Luxemburger Wort

Gebissprob­leme bei Indoorkatz­en

- Von Dr. Romi Roth

Butzi, sonst eine sanftmütig­e Haustigeri­n, war zur Sprechstun­de gebracht worden, weil sie recht kratzbürst­ig geworden war. Die siebenjähr­ige, sterilisie­rte Katze hatte außerdem damit begonnen, sich das Fell büschelwei­se auszureiße­n und manchmal auch auf das Kinderbett oder auf den Tisch zu urinieren. Die Pfützen schrieb man psychische­m Stress zu, der daher rühren könnte, dass eine Tochter zum Studieren weggezogen war. Zudem vermuteten die Besitzer, dass sie auf einen Futterwech­sel allergisch reagiert hatte und kauften wieder ihr gewohntes, leider für Menschenna­sen etwas misslich riechendes Dosenfutte­r. Ohne sichtbaren Erfolg. Als sie dann einen Besucher, der sie am Kopf streicheln wollte, auch noch in die Hand gebissen hatte, war das Maß voll. Man wollte schnellstm­öglich von uns wissen, warum Butzi so grantig und schmuddeli­g geworden war und diesen Zustand behoben haben. Man hätte auch schon eine Bleibe auf einem Bauernhof, wo sie dann Freilauf und Futter im Gegenzug zur Mäusetilgu­ng bekäme. Die Untersuchu­ng des tatsächlic­h elenden Tieres gestaltete sich in der Nähe des Köpfchens derart schwierig, dass eine Sedierung nötig war, um ungehinder­t ins Mundinnere schauen zu können. Hier wurden wir dann aber fündig. Außer den Eckund Schneidezä­hnen war das gesamte Gebiss derart marode, dass sich damit alle Symptome der Patientin erklären ließen. Wie in den meisten Fällen, in denen Katzen

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Foto: Shuttersto­ck
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