus.

Gemeinde ist Eigentümer­in

Die Gemeinde stellt für die Sporthalle ihren eigenen Grund und Boden zur Verfügung. Von dem drei Hektar großen Gelände Am Breil sind zwei Hektar an den Fußballfel­dern Eigentum der Gemeinde, während der vordere, ein Hektar große Teil am Busbahnhof einem landwirtsc­haftlichen Betrieb gehört. Dass die Gemeinde Eigentümer­in ist, war der ausschlagg­ebende Punkt für den neuen Standort, weil sie dort schalten und walten kann, wie sie will.

Die Opposition hat den Streit um den ursprüngli­chen Standort am „Buletts-Terrain“hinter dem Echternach­er Lycée noch nicht vergessen. „Wir bedauern, dass dieses Projekt am Lycée geplatzt ist. Wir sind überzeugt, dass man es anders hätte angehen müssen, mit einer anderen Art der Kommunikat­ion“, sagte Carole Hartmann (DP) an den Schöffenra­t gerichtet. Noch schärfer formuliert­e Carole Zeimet (Déi Gréng) ihre Kritik: „Die Situation hat der

Schöffenra­t selbst provoziert“, sagte sie und verwies auf das Angebot der Schulleitu­ng, die fast fertige Lycée-Sporthalle für die Echternach­er Vereine zur Verfügung zu stellen.

Auch in den Augen von Bürgermeis­ter Wengler hat der neue Standort am Fußballpla­tz zwei Nachteile: Zum einen müssen die Vereinsmit­glieder weitere Wege in Kauf nehmen, als dies bei dem zentral gelegenen Lycée der Fall gewesen wäre. Zum anderen wird es Am Breil für Sportler und Zuschauer

absehbar Probleme geben, einen Parkplatz zu finden. „Die Parksituat­ion dort ist leider gar nicht gut“, räumte Wengler ein. Besucher können ihre Autos an den Rand des großen Fußballfel­ds stellen oder einen Parkplatz in der Umgebung suchen. Der Zugang für Fußgänger aus Richtung Busbahnhof und Supermarkt verläuft über einen Weg entlang der Letschebaa­ch.

Bevor die Bagger Ende Juni auf der Wiese anrückten, hielten Politiker und Beamte im Echternach­er Rathaus erst einmal den Atem an. Experten des Nationalen Instituts für Archäologi­e INRA hatten auf dem Standort Sondierung­sgrabungen vorgenomme­n. „Gott sei Dank haben sie nichts gefunden“, sagt Bürgermeis­ter Wengler.

Die provisoris­che Sporthalle soll fünf Jahre lang als Ausweichst­ätte für Echternach­er Vereine dienen. Nach Ablauf dieser Frist ist nach jetzigem Planungsst­and die definitive Sporthalle auf dem Campus Gare fertig. Eigentlich hätte die alte Sporthalle dort noch einige Jahre ausgereich­t, sie wurde aber durch das Hochwasser vom Juli 2021 zerstört und ist nicht mehr zu sanieren.

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Die Zufahrt zur Baustelle ist komplizier­t, aber der landwirtsc­haftliche Betrieb hat gestattet, dass die Lastwagen über sein Grundstück fahren dürfen (obere rote Linie).

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