Kameras für mehr Sicherheit
In Esch wird ein neuer lokaler Sicherheitsplan ausgearbeitet
Esch/Alzette. Neue Überwachungskameras, eine bessere Beleuchtung des öffentlichen Raums, stärkere Aufklärungsarbeit in den Schulen: Die Gemeinde Esch plant, mit zusätzlichen Maßnahmen die Sicherheit auf dem Stadtgebiet zu verbessern. Verankert werden diese im neuen lokalen Sicherheitsplan, wie Bürgermeister Georges Mischo (CSV) im Rahmen einer Pressekonferenz gestern erklärte.
„Der erste lokale Sicherheitsplan stammt noch aus dem Jahr 2002, es wird also höchste Zeit für eine Anpassung“, so der CSV-Politiker: „Es geht nicht darum, Problematiken neu zu definieren, es geht darum, ein konkretes Maßnahmenpaket zu beschließen“.
Der neue Entwurf befindet sich aktuell in der Ausarbeitungsphase. Nicht weniger als 15 kommunale Dienste beteiligen sich an der entsprechenden Arbeitsgruppe, auch externe Akteure wie das Jugendhaus oder der Geschäftsverband ACAIE nehmen teil. Ebenso gibt es Unterstützung vonseiten der Polizei.
Im ersten Trimester 2023 soll der neue lokale Sicherheitsplan dann fertig sein und der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Erste Details verriet GeorgesMischo aber schon.
Ein Schwerpunkt des Maßnahmenpakets soll demnach auf dem Einsetzen neuer Sicherheitskameras liegen. „Die Kameras helfen bei der Aufklärung von Straftaten und der Identifizierung von Tätern, somit sind sie eine Unterstützung für die Polizei“, erläutert Mischo die Vorteile der Kameras.
Anzahl und Standorte der Kameras noch unklar
Als Vorbilder führt er zwei Städte im französischen Grenzgebiet an. Thionville habe aktuell 160 Kameras bei einer Einwohnerzahl von 40 000 Menschen, in Metz seien es 200 Kameras bei 120 000 Einwohnern. Die Anzahl an Kameras soll sich bis 2026 aber auf rund 1 000 erhöhen, berichtet der Bürgermeister.
„Wir sind also nicht alleine mit der Problematik“, fährt er fort.
Wie viele Kameras in Esch schlussendlich installiert werden, könne aktuell noch nicht abgeschätzt werden. Wichtig sei aber, die Verhältnismäßigkeit zu wahren, so Mischo: „Wir wollen keine Londoner Verhältnisse“.
Auch wohin die Kameras kommen sollen, steht noch nicht fest. Zunächst müsse untersucht werden, wo diese den größten Nutzen hätten. Einige Standorte nennt der CSV-Politiker jedoch bereits: der Rathausplatz, der Brillplatz sowie der Bahnhof. Bei letzterem verweist Mischo auf die Angriffe auf Busfahrer, die es in Vergangenheit am dortigen Busbahnhof gab. Zusammen mit dem Busdienst TICE sei demnach bereits entschieden worden, Überwachungskameras anzubringen.
„Kameras sind jedoch nur ein Teil der Lösung“, so Mischo. Ein weiterer Pfad, den die Gemeinde einschlagen möchte, um das objektive und subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu verbessern, ist die Optimierung der Beleuchtung des öffentlichen Raums.
Dabei verweist er auf die bereits errichteten LED-Leuchten auf dem Rathausplatz, die weiter ausgedehnt werden soll. Auch eine bessere Beleuchtung der Nebenstraßen soll in Zukunft folgen, fährt Mischo fort.
Mit Hinblick auf die aktuelle Energiekrise beschwichtigt der Bürgermeister. Bei den neuen Anlagen handele es sich um LEDLeuchten, die weniger Energie verbrauchen. „Ziel ist nicht, die gesamte Stadt heller zu beleuchten, sondern für eine bessere Beleuchtung der kritischen Standorte zu sorgen“, erklärt er.
Diskussionen um Zustände am Boltgenplatz
Ebenfalls bei der Pressekonferenz thematisiert wurden die Zustände auf dem nur unweit vom Rathaus entfernten Boltgenplatz. Dort kommt es regelmäßig zu Unruhen durch Lärm oder Abfall. Sowohl die Gemeinde als auch die Polizei seien sich der Situation bewusst, hieß es gestern.
Letztere würde auch regelmäßig Kontrollen vor Ort durchführen, wie Tom Didlinger von der Polizei erklärte, stoße jedoch an die Grenzen ihrer Handlungsmöglichkeiten. So erlaubt es der neue Platzverweis beispielsweise, Menschen, die den Zugang zu einem Gebäude blockieren, zu entfernen, ihnen darf jedoch nicht verboten werden, sich auf einem öffentlichen Platz aufzuhalten. Daher bliebe oftmals nichts anderes übrig, als im Nachhinein den entstandenen Schmutz zu beseitigen, so der für die Hygiene zuständige Schöffe Pim Knaff (DP).
Die Kameras helfen bei der Aufklärung von Straftaten und der Identifizierung von Tätern. Bürgermeister Georges Mischo (CSV)