Luxemburger Wort

Endlich oben

Den Frauen von Aufsteiger Zolver ist bewusst, wie schwer die Aufgabe in der ersten Liga wird

- Von Andrea Wimmer

Sarah de Sousa ist stolz auf diese Premiere. Das kann die Kapitänin der Basketball­erinnen aus Zolver auch sein. Denn es ist das erste Mal überhaupt, dass ein Frauenteam des Vereins in die höchste Luxemburge­r Liga aufgestieg­en ist. De Sousa und die Mitspieler­innen freuen sich auf die Aufgabe. Aber sie wird sehr schwer.

„Uns ist bewusst, dass diese Saison ganz anders als die vergangene wird und dass wir mehr Niederlage­n erleben werden. Aber wir wollten den Aufstieg unbedingt“, sagt die 26-Jährige, die schon als Kind in Zolver gespielt hat. Sie sieht ihre Aufgabe auch darin, den Teamgeist selbst in schwierige­n Zeiten aufrecht zu halten: „Mir ist ganz wichtig, dass wir unseren gewohnten Zusammenha­lt bewahren.“

Eine Einstellun­g, die Trainer Alain Schaeffer unterstütz­t. „Wir wissen, dass es schwer wird. Wenn man drei, vier Spiele hintereina­nder verliert, muss man etwas haben, worauf man sich berufen kann“, sagt er. Sich gegenseiti­g stärken, das soll das Grundgerüs­t des Teams sein. Schaeffer, der erstmals Chefcoach in der LBBL ist, schätzt den großen Einsatz seiner Spielerinn­en: „Sie geben in jedem Training alles.“

Niveau-Unterschie­d

Im Luxemburge­r Frauenbask­etball ist der Niveau-Unterschie­d zwischen der LBBL und der Nationale 2 groß. Die vergangene­n Jahre haben gezeigt, dass Aufsteiger vor einer ganz hohen Hürde stehen. Schaeffer ist trotzdem zuversicht­lich. „Den Unterschie­d machen ja häufig die Profispiel­erinnen aus – außer bei den drei, vier Topteams, die auch bei den Luxemburge­rinnen gut aufgestell­t sind“, meint er. Zolver sei zwar der Außenseite­r. „Ich sehe uns aber nicht chancenlos. Gegen verschiede­ne Mannschaft­en haben auch wir die Möglichkei­t zu gewinnen.“

Zolver, der Gewinner der Coupe FLBB 2022, hat sich verstärkt. Der Verein holte die Kanadierin Madison

Sarah de Sousa ist Zolvers Kapitänin.

Torresin und die wie die Trainer Schaeffer und Filipe Abreu aus Bettemburg gekommene Svenja Mancinelli. „Madison ist eine Allrounder­in. So etwas haben wir gesucht“, sagt Schaeffer über die 26jährige Profispiel­erin Torresin, die zuletzt in Rockhampto­n in Australien

im Einsatz war. „Sie ist mega-sympathisc­h. Dadurch ist die Stimmung bei uns noch besser geworden“, meint de Sousa.

Der Aufsteiger ist voraussich­tlich die einzige Mannschaft der LBBL, die mit lediglich einer Profispiel­erin antritt. Non-JICL sind zudem die Deutsche Birte Maisel und die Französin Ophélie Delepierre, die neben Torresin wohl zur Startfünf gehören. Mancinelli, de Sousa und Gloria Horsmanns zählen ebenfalls zu den Leistungst­rägerinnen.

Erstliga-Erfahrung in Luxemburg haben Mancinelli, die früher bei Sparta Bartringen war, und de Sousa aus ihrer Zeit bei Basket Esch. Fünf Saisons war die heutige Zolver-Kapitänin dort gewesen, dann zog es sie zurück zu ihrem Heimatclub. „Ich hatte die Stimmung in Zolver vermisst“, erklärt sie. Der Verein ist bekannt für seine leidenscha­ftlichen Fans. Diese durften sich auch über den Aufstieg der Männermann­schaft freuen. De Sousa zählt auf die Unterstütz­ung von den Rängen: „Wir haben einige Heimspiele vor denen der Männer. Ich hoffe, dass das Publikum auch schon zu unseren Partien kommt.“

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Fotos: Stéphane Guillaume
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Zolvers Frauen wollen den Klassenerh­alt schaffen.

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