„Torhüter müssen Anführer sein“
Rui Forte setzt bei der besonderen Position zwischen den Pfosten auf Zusammenhalt
Gegen offensivstarke Türken wird es heute in Istanbul auch auf Anthony Moris ankommen. Der 32Jährige ist die unangefochtene Nummer eins im Tor der FLF-Auswahl und zeigte in der bisherigen Nations-League-Kampagne starke Leistungen. Einen Anteil daran hat Rui Forte, der seinen Schützling als Torwarttrainer auch auf das Duell mit der favorisierten Mannschaft aus der Türkei vorbereiten wird.
„Es ist ein Spiel wie jedes andere“, erklärt Forte. „Es gibt Gegner, die offensiver agieren, und welche, die defensiver auftreten. Das Wichtigste ist, dass die Torhüter gut vorbereitet sind.“Verantwortlich dafür ist der Torwarttrainer seit ziemlich genau zwei Jahren, als er den Deutschen Frank Thieltges
Wir haben eine gute Gruppe Torhüter für die Zukunft. Rui Forte
im Staff von Nationaltrainer Luc Holtz ablöste. Zuvor war der Portugiese im Jugendbereich der FLF tätig.
„Die Beförderung war eine Anerkennung meiner Arbeit“, erklärt der 43-Jährige selbstbewusst, der vor seiner Verbandskarriere unter anderem für Kayl-Tetingen und RM Hamm Benfica zwischen den Pfosten stand.
Wenn es um die Nominierung der Torhüter geht, hält sich Forte mit seiner Auffassung ebenfalls nicht zurück – vor allem, weil er den besten Einblick in die Leistungen der Luxemburger Schlussmänner hat. „Natürlich trifft Luc am Ende die Entscheidung, er ist der Cheftrainer“, sagt der Mann, der mit einer Körpergröße von fast zwei Metern definitiv Eindruck macht. „Aber ich sehe sehr viel von den Torhütern und habe deshalb meine Meinung.“
Gemeinsame Entscheidung
Forte stehe in ständigem Austausch mit dem Nationaltrainer. Dabei sei die Entscheidungsfindung bei den Nominierungen meistens kein Problem. „Wir haben beide die gleiche Philosophie und suchen immer die beste Lösung für die Mannschaft.“
Für den letzten Platz neben Moris (St-Gilloise) und der gesetzten Nummer zwei Ralph Schon (Wiltz) bekam für die Spiele in der Türkei und gegen Litauen (am Sonntag) der 19 Jahre alte Niederkorner
Eldin Latik seine Chance. „Es ist wichtig, diese Spieler früh zu integrieren, damit sie wissen, dass sie dazugehören“, erläutert Forte.
Damit spielt er nicht nur auf Latik, sondern beispielsweise auch auf Lucas Fox und Tim Kips an, die in der Vergangenheit ebenfalls bei der FLF-Auswahl dabei waren. „Wir haben eine gute Gruppe Torhüter für die Zukunft.“
Dabei kommt es Forte nicht nur auf die technischen und taktischen Fähigkeiten seiner Akteure an. „Torhüter müssen Anführer sein“, stellt er klar. „Bei den Spielern in der Nationalmannschaft sprechen wir von den besten des Landes. Natürlich braucht es da eine hohe technische und taktische Qualität. Aber ich glaube, dass die mentale Stärke vielleicht die größte Rolle spielt.“
Dies sei einer der Gründe, warum Moris im FLF-Kasten unangefochten ist. „Anthony ist mental sehr stark“, lobt Forte. Für dessen Selbstvertrauen spiele aber auch eine Rolle, dass das ganze Team zusammenhält. „Es ist eine spezielle Position und wir wollen keinen Krieg zwischen den Torhütern. Für diejenigen, die spielen, ist es extrem wichtig, zu wissen, dass die anderen dahinter stehen.“