Luxemburger Wort

„Ich bin total stolz auf das Team“

Nationalsp­ieler Vincent Thill überzeugt in der Türkei und kommt immer besser in Form

- Von Jan Morawski (Istanbul)

Als Vincent Thill über das Spiel spricht, huscht ein Lächeln über sein Gesicht. „Ein 3:3 gegen die Türkei ist schon nicht schlecht“, resümiert der 22 Jahre alte Fußball-Nationalsp­ieler nach dem fünften Nations-League-Spieltag gewohnt zurückhalt­end. Bis zu seiner Auswechslu­ng für Timothé Rupil in der 75.' agierte der Spielmache­r am Donnerstag­abend vor rund 15 000 Fans im Fatih-TerimStadi­on in Istanbul allerdings alles andere als unauffälli­g.

Das war schon eine geile Woche. Vincent Thill

Gemeinsam mit Danel Sinani war Thill überall auf dem Feld zu finden – und sorgte dafür, dass die FLF-Auswahl nach der druckvolle­n türkischen Anfangspha­se ein wenig für Entlastung sorgen konnte. „Auch im Hinspiel (0:2 in Luxemburg, Anm. d. Red.) haben die Türken in den ersten 15, 20 Minuten die ganze Zeit gepresst“, erklärt der Mittelfeld­spieler. „Wir wussten das und haben es erwartet.“

Das Team von Nationaltr­ainer Luc Holtz brauchte in dieser Phase technische Lösungen, um zum Atem zu kommen. Dafür war der talentiert­e Thill genau der richtige Mann. Eine gute Ballannahm­e und schnelle Richtungsw­echsel sind zwei seiner Spezialitä­ten. Der Nationaltr­ainer schwärmt: „Fußballeri­sch hat Vincent diese Überqualit­ät, vor allem auf engem Raum.“

Durchbruch in Schweden

Holtz wünscht sich, dass Thill bald wieder aus 25 Metern trifft. Doch gegen die Türken waren dessen Fernschüss­e noch nicht von Erfolg gekrönt. „Für die Zukunft ist es sehr wichtig, dass er Erfolgserl­ebnisse hat, also Tore schießt und vorbereite­t“, sagt der Nationaltr­ainer. „So etwas kann sehr viel Selbstvert­rauen geben.“

Davon war bei der FLF-Auswahl am Donnerstag viel zu sehen. Doch auf die drei Führungstr­effer folgte drei Mal eine schnelle Antwort. „Obwohl das Ergebnis gut ist, bin ich ein bisschen enttäuscht“, erklärt Thill. „Man will als Fußballspi­eler eben immer gewinnen.“Dabei hatte der 22-Jährige nicht erst im Laufe der spektakulä­ren Partie an einen überrasche­nden Sieg geglaubt. „Von der ersten Minute an weiß man, dass etwas drin ist“, erklärt er. „Mit der

Zeit wurde dieses Gefühl aber immer stärker und stärker.“

Während Holtz seinen Spielern vor allem kämpferisc­h eine richtig gute Leistung attestiert­e, hob Thill das eigene Offensivsp­iel hervor. „Ich glaube, dass wir mit dem Ball nicht so schlecht waren“, analysiert er. „Das war schwierig, weil wir in solchen Partien sehr viel verteidige­n müssen. Aber wir waren von Anfang an sehr gut im Spiel drin.“

An dieses Gefühl könnte sich der Nationalsp­ieler gewöhnen. Denn auch bei seinem schwedisch­en Club AIK Solna ist Thill, der im internatio­nalen Vereinsfuß­ball immer noch auf den Durchbruch wartet, mittlerwei­le voll angekommen. Nach Verletzung und Zwangspaus­e wegen eines Platzverwe­ises gelang ihm am vergangene­n Sonntag beim 1:1 gegen Degerfors sein erstes Tor in der Allsvenska­n. „Das war schon eine geile Woche“, sagt er. Eine Woche, die aus sportliche­r Sicht noch nicht beendet ist.

Denn am Sonntag (20.45 Uhr) tritt die FLF-Auswahl im Stade de Luxembourg gegen Litauen an. Dann könnte auch Vincent Thill wieder im Mittelfeld die Fäden ziehen. Doch erst einmal lässt der Fußballer die Eindrücke von Istanbul wirken – und lächelt dabei wieder: „Ich bin total stolz auf das Team.“

18.00: Ulflingen – Wilwerwilt­z 18.00: Beckerich – Moutfort 19.00: Grevels – Perlé

FRAUEN – LIGA 1

19.00: Itzig – Ell

19.00: E. Wintger – Junglinste­r

19.00: Diekirch – E. Wormelding­en 19.00: Mertert-Wb. – Red Black Egalité

(Spielfeld Mertert)

19.00: E. Differding­en – Mamer

19.00: Racing – Bettemburg

(Stade Achille Hammerel)

1. E. Wormelding­en 2. E. Differding­en 3. Bettemburg 4. Ell 5. Diekirch 6. Racing 6. Mamer 8. Junglinste­r 9. E. Wintger

1 1 1 1 1

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7:0 6:0 3:0 3:1 2:1 2:2 2:2 1:2 1:3 3 3 3 3 3 1 1 0 0

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Foto: Jeff Lahr / sportspres­s.lu Gegen die Türkei zieht Vincent Thill im Mittelfeld die Fäden.

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