„Es gab viele schöne Momente“
Chantal Schomer war mehr als ein Vierteljahrhundert Generalsekretärin bei der FLVB und steht weiter mit Rat und Tat bereit
In den vergangenen 26 Jahren hat sich in Luxemburg im Volleyball einiges getan. Eine, die daran nicht unbeteiligt war, ist Chantal Schomer. Zuerst in der Sportkommission und später als Generalsekretärin hat die 56-Jährige die Geschicke des luxemburgischen Volleyballverbandes (FLVB) und die Entwicklung der Sportart hierzulande entscheidend mitgeprägt.
Chantal Schomer, Sie waren seit 1996 als Generalsekretärin des luxemburgischen Volleyballverbandes tätig und haben sich entschlossen, Ihr Mandat im vergangenen Juli auslaufen zu lassen. Zuvor waren Sie sogar bereits in der Sportkommission aktiv. Können Sie sich noch daran erinnern, wie alles anfing?
Die Liebe zum Volleyball habe ich schon zu meiner Schulzeit entdeckt. Wir spielten immer in den großen Pausen auf dem Schulhof. In einem richtigen Verein war ich damals aber nicht. 1992 hatten ein paar Freundinnen und ich dann unseren eigenen Club gegründet, die Jumpers Remich. Es war das erste Mal, dass wir in einer Halle trainierten. Der Spaß am Spiel stand jedoch zu jederzeit im Vordergrund.
Und wie ging es dann weiter?
Zwei Jahre nach der Vereinsgründung hat mich der damalige Präsident der Sportkommission, Pierre Mülheims, angerufen und gefragt, ob ich nicht Lust hätte, beim Verband in der Kommission mitzuarbeiten. Das waren meine ersten Schritte. Nochmals zwei Jahre später bot dann der damalige Verbandspräsident, André Meyer, mir den Posten als Generalsekretärin an. Ich sagte ihm zu und übernahm parallel auch die Präsidentschaft der Sportkommission.
Wenn man so lange wie Sie dabei ist, hat man doch sicher auch einiges an Veränderungen im Laufe der Jahre miterlebt, oder?
Die Liga bei den Männern und Frauen haben jeweils immer noch acht Mannschaften. Das ist so ziemlich das Einzige, was gleichgeblieben ist. Ansonsten sind die ganzen Strukturen sehr viel anspruchsvoller und professioneller geworden. Besonders im Jugendbereich haben wir deutliche Fortschritte gemacht.
Wie sehen diese im Besonderen aus?
Ich denke da vor allem die Lëtz Volley Academy und das Kids Volley. Das sind Programme, die vom Sportministerium gefördert werden und Kindern schon früh den Zugang zum Volleyball ermöglichen sollen. Die Trainingsinhalte sind dort in mehrere Stufen gegliedert, je nach den individuellen Fähigkeiten der Kinder. Der Hauptgedanke ist die Freude am Volleyball zu fördern. Auf der anderen Seite haben die Trainer in Zukunft eine größere Auswahl an jungen Talenten.
Manche kritisieren, dass in der Liga zunehmend Spieler aus dem Ausland spielen. Wie stehen Sie dazu?
Ich empfinde das grundsätzlich als etwas Positives. Ausländische Spieler und Trainer bringen neue Einflüsse und heben das Niveau der Liga. So verbessert sich auch die Qualität der einheimischen Akteure. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Trainer auf einen Luxemburger Spieler verzichtet, der gute Leistungen zeigt.
Apropos ausländische Trainer. Die Nationalmannschaft hat unter dem Rumänen Pompiliu Dascalu starke Auftritte in der EM-Qualifikation im August hingelegt. Bestätigt das Ihre These?
Pompiliu leistet tolle Arbeit bei der Nationalmannschaft. Es ist eine junge Mannschaft mit sehr viel Potenzial, die sich noch weiterentwickeln wird. Trotzdem waren die bisherigen Auftritte komplett überzeugend. Das hat man auch am Zuschauerinteresse bei den Heimspielen in der Coque gesehen.
Mit Fabio Aiuto trainiert ein Italiener sogar die Frauen bei Gym, die Frauen-Nationalmannschaft und die Beachvolleyball-Nationalmannschaft.
Das stimmt. Fabio ist ein großer Gewinn für den Luxemburger Volleyball. Die Spielerinnen können viel vom ihm lernen.
Beim Beachvolleyball ist es in Luxemburg in der Tat noch etwas schwierig. Die Nationalmannschaft
Beim Beachvolleyball ist es in Luxemburg in der Tat noch etwas schwierig.
Ich bin nicht ganz weg, sondern trete nur kürzer. Wenn jemand mich um Rat fragt, stehe ich jederzeit zur Verfügung.
steckt noch in den Kinderschuhen. Für viele ist es eine reine Freizeitaktivität im Sommer. Das liegt auch daran, dass es im ganzen Land noch keine Beachhalle gibt. Das wird sich in der Zukunft hoffentlich ändern.
Wenn Sie die Zeit Revue passieren lassen, welche Momente sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Insgesamt gab es viele schöne Momente, aber zwei sind besonders hängen geblieben. Einerseits die Europameisterschaft der Frauen im Jahr 2007, die Luxemburg in Kooperation mit Belgien ausgerichtet hat. Die Final-Four-Spiele fanden komplett in Luxemburg statt. So etwas Großes hatten wir zuvor noch nie. Und dann die Spiele der kleinen europäischen Staaten im Jahr 2013. Das war zwar kein reiner Volleyballwettbewerb, aber das Event fand im eigenen Land statt. Das bleibt unvergesslich.
Welchen Rat würden Sie Ihrem Nachfolger im Verband nach so vielen Jahren mit auf den Weg geben?
Dass man sich immer mit voller Leidenschaft einbringen muss. Aber da mache ich mir bei Romain Breuer keine Sorgen. Außerdem werde ich weiterhin Teil der Sportkommission bleiben, wenn auch nicht mehr als Präsident.
Ich bin also nicht ganz weg, sondern trete nur kürzer. Wenn jemand mich um Rat fragt, stehe ich jederzeit zur Verfügung. Ich versuche, etwas von meinem gesammelten Wissen weiterzugeben.
An diesem Sonntag ist es so weit: Nach den pandemiebedingten Ausfällen in den Jahren 2020 und 2021, findet endlich wieder das Redinger „Kropemannsfest“statt.
„2018 war ein Rekordjahr mit 20.000 Besuchern, und wir würden uns freuen, wenn wir am Sonntag ebenso viele Interessierte in Redingen begrüßen könnten“, betont der Präsident des Organisationskomitees Tom Faber.
Das Volksfest wurde 2012 aus der Taufe gehoben. „Die Idee entstand, nachdem wir im Jahr 2010 ein „Centre de promesse“für Télévie eingerichtet hatten. Aus diesem Komitee entstand die Kropemann-Vereinigung, die jedes Jahr für die Veranstaltung zuständig ist“, führt Tom Faber fort. Binnen kürzester Zeit hat sich das Fest zu einem echten Highlight nicht nur im Redinger Kanton, sondern im ganzen Land entwickelt, und auch viele Gäste aus dem Ausland haben sich den letzten Sonntag im September in die Agenda notiert.
Spiel, Spaß und
160 Verkaufsstände Bedingt durch die zwei ausgefallenen Editionen, steht jetzt also die neunte Ausgabe des Kropemannsfestes auf dem Programm. „Gourmandise,
convivialité, découverte, un moment de partage entre amis ou en famille“lautet das Motto: Spiel und Spaß für Groß und Klein, Verkaufsstände mit Kleinkunst wie Keramikwaren und Schmuck, kulinarische Köstlichkeiten und Kropemann-Spezialitäten und vieles mehr.
Das Kropemannsfest beginnt an diesem Sonntag, dem 25. September, um 10 Uhr morgens mit der offiziellen Eröffnung hinter dem „Worréshaus“am Eingang 1 (Richtung Reichlingen). Traditionell wird dort ein etwa einstündiges Theaterstück aufgeführt, während die Stände in der Grand-Rue auch schon geöffnet sein werden.
Nicht weniger als 160 Stände werden dort aufgestellt sein, und die Liste der Aussteller ist beeindruckend. Angeboten werden zum Beispiel Lederwaren, Drechselarbeiten, Dekorationsartikel aus
verschiedenem Material wie Holz und Glas, Artikel aus Papier, Second-hand-Kinderkleider, Upcycling-Kreationen, modische Accessoires, Spielzeug, Schmuck, Keramikartikel, Mineralien, sowie Collagen, Bilder und Malereien. Und man findet auch Liköre, Obstbrände, Sirup, Marmelade, Käse, Gemüse, Wurstwaren, Wein, Apfelund Honigwein, Gewürze…
Musik rund um die Uhr
Zum Kropemannsfest gehört auch ein reichhaltiges musikalisches Programm, das sich auf vier Bühnen abwickelt, die an den beiden Eingängen zum Fest (Bühne 1 und Bühne 2) sowie im Zeltrestaurant (Bühne 3) eingerichtet sind. Zusätzlich wird ab 15 Uhr auch auf dem Kiosk musiziert, und am Nachmittag zieht auch die „Brasseurs“Band durch die Stadt.
Das komplette musikalische Programm wird auf dieser Seite in einem Infokasten angegeben. Selbstverständlich sind die Geschäfte in Redingen während des Kropemannsfestes am Sonntag geöffnet.
Die Veranstalter bieten auch wiederum Shuttlebusse an, die die Besucher bequem von den beiden großen Abstellplätzen in der Nähe des Cactus-Supermarktes und in der Rue de Nagem zu den Eingängen der Veranstaltung bringen. Diese „Navettes“zirkulieren in zehnminütigen Abständen, so dass die Wartezeit jeweils gering sein wird.
Das Ungetüm mit der „Kropestaang“
Und das Volksfest ja zu Ehren des Kropemann organisiert wird, darf diese Sagengestalt bei den Feierlichkeiten natürlich nicht fehlen. Das Wahrzeichen der Gemeinde Redingen an der Attert ist auf dem Springbrunnen vor dem Gemeindehaus verewigt, umgeben von Fröschen.
Der Sage nach lebt der Kropemann, eine düstere, hinterhältige Gestalt, in der Attert. Darstellungen zeigen ihn als kleinen Mann mit langem, zotteligem Bart und zerfetzten Kleidern, dessen Körper mit Algen und anderen Pflanzen überwuchert ist. Laut der Sage lauert der Kropemann in der Attert und wartet versteckt auf ahnungslose Opfer, welche sich dem Ufer nähern, um sie dann mit der „Kropestaang“in die Tiefen des Flusses zu ziehen.
Aber lassen Sie sich nicht von der wilden Erscheinung des Kropemanns abschrecken – denn er wurde geschaffen, um als Beschützer der Landschaft und der Umwelt gefürchtet zu werden. Und am Ende des „Kropefestes“wird er wieder in die Attert gejagt…