Gebissprobleme bei Indoorkatzen
Butzi, sonst eine sanftmütige Haustigerin, war zur Sprechstunde gebracht worden, weil sie recht kratzbürstig geworden war. Die siebenjährige, sterilisierte Katze hatte außerdem damit begonnen, sich das Fell büschelweise auszureißen und manchmal auch auf das Kinderbett oder auf den Tisch zu urinieren. Die Pfützen schrieb man psychischem Stress zu, der daher rühren könnte, dass eine Tochter zum Studieren weggezogen war. Zudem vermuteten die Besitzer, dass sie auf einen Futterwechsel allergisch reagiert hatte und kauften wieder ihr gewohntes, leider für Menschennasen etwas misslich riechendes Dosenfutter. Ohne sichtbaren Erfolg. Als sie dann einen Besucher, der sie am Kopf streicheln wollte, auch noch in die Hand gebissen hatte, war das Maß voll. Man wollte schnellstmöglich von uns wissen, warum Butzi so grantig und schmuddelig geworden war und diesen Zustand behoben haben. Man hätte auch schon eine Bleibe auf einem Bauernhof, wo sie dann Freilauf und Futter im Gegenzug zur Mäusetilgung bekäme. Die Untersuchung des tatsächlich elenden Tieres gestaltete sich in der Nähe des Köpfchens derart schwierig, dass eine Sedierung nötig war, um ungehindert ins Mundinnere schauen zu können. Hier wurden wir dann aber fündig. Außer den Eckund Schneidezähnen war das gesamte Gebiss derart marode, dass sich damit alle Symptome der Patientin erklären ließen. Wie in den meisten Fällen, in denen Katzen