Endlich oben
Den Frauen von Aufsteiger Zolver ist bewusst, wie schwer die Aufgabe in der ersten Liga wird
Sarah de Sousa ist stolz auf diese Premiere. Das kann die Kapitänin der Basketballerinnen aus Zolver auch sein. Denn es ist das erste Mal überhaupt, dass ein Frauenteam des Vereins in die höchste Luxemburger Liga aufgestiegen ist. De Sousa und die Mitspielerinnen freuen sich auf die Aufgabe. Aber sie wird sehr schwer.
„Uns ist bewusst, dass diese Saison ganz anders als die vergangene wird und dass wir mehr Niederlagen erleben werden. Aber wir wollten den Aufstieg unbedingt“, sagt die 26-Jährige, die schon als Kind in Zolver gespielt hat. Sie sieht ihre Aufgabe auch darin, den Teamgeist selbst in schwierigen Zeiten aufrecht zu halten: „Mir ist ganz wichtig, dass wir unseren gewohnten Zusammenhalt bewahren.“
Eine Einstellung, die Trainer Alain Schaeffer unterstützt. „Wir wissen, dass es schwer wird. Wenn man drei, vier Spiele hintereinander verliert, muss man etwas haben, worauf man sich berufen kann“, sagt er. Sich gegenseitig stärken, das soll das Grundgerüst des Teams sein. Schaeffer, der erstmals Chefcoach in der LBBL ist, schätzt den großen Einsatz seiner Spielerinnen: „Sie geben in jedem Training alles.“
Niveau-Unterschied
Im Luxemburger Frauenbasketball ist der Niveau-Unterschied zwischen der LBBL und der Nationale 2 groß. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Aufsteiger vor einer ganz hohen Hürde stehen. Schaeffer ist trotzdem zuversichtlich. „Den Unterschied machen ja häufig die Profispielerinnen aus – außer bei den drei, vier Topteams, die auch bei den Luxemburgerinnen gut aufgestellt sind“, meint er. Zolver sei zwar der Außenseiter. „Ich sehe uns aber nicht chancenlos. Gegen verschiedene Mannschaften haben auch wir die Möglichkeit zu gewinnen.“
Zolver, der Gewinner der Coupe FLBB 2022, hat sich verstärkt. Der Verein holte die Kanadierin Madison
Sarah de Sousa ist Zolvers Kapitänin.
Torresin und die wie die Trainer Schaeffer und Filipe Abreu aus Bettemburg gekommene Svenja Mancinelli. „Madison ist eine Allrounderin. So etwas haben wir gesucht“, sagt Schaeffer über die 26jährige Profispielerin Torresin, die zuletzt in Rockhampton in Australien
im Einsatz war. „Sie ist mega-sympathisch. Dadurch ist die Stimmung bei uns noch besser geworden“, meint de Sousa.
Der Aufsteiger ist voraussichtlich die einzige Mannschaft der LBBL, die mit lediglich einer Profispielerin antritt. Non-JICL sind zudem die Deutsche Birte Maisel und die Französin Ophélie Delepierre, die neben Torresin wohl zur Startfünf gehören. Mancinelli, de Sousa und Gloria Horsmanns zählen ebenfalls zu den Leistungsträgerinnen.
Erstliga-Erfahrung in Luxemburg haben Mancinelli, die früher bei Sparta Bartringen war, und de Sousa aus ihrer Zeit bei Basket Esch. Fünf Saisons war die heutige Zolver-Kapitänin dort gewesen, dann zog es sie zurück zu ihrem Heimatclub. „Ich hatte die Stimmung in Zolver vermisst“, erklärt sie. Der Verein ist bekannt für seine leidenschaftlichen Fans. Diese durften sich auch über den Aufstieg der Männermannschaft freuen. De Sousa zählt auf die Unterstützung von den Rängen: „Wir haben einige Heimspiele vor denen der Männer. Ich hoffe, dass das Publikum auch schon zu unseren Partien kommt.“