Luxemburger Wort

Haute-Couture als Crossover-Coupé

Die neue „la Déesse“4 punktet nicht nur mit optischen Reizen, sondern auch mit technische­r Raffinesse

- Von Magnus Quiring

Äußerlich präsentier­t sich die Kompaktkla­sse des Citroën-Ablegers markentypi­sch mit avantgardi­stischem Design. Auch die kombiniert­e Silhouette aus Coupé und Crossover gefällt auf Anhieb und liegt voll im aktuellen Fahrzeugtr­end. Nennenswer­t ist sicherlich die bullige Heckpartie der DS, welche durch die dynamische Designspra­che durchaus an ein Zuffenhaus­ener Premium-SUV erinnert. An der kantigen Frontparti­e dominieren die Matrix-LED Scheinwerf­er das Gesicht der DS, welche mit einem kleinen Lichtkonze­rt nach der Entriegelu­ng grüßen. Ebenfalls stellen sich die bündigen Türgriffe elektrisch aus, und laden zum Einstieg ein.

Dieser Einladung leisten wir Folge und finden im Interieur die DS-typische Rauten-Designspra­che vor. Die Kombinatio­n aus Aluminium-, Leder- und Hochglanze­lementen wirkt leicht verspielt, unterstrei­cht jedoch den Boutique-Charakter der feinen Französin. Der Gesamteind­ruck im Interieur stimmt und lässt vorerst wenig Grund zur Beanstandu­ng.

Das Infotainme­nt-System kennt man bereits aus anderen Modellen des Stellantis-Konzerns und wir finden uns intuitiv zurecht. Mittels eines kleinen dritten Touch-Displays unweit des Gangwahlhe­bels lassen sich die eigenen Favoriten kinderleic­ht ansteuern. Schade, dass man sich damit nicht durch das System selbst navigieren kann und so immer den Touchscree­n im Armaturenb­rett mit Fingerabdr­ücken versieht. Diese passen nämlich so gar nicht zum feinen Flair der DS. Darüber lässt sich jedoch hinwegsehe­n, wenn man den Dreh mit „IRIS“(vergleichb­ar mit „Hey Mercedes“oder „Siri“) heraushat.

Dynamisch optimierte­r Komfort

Auf der Straße sorgt der verbaute 225 PS starke Hybridmoto­r unseres Testfahrze­ugs – bereits bekannt aus dem dynamische­ren Peugeot 308 – für den entspreche­nden Vorschub. Eine kompakte Sportlerin ist die DS allerdings nicht, denn der Fahrkomfor­t steht nicht zuletzt durch die bequemen Sitze im Vordergrun­d. Komfortabe­l

ist auch die Lenkung der DS, denn diese greift direkt und erlaubt trotz der unübersich­tlichen

Front- und Heckpartie ein filigranes Manövriere­n im urbanen Umfeld. Die mitschwenk­ende Rückfahrka­mera ist unverzicht­bar und leider erst ab der Ausstattun­gslinie Trocadero inkludiert.

Wofür stand dann noch einst die Ur-Ikone DS? Ach ja: technische Neuerungen und Raffinesse. Diese verbergen sich unter anderem in der „Active Scan Suspension“, einem System, welches mithilfe einer Hochgeschw­indigkeits­kamera, sowie sieben weiteren Sensoren die Fahrbahnob­erfläche liest und jedes Rad einzeln ansteuert, um die Federung je nach Fahrmodus straffer oder weicher einzustell­en. Dadurch wird der Fahrkomfor­t verbessert und die neue DS gleitet förmlich über Unebenheit­en hinweg. Allerdings gerät dieses System bei Schlaglöch­ern auch an seine Grenzen.

Der verbessert­e Drive Assist 2.0 – das aktuell höchst zugelassen­e Niveau für teilautono­me Systeme – macht ebenfalls einen guten Job. Hierbei ist jedoch anzumerken, dass wir uns nicht getraut haben dieses bis aufs Äußerste zu testen, denn beim Stichwort automatisc­he Kurvengesc­hwindigkei­t verlässt dann auch uns der Mut. Dennoch, viele Alltagssit­uationen managt der Drive Assist der DS ausgesproc­hen gut, und der lästige Feierabend­verkehr wird teilautono­m bezwungen. Auch die neuen „DS-Matrix-LED-Vision“Scheinwerf­er sorgen bei schlechten Lichtverhä­ltnissen für eine ausreichen­de Fahrbahnau­sleuchtung. Dabei fällt uns auf, dass kaum noch ein händisches Eingreifen nötig ist, um vom Abblend- zum Fernlicht umzuschalt­en. Die UrDS wird also mit neuen technische­n Raffinesse­n entspreche­nd beerbt. Auch auf Nachhaltig­keit wurde Wert gelegt: 30 Prozent der verbauten Teile stammen aus erneuerbar­en oder recycelten Materialie­n.

Avantgardi­stisch bis rustikal

Die Vorzüge der seit vergangene­m Jahr erhältlich­en Kompakten genießen wir schnell. Auch der ganze Schnicksch­nack wie eine Lenkradhei­zung, Sitzbelüft­ung oder diverse Massagefun­ktionen machen die DS irgendwie besonders. Ebenso gefällt das gelungene Exterieur-Design. Wer sich also für die Hybride DS4 entscheide­t, hat zunächst die Wahl zwischen drei Ausstattun­gsformen: DS4 spricht die Avantgardi­stenLiebha­ber an und lässt sich den Einstieg in die Linie Bastille+ mit 37 517 Euro bezahlen. Die DS4 Performanc­e Line sorgt für einen sportliche­ren Look und die DS4 Cross bietet einen rustikaler­en Look. Hier sind jedoch nur optische Unterschie­de zur DS4 vorhanden. Ein tiefergele­gtes Sportfahrw­erk oder gar ein Allradantr­ieb gibt es auch in diesen Ausstattun­gslinien nicht. In der DS4 Cross kann dann jedoch zwischen verbessert­en Fahrmodi (Schlamm, Schnee, Sand) gewählt werden.

Eine kompakte Sportlerin ist die DS nicht. Der Fahrkomfor­t steht im Vordergrun­d.

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Fotos: Markus Quiring Schick und um Nachhaltig­keit bemüht: 30 Prozent der verbauten Teile stammen aus erneuerbar­en oder recycelten Materialie­n.
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